Das Abendmahl

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Ich versuchte zu lächeln, doch dies gelang mir nicht.
Zu groß war meine Angst, dass mein Chef mich heute noch erneut missbraucht und mir meine Würde erneut beschmutzt, zerstört und vollständig eliminiert.
"Komm, mein Kleines.
Wir gehen jetzt essen!"
Er reichte mir seine kräftige Hand.
Ich ergriff sie, da ich nicht noch mehr verletzt werden wollte.
Er führte mich die Treppe hinunter und geleitete mich zu einem Raum, der von einer schwarzen Tafel dominiert wurde.
Schwarze Kronleuchter beleuchteten diesen Raum.
Die Wände waren in einem dunklem rot gehalten und an der Wand hangen drei Bilder.
Alle Bilder waren von mir.
Auf einem Bild war ich zu sehen, als ich mich genüsslich streckte und die Augen geschlossen hatte.
Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen.
Auf dem zweiten Bild waren ich und Mr. Davis abgebildet.
Ich schien zu schlafen und er hielt mich in seinen Armen.
Seine Lippen waren an meinem Hals gepresst und meine Arme lagen auf seinem Rücken.
Meine Mund war leicht geöffnet und meine Augen waren wieder geschlossen, wie auf dem Bild davor.
Das dritte Bild zeigte mich wiedereinmal in Mr. Davis Armen.
In Braut-style hatte er mich hochgehoben und mich geküsst.
Auf allen Fotos war ich als schlafend dargestellt worden.
Ich hatte wirklich geschlafen!

Wortlos führte mich mein Arbeitgeber zur Tafel und ließ mich Platz nehmen.
Viel Speis und Trank war angerichtet worden und ich fragte mich, ob noch jemand kommen würde.
Nachdem auch mein Gegenüber sich gesetzt hatte, begann er zu sprechen.
"Kannst du dir vorstellen, wie sehr ich auf diesen Moment gewartet hatte?
Kannst du das?
Ich habe schon lange davon geträumt, dass du endlich mir gehörst!"
Ich schwieg bloß, da mir keine Worte in den Sinn kamen, die ich hätte aussprechen können.
Ich wollte ihn entgegenschreien, dass seine ausgesprochenen Worte keine Rechtfertigung für eine Entführung, Körperverletzung und Vergewaltigungen waren.
Ich wollte ihn angreifen und ihm die Augen aus seinem Gesicht kratzen!
Ich wollte ihn leiden sehen!
"Und?
Hast du denn nichts dazu zu sagen, Liebling?"
Meine Hände ballten sich zu Fäusten und mein Blut begann in zu kochen und in meinen Ohren zu rauschen.
Ich hasse es, wenn Menschen versuchen, so zu tun als sei nichts passiert.
"Es ist so, dass du dir einbildest, dass ich dir gehöre.
Dass ich dein Eigentum bin.
Du verstehst nicht, dass ich eben keine verdammte Puppe bin, die darauf wartet von dir benutzt zu werden!
Ich liebe dich nicht und ich werde dich nie im Leben lieben, denn mein Herz gehört schon jemanden."
Einen kurzen Augenblick dachte ich an Jacob, meinen Kindheitsfreund.
Er wohnt jetzt leider in Manhattan um dort zu studieren.
Mit einer Bewegung stieß er sich mit einem wutverzerrtem Gesicht von seinem Stuhl und lief auf mich zu.
Ängstlich sprang ich selbst auf und versuchte zu fliehen, doch Alexander Davis war schneller.

"Hier geblieben, du kleines Miststück!"
Hart wurde ich an den Haaren gepackt und zu Boden geworfen.
Mein Boss setzte sich auf meinem Bauch und schnürte mir so die Luft weg.
Sein Gesicht war nur einige Millimeter von meinem entfernt.
"Du hast dich verliebt, was?
Wie heißt er?!
Hat er es dir besorgt?
Hat er?
Du musst verstehen, dass nur ich der Richtige für dich bin!
Nur ich und kein Anderer!"
Warmer Atem streifte über meine Lippen und Angstschweiß trat mir auf die Stirn.
Seine Augen sprühten Flammen und als er seine Lippen gierig auf meine presste, bäumte ich mich unter ihm auf und begann mich zu winden.
Mr. Davis zwängte seine Zunge in meinen Mund und begann sie wild in mir zu bewegen.
Ich lag hilflos da und mein Sauerstoffzufuhr wurde immer geringer und geringegr.
Ich begann zu husten und zu würgen und deswegen entzog mir dieser Bastard auch endlich seine gierige Zunge und ich konnte wieder nach Luft schnappen.
Er packte mich an den Haaren und zog mich so hoch, um mich zu seinem Stuhl zu schleifen.
Er zerrte mich auf seinem Schoß, nachdem er selbst Platz genommen hatte.

"Ich will dich füttern und du wirst mir heute meine ganze Wut und meine harte Latte wegreiten!
Haben wir uns verstanden?!"
Seine Stimme klang bedrohlich, wie ein Blitz ohne Donner.
Und so kühl, wie der kühlste Winterregen.

Mr. Davis fing an etwas zu essen auf seinen Teller zu häufen, doch ich hielt meinen Blick gesenkt.
Als ich dann von ihm gefüttert wurde, konnte ich nichts mehr schmecken, denn ich war vor Angst gelähmt...

Coolest winter rainWhere stories live. Discover now