Die Chaoszwillinge

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Sie hob die, in einem Lederhandschuh verpackte, Hand und gab dem Hauself eine so heftige Ohrfeige, dass er zu Boden flog und ein paar der Weasleys einen Laut des Schreckens von sich gaben. Auch Harry und vor allem Hermine war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
„Wenn ich noch einmal höre, dass du jemanden in diesem Haus beleidigst oder bei einem ihrer Wünsche schimpfend davongehst, dann kannst du deinen Vorgängern mit deinem Kopf Gesellschaft leisten. Haben wir uns verstanden?!", zischte Elladora nun bedrohlich. In diesem Augenblick hätte an ihrer Stelle auch ihr Vater stehen können, so sehr ähnelte die Tochter dem Vater gerade. Danach sah sie alle ernst an, sagte aber kein Wort. Auch das Mittagessen verlief schweigend. Danach ging die junge Malfoy noch mit nach oben zu den Zwillingen. Und half diesen noch eine Stunde lang mit ihren Scherzartikeln. Das war zwischen ihnen eine Art Ritual geworden. Jedes Mal, wenn sie die beiden bei ihnen, oder geplant antraf, gingen sie mindestens eine Stunde, sich um die Artikel kümmern und danach mindestens eine Stunde noch, um über sich selbst und Geschehenes zu reden.
Doch heute war etwas anders. Das spürte Elladora. Aber was war es? Die beiden sahen sie mit einem undefinierbaren Blick an. Dann sprachen sie synchron genau das aus, was sie von den beiden gerade NICHT gefragt werden wollte: „Wir sehen, dass noch etwas Anderes ist. Du kannst den anderen – etwas vormachen, aber – wir merken doch, dass noch etwas – vorgefallen ist. – Erzähl es uns!". Das Mädchen gab sich geschlagen und lies sich auf einen der im Zimmer stehenden Stühle sinken. Dann setzte sie den „Das dürft ihr keinem anderen weitererzählen- Blick" auf und seufzte währenddessen. Trotz dem Blick ermahnte sie die Zwillinge zu totaler Verschwiegenheit. Die jungen Männer versprachen es und musterten sie nun interessiert. Dann lies sie alle Mauern fallen und sank weiter auf ihrem Stuhl zusammen. Vielleicht war es der Stress der letzten Tage, vielleicht auch ein wenig die Hormone? Sie hatte keine Ahnung. Doch zu diesem Zeitpunkt war es auch egal. So erzählte sie auch den Zweien das Versprechen ihrer selbst an die Zabinis. Währenddessen hatte George kurz vor ihrer Erzählung einen Muffliato und Colloportus über den Raum und die Tür gelegt und Fred hatte die Dreizehnjährige in die Arme genommen. Diese schluchzte jetzt in den Armen von den Zwillingen.

Sie fand die Idee ihrer Eltern zwar nicht schlimm und genauso wenig Blaise, aber sie war doch für so etwas noch viel zu jung! Auch die Chaos- Zwillinge sahen das so. Natürlich, sie musste ja noch nicht direkt heiraten, aber trotzdem war es ein gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Ein Mädchen in ihrem Alter sollte sich eigentlich noch keine Gedanken über Hochzeiten machen...

Nach einer weiteren halben Stunde hatte sich Elladora wieder im Griff. Man sah ihr keine Tränen an, aber in dem Sturmgrau ihrer Augen tobte noch immer ein Unwetter. Sie verabschiedete sich bei den Weasleys und flüsterte zum Schluss den Zwillingen ein nächstes Treffen ins Ohr. Sie nickten und freuten sich auf den morgigen Tag, an dem sie Rita Kimmkorn „treffen" würden.

Elladora stieg in den Kamin und verabschiedete sich höflich.

Als sie durch die grünen Flammen ins Manor kam, schritt jemand sehr schnell auf sie zu und zog sie in eine liebevolle Umarmung.

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt