Die verschwiegene Fähigkeit

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Sie öffnete das Fenster und flog hinaus. Auf einem Besen? Nein. Als Eule. Eine seltene Gabe bei den Malfoys.

* „Nun...", setzte sie an und grinste, zum ersten Mal in seiner Gegenwart, frech. „Tatsächlich hat mich Mutter bei der Aufklärung meiner eigentlichen Herkunft darüber schon unterrichtet. Niemand, außer der Malfoyfamilie, weiß davon. Tatsächlich besitze ich recht viele von ihnen. Es gehören dazu die Lese- und Lernfähigkeit, wie du ja schon gesehen hast, Legilimentik und Okklumentik, die schnellen Handlungen und die Lähmung durch Gedankenkontrolle. Neben deinen Aufzählungen gehören aber auch das Apparieren ohne Zauberspruch und -stab, Telekinese, und die Kommunikation zu Tieren oder Pflanzen dazu. Diese waren jedoch nur die typischsten. Deshalb wurden auch nur diese schriftlich festgehalten. Außergewöhnliche wurden rausgelassen. Zudem werden es mehr, umso länger es her ist, dass eine Tochter den Malfoys geboren wird.", erwiderte sie dann nach einer kleinen Kunstpause. Dabei merkte Draco nicht, dass sie ihm eine der vielen verschwiegen hatte. *

Diese Fähigkeit war nicht aufgeschrieben worden. Doch aus Erzählungen und Andeutungen in Büchern der Familie wusste Elladora, dass ein Animagus erst zwei Mal vorgekommen sein soll.

Ein Steinkauz Weibchen flog nun unter dem dunklen Abendhimmel vom Anwesen der Malfoys.

Eine Stunde später landete eben dieses kleine Tier vor einem der Fenster bei dem Hause Tonks und pickte, um Einlass bittend, an der Scheibe.

Eine erfreute, ältere Dame kam und öffnete. Das Käuzchen flog, ohne weitere Umstände auf ein vor einem Fernseher stehendes Sofa zu und nahm darauf auch gleich Platz.

Aus Tier wurde Mensch und schon saß Elladora, elegant, wie immer, dort und lies sich von Andromeda umarmen. „Kind! Wie war dein Tag? Bist du auch gut in deinem neuen zuhause angekommen? Waren die Verhandlungen sehr schlimm? Hast du bestimmte Neuigkeiten? ...", sprudelte, während ihr die Tränen in den Augen standen. Immerhin hatte sie das Mädchen schon dreizehn Jahre lang bei sich gehabt und der Krieg hatte ihr viel genommen. So war sie immer auf der Hut. Zudem hatte sie Angst um alles und jeden und brauchte deshalb ein wenig Familie. Aus diesem Grund war sie oft bei den Weasleys und bei den Potters. Um den kleinen Teddy Lupin hatte sie sich auch zu kümmern, was ihr, der Meinung ihrer Mitmenschen nach, nicht guttut, da es zu viel Stress sein könnte. Dies wäre in ihrem jetzigen Zustand gar nicht gut.

Aus diesen Gründen und vielleicht, aber auch nur vielleicht auch aus der familiären Liebe ihrer Tante gegenüber, welche schon sehr für sie wie eine Mutter war, hatte die Malfoytochter ihrer Tante zugestimmt, als diese nach den abendlichen Treffen gefragt hatte. Letzteres würde sie sich aber nie selbst eingestehen wollen.

Das Baby war schon in seinem Bettchen, daher konnten sich die beiden ungehindert unterhalten. So erzählte Elladora von ihrem Tag und all seinen Geschehnissen: „...Ich bin mir auch nicht im Klaren, warum ich so einen Sinneswandel hatte und ihn zuerst so unsympathisch fand und ihm danach wie einem besten Freund alles ohne große Gegenwehr erzählt habe. Vielleicht war es nur Die Verzweiflung oder das Wissen, dass Lucius, Narzissa und Draco ihm so sehr vertrauen. Als er dann weg war, habe ich sofort meine Tür verschlossen und bin zu dir gekommen. Wusstest du eigentlich davon?"

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt