In Sekundenschnelle war er samt Zauberstab aus seinem Bett gesprungen und rannte nur mit Jogginghose direkt in das Zimmer nebenan. Was er dort sah, verschlug ihm die Sprache.
Elladora warf sich in ihrem Himmelbett hin und her und wechselte zwischen Wimmern und Schreien und manchmal sogar gequältem Stöhnen. Teilweise schickte sie sogar zauberstablos einige Flüche von sich. Er erleuchtete den Raum mit einem sanften Licht und baute dann einen Schutzschild um sich herum, legte einen Muffliato auf die Tür, welche er schloss und ging dann vorsichtig auf sie zu. Er musste aufpassen, nicht noch einen Schlag oder Tritt abzubekommen. Bei ihr angekommen reagierte er schnell und nahm sie einfach in seine Arme. Sie war stärker, als sie aussah. Er brauchte etwas mehr Kraft als er gedacht hätte. Blaise hielt sie trotzdem einfach fest und sprach leise und beruhigend auf sie ein.
Das Mädchen träumte von ihrer schrecklichen Tante Bellatrix, wie sie Hermine folterte und ihre Cousine tötete und dann, so etwa zu der Zeit wo Blaise das Zimmer betrat, von dem Todesser, dessen Namen sie nicht kannte, der die Explosion ausgelöst hatte, welche fast Fred getötet hätte. Damals war sie es gewesen, die den älteren gerettet hatte, indem sie ihre Fähigkeit genutzt hatte und ihn mit ihren sekundenschnellen Reaktionen dort magisch zu schützen. Sie hatte gleichzeitig den dunklen Mann gedankenkontrolliert gelähmt und der Explosion ausgesetzt. Er war sofort gestorben. Auch wenn dies etwas Gutes gewesen war, hatte sie jede Nacht seit der Schlacht davon Albträume. Sie sah jedes Mal Freds tot vor ihrem inneren Auge.
Kurz bevor ihre Tante im Traum sämtliche Menschen in ihrem Umfeld, welche ihr etwas bedeuteten, töten konnte, legte jemand seine Arme um sie. Der Geruch, der ihr in die Nase stieg, kam ihr nur allzu bekannt vor: herrlich männlich-herb und doch etwas süßlich mit dem unvergleichlichen Duft seiner selbst. Blaise! Das war bisher noch nie passiert. Noch nie war während einer ihrer Albträume eine, neben den Todessern, lebende Person, die bei ihr war.
Endlich! Sie wachte auf! Das einzige, was sie jetzt noch hören konnte, war seine Stimme, die einen Unterton von Gesetztheit und erzwungener Ruhe hatte. Trotzdem. Es beruhigte sie seine Stimme. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und erwiderte seine Umarmung mit Tränen in den Augen.
Als er das merkte, entspannte er sich merklich. Der junge Zabinierbe strich dem Mädchen in seinen Armen beruhigend durch das Haar. Jetzt schluchzte sie. Sie ließ sich einfach fallen. Niemand hatte es bisher geschafft sie zu wecken oder zu beruhigen. Er musste wirklich etwas Besonderes sein. Vielleicht wusste sie das in ihrem Unterbewusstsein. Ihr wurde auf einmal klar, dass sie ihm vertrauen konnte. Sie brauchte ihr wahres ich mit all den Emotionen nicht mehr vor ihm verstecken. Er würde sie genauso akzeptieren. Es möglicherweise sogar bevorzugen, dass sie ihm derart vertraute. Er schwieg die ganze Zeit.
Der junge Mann zog sie bequemer in seine Arme und legte sich mit ihr auf ihre Decke bis sie sich wieder beruhigt hatte.
Erst dann sprach Blaise erneut: „Soll ich... soll ich noch bleiben oder möchtest du lieber jetzt alleine sein?"
Elladoras Stimme war leicht kratzig vom Weinen doch für ihn hatte gerade etwas Anziehendes. Es klang... irgendwie süß.
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Die verschwundene Tochter Malfoy
FanfictionWas wäre passiert, wenn Draco Malfoy eine kleine Schwester hätte? Und wenn diese sich auch noch in seinen besten Freund verliebt? Toleriert das der Eisprinz, oder fährt er die Beschützermauer hoch? Eine interessante Geschichte mit Drama, Erotik, Lie...