Die verschwundene Tochter Malfoy

Hermines Nachricht

„Dray... ich weiß du bist sauer auf mich und vielleicht sogar auf Ella. Aber ganz ehrlich: auch wenn du ihr großer Bruder bist, kannst du nicht sauer sein, wenn sie ihren eigenen Weg geht. Gerade du solltest wissen, dass sie schon viel erwachsener ist, als viele andere in ihrem Alter. Außerdem kannst du auch mir nicht sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich bin zwar dein Kumpel und bin mit deiner Schwester zusammen. Aber trotzdem ist das dann noch lange kein Grund, direkt sauer auf uns zu sein. Wenn du es dennoch wissen willst: nein. Wir sind noch nicht weiter als küssen gegangen und ich habe das auch erstmal nicht vor. Denn da bin ich deiner Meinung: dafür ist sie noch zu jung. Deswegen brachst du dir keine Sorgen machen. Ich verstehe zwar durchaus, dass du ihr großer Bruder bist und dadurch diese... Beschützerinstinkte vielleicht aufgebaut hast, aber wenn ich jemanden einmal in mein Herz geschlossen habe, dann weißt du selbst, dass wir Slytherins unser Eigen beschützen und keinen auch nur in die Nähe lassen, von dem wir nicht ganz sicher sind, dass die Person es uns wegnimmt oder anderes.", erklärte er vorsichtig seinem besten Freund. Das Mädchen überlegte kurz auch noch etwas dazu zu sagen, aber eigentlich hatte er schon alles Wichtige gesagt und auch sie hatte schon ihren Standpunkt gesetzt. Jetzt hing es nur noch von Draco ab. Seine Gedanken rasten. Das hörte die Schülerin. Mal wieder waren die Gedankengänge laut und unübersichtlich. Da hörte man dann doch lieber weg und sah seinem Freund in die Augen. Blaise lächelte sie an und meinte in Gedanken: 'Lass ihm ein bisschen Zeit in ein paar Tagen wird er dann seine Entscheidung getroffen haben.'. Damit nickte er dann zur Tür und nahm ohne Weiteres die Zauber von ihr und zu zweit verließen sie den Raum, um Draco Zeit für sich zu geben.

Anscheinend schien das Gespräch etwas gebracht zu haben, denn Draco sagte nichts mehr und war wieder einigermaßen normal zu den beiden. Mittlerweile hatte er Elladora auch den Raum der Wünsche gezeigt und die Zeit in Hogwarts verging. Es war nun mittlerweile fast schon Weihnachten und die ganze Schule war mit einer dicken Schneedecke bedeckt. Gerade saß das Mädchen in der Schulbibliothek, als Hermine hereinkam und sich zu ihr setzte. Sie drehte sich zu ihrer Mitschülerin um und sah sie abwartend an. Schnell flüsterte die Achtklässlerin ihr etwas ins Ohr, was eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Das war alles, was sie machen musste, damit Elladora sofort aufsprang, sich bedankte, ihr Buch wegstellte und dann auch schon aus der Bibliothek rauschte.

Es waren nicht viele Schüler gerade unterwegs. Weshalb auch immer. Das war ihr aber auch gerade gehörig egal. Mit eleganten, aber schnellen Schritten steuerte das Mädchen auf den Turm der Achtklässler zu, in der Hoffnung einen der Slytherins anzutreffen, da wurde sie aber von jemandem aufgehalten. „Elladora, meine Liebe!!! Was machts du denn hier? Wolltest du Dracie besuchen?". Pansy Parkinson. Eigentlich wollte Angesprochene gerade mit einem kühlen Kommentar antworten, als ihr Verstand ihre Genervtheit zurückdrängte und die Schülerin zu einem: „Du hast ihn nicht zufällig gesehen oder könntest mich zu ihm bringen?", brachte. Das war schon ganz anstrengend mit einer Person zu reden, die halb irre auf den eigenen Bruder war. Und dann auch noch ihre nervige Stimme... „Oh ja. Ich weiß, wo er ist. Er ist hier. Ich nehme dich am Besten gleich mal mit. Er müsste entweder im Gemeinschaftsraum sitzen, was ich eher weniger glaube, oder im Zimmer von sich, Blaise, Theo oder eben bei Greg. Warte ich bring dich auch gerne dort hin.", grinste Parkinson übermütig. „Ich danke dir. Aber ich bin mir sicher, ich finde den Weg auch selbst.", erwiderte die Dreizehnjährige und wartete, bis ihre Mitschülerin endlich das endlich mit ihrem Starrwettbewerb fertig war. Die junge Malfoy musste sich, zu dem Gequatsche ja auch noch die dazugehörigen Gedanken anhören. Widerlich. Draco hier. Draco da. Natürlich war ihr Bruder attraktiv. Ja. Aber war so etwas nicht schon krank?

Genervt und gestresst, da sie es ja eigentlich eilig hatte, sprach sie das Passwort und ließ Pansy hinter sich herlaufen, während die Achtzehnjährige noch immer von ihrem Hauskameraden schwärmte. Glaubte sie wirklich, dass sie bei ihm eine bessere Chance hätte, wenn sie sich bei der Schwester ihres Schwarms einschleimte? Anscheinend schon. „Soll ich wirklich nicht mitkommen? Draco fände es bestimmt toll, wenn eine attraktive Frau in seinem Alter mit im Raum wäre...", wurde Ella aus ihren Gedanken gerissen. Ok das war echt genug. Eine leichte Beinlähmung und ein „Ich werde dann mal zu meinem Bruder und Blaise gehen" später verschwand das jüngste Mitglied der Malfoyfamilie auch schon in einem Gang und dann hörte man nur noch die Treppen knarzen.