Auf dem Weg nach Hogwarts

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Elladora lächelte jedoch tapfer und hörte der Älteren zu. Sie wollte ja nicht unhöflich sein. Doch allen um sie herum schien es aufgefallen zu sein, wie gezwungen das Mädchen lächelte und versuchte irgendwie dort herauszukommen.
Blaise entschied sich deshalb seine Zukünftige von Pansy zu befreien: „Entschuldige Pansy, aber kann ich mir schnell Ella ausleihen?", Parkinsons Kopf ruckte in seine Richtung. „Ehm. Ja na klar!", nuschelte sie und erst als die beiden nach draußen verschwanden, fiel ihr auf, dass ihr Schulkamerad die junge Malfoy gerade Ella genannt hatte. Draußen vor der Tür entspannte sich das Mädchen und lächelte ihr Gegenüber dankbar an. Sie hatte sich vorgenommen, mehr zu lächeln. „Ich habe mitbekommen, dass Potter etwas glücklicher scheint. Vielleicht magst du Granger ja mal besuchen gehen. Ich weiß, wo sie sitzt. Weasley und Potter machen ja nicht mehr ihr letztes Jahr. Wobei Weasley es schon gebrauchen könnte, wenn du mich fragst.", grinste er ihr verschmitzt entgegen. Elladora nickte und zusammen gingen sie durch den Zug. Eigentlich hatte das Mädchen mit bösen, verwirrten oder interessierten Blicken gerechnet, aber die blieben aus.
Trotzdem hatte sie sich wohl zu früh gefreut, denn als sie zum Abteil von Hermine kamen, wurde es nach ihrem Klopfen ruhig und alle sahen auf die geöffnete Tür. Hermine, Ginny und Neville ließen sich jedoch nicht davon abhalten, Elladora nett zu grüßen oder sie umarmen und Blaise zuzunicken.
Luna Lovegood, Seamus Finnigan und Dean Thomas blieben, wie in Lunas Fall, einfach sitzen oder sahen mit Argwohn zu Mädchen, dass nun hereingebeten wurde und deren Begleitung, die die junge Malfoy kurz an sich drückte. Es folgte etwas, das wie ein Starrwettbewerb zwischen den beiden aussah und dann verschwand der Slytherin. Natürlich wusste keiner außer den beiden, dass Blaise dem Mädchen nur über Gedanken Bescheid gegeben hatte, dass er wieder zurückginge und falls etwas sein sollte, sie einfach zu ihnen kommen könnte. Daraufhin hatte das jüngste Mitglied der Malfoys fast unmerkbar genickt.
Dann drehte sich Ella wieder um und setzte sich zu Ginny. Die sie freudestrahlend noch einmal in die Arme schloss. Denn auch, wenn sie wusste, dass das vier Jahre jüngere Mädchen sich nicht gerne in der Öffentlichkeit von Leuten außerhalb ihrer Blutlinie umarmen oder gar Küsschen geben ließ, konnte sie es nicht lassen. Alleine schon, weil sie nicht einen Draco Malfoy 2.0 in weiblich gebrauchen könnte.
Leider konnte die Dreizehnjährige nicht nach Sirius fragen, galt er doch immer noch als Verbrecher. Es konnte ja keiner beweisen, was damals in Harrys drittem Jahr wirklich passiert war.
Vorsichtig hatte sie aber nach seinen Eltern gefragt, doch Hermine hatte nur den Kopf geschüttelt und Ginny hatte ihren mitleidig und traurig zugleich gesenkt. Aus ihren Gedanken ging heraus, dass die Lily und James Potter schon zu lange tot waren und somit nicht mehr zurückzuholen waren.

Nach noch ein wenig Geplauder war Elladora wieder zurückgegangen und saß jetzt neben Blaise und hörte Draco zu, wie er sich angeregt mit seinen Freunden unterhielt. Lesen konnte sie ja hier ja nicht. Sie hatte zwar ein Buch dabei, sogar ein sehr dickes, aber sie würde durch ihre Fähigkeiten erstens viel zu schnell die Seiten umblättern, zweitens viel zu schnell ihre Augen zum Lesen bewegen und drittens wahrscheinlich schon nach einer Stunde mit dem Buch durch sein, während ein normaler Mensch wohl mehrere Tage dafür brauchen würde.
Aber letztendlich hatten sie alle die Zeit gut herumgekriegt und mussten sich wohl so langsam umziehen. Ein bisschen traurig war die Dreizehnjährige schon, da sie echt gerne ihre Sachen anhatte und die Schulroben jetzt nicht wirklich die schönsten waren, aber immerhin hatte ihre Mutter sich schon darum gekümmert. Bei Madam Malkins hatten sie den längsten Umhang gekauft, den es für Hogwartsschuluniformen in ihrer Größe zu schneidern gab. Somit würde dieser sich aufbauschen und endete kurz über dem Boden. Narzissa hatte darauf bestanden. Denn als sie im Alter ihrer Tochter gewesen war, hatte sie es auch so geschneidert bekommen.
Ihre Schuhe hingegen hatten sie nicht neu gekauft. Elladora wollte sie gerne tragen, da sie bequem und gleichzeitig elegant waren. Demnach wurden sie einfach schwarz gezaubert. Etwas aufgeregt verließ sie dann wieder am Arm von Blaise den Zug.
In der großen Halle saßen dann alle endlich an ihren jeweiligen Haustischen. Es folgte eine kleine Rede von der Schulleiterin: „... Demnach, meine lieben Schüler, bleiben erst einmal nur noch zwei Sachen. Als erstes dürfen wir eine neue Schülerin bei uns willkommen heißen. Sie wird in ihrem dritten Jahr im Hause Slytherin bei uns anfangen: Elladora Malfoy.". Ein Raunen ging durch die große Halle und viele warfen einen Blick zum Tisch der Schlangen. Das Mädchen ließ sich jedoch nicht groß davon beeindrucken und nickte der Professorin mit einem kalten Lächeln zu. Sie wollte ja nicht unhöflich sein. Hatte sie ihre Lehrerin ja als eine mit Respekt zu behandelnde Person kennengelernt.
Man fragt sich jetzt bestimmt, warum sie nicht den sprechenden Hut aufgesetzt bekommen hatte. Doch das hatte sie. Wenige Tage nach dem 31. Juli. Da war sie mit ihrer Mutter nach Hogwarts gereist und Elladora wurde im Schulleiterbüro in ihr Haus eingeteilt. Eigentlich war es fast so wie bei Draco verlaufen. Der Filzhut war gerade erst auf ihren Kopf gesetzt worden, da hatte er auch schon verkündet, dass sie eine Slytherin werden würde. Also nichts wirklich Großartiges. War es doch irgendwie schon im Vornherein klar gewesen.
„Und als zweites müssten in jeder Sekunde die neuen Erstklässler hereinkommen.", beendete McGonagall ihre Ankündigung und wie auf Stichwort schwang das Tor zur großen Halle auf und viele kleine elfjährige Kinder angeführt von Professor Flitwick bahnten sich ihren Weg zwischen den Tischen vor zum Lehrertisch.

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt