Doch als Elladora ihr Zimmer erreichte, stockte sie, bevor sie die Türklinge herunterdrückte. Die letzten Nächte hatte sie entweder bei Blaise geschlafen, oder er bei ihr. Jedes Mal hatte er darauf bestanden und ungefähr zu dieser Zeit sie informiert. Doch heute war nichts gekommen. Ob sie heute wieder alleine schlafen müsste? Wieder… diese schrecklichen Albträume haben würde? Gerade, wenn sie SOETWAS morgen machen müsste…
So sehr in Gedanken merkte sie gar nicht, wie sich eine Gestalt ihr näherte. Nicht mal seine Gedanken hörte sie. Gerade als sie die Augen zukniff, um sich wieder zu fokussieren, legte er vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter: „E-Ella? Alles gut?“. Unsicher sah Blaise sie an. Noch nie hatte er sie derartig unsicher erlebt. Er hatte dies eher für morgen erwartet.
Das Mädchen drehte sich nicht um, als sie zu ihm sprach: „J-ja. Es ist alles in Ordnung. Ich- ja. Es ist wirklich alles gut… Gute Nacht, Blaise.“. Gerade wollte sie in ihren Raum verschwinden, da hielt er sie an ihrer Hand fest und drehte sie schwungvoll zu sich. „Ella… möchtest du heute Nacht wieder bei mir schlafen? Ich sehe doch, wie schlecht es dir geht…“, fragte er sie. Die ganze Zeit über hatte sie Blickkontakt gemieden. Nun sah sie ihm endlich richtig ins Gesicht. Soviel Schmerz und Angst war in ihren Augen zu sehen. Ihr Gesicht verkrampfte bei dem Versuch ihre starken Emotionen zu vertuschen.
Blaise schüttelte nur den Kopf, um ihr zu symbolisieren, dass sie gar nicht erst etwas sagen sollte. Er hatte schon entschieden. Elladora würde heute bei ihm schlafen. Wusste er doch nur zu gut, wie schlecht sie immer noch träumte.
Es dauerte nicht lange, da kam das Mädchen nach einem Klopfen in das Schlafzimmer des Älteren. Er drehte sich zu ihr um und lächelte. Doch die Dreizehnjährige sah ihm wieder nicht in die Augen. Seufzend kam er auf die jüngste der Malfoys zu und blieb vor ihr stehen. Noch immer mied sie seinen Blick. Vorsichtig legte er seinen Zeige- und seinen Mittelfinger unter ihr Kinn und zwang sie somit sanft zu ihm aufzusehen. „Schämst du dich etwa?“, neckte der Slytherin sie. Wieder ein Verziehen des Gesichtes seitens Elladora: „Hör bitte auf mich zu ärgern…“. „Mmmmmm… was soll ich dann deiner Meinung nach machen?“, raunte er ihr ins Ohr. Es lag einfach in seiner Natur, alles dafür zu geben, dass sich die Situation bessert.
Doch bevor sie eine Antwort geben konnte, unterbrach er sie wieder. Doch dieses Mal wurde nicht gesprochen. Seine Lippen landeten auf ihren. Das Mädchen keuchte und riss ihre Augen auf. Noch nie hatte sie jemand geküsst. Der Achtzehnjährige stoppte und sah sie erschrocken an. „Du- tut mir leid. Ich…“, stammelte Blaise. Er hätte nicht gedacht, dass sie noch nicht ihren ersten Kuss gehabt hatte. War sie doch echt hübsch und so erwachsen für ihr Alter. „Nein ist schon in Ordnung. Ich war bloß nicht darauf vorbereitet…“, murmelte sie, bevor die beiden sich in den Augen des Anderen verloren. Wieder hielt Schwarz Sturmgrau gefangen und Sturmgrau hielt Schwarz gefangen. Wieder lagen ihre Lippen aufeinander. Doch diesmal war es von beiden gewollt. Blaise spürte Elladoras Unsicherheit und übernahm die Führung. Es war ein vorsichtiger Kuss.
Langsam lösten sich die beiden voneinander. Jetzt lächelte Elladora doch. Anscheinend hatte Blaise es doch geschafft mit seinem Vorhaben, die Situation zu retten.
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Die verschwundene Tochter Malfoy
ФанфикWas wäre passiert, wenn Draco Malfoy eine kleine Schwester hätte? Und wenn diese sich auch noch in seinen besten Freund verliebt? Toleriert das der Eisprinz, oder fährt er die Beschützermauer hoch? Eine interessante Geschichte mit Drama, Erotik, Lie...