Lasst sie leben

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So saßen sie zu dritt am reich gedeckten Esstisch. Es gab die verschiedensten Sachen. Denn auch, wenn sie nicht im Malfoy Manor waren und dort von den Hauselfen nur die feinsten und teuersten speisen serviert bekamen, so merkte man, dass Andromeda viel Zeit mit Molly verbracht hatte. Das Essen war fantastisch und war alles selbst gemacht.
Erst nach dem sie alle fertig waren, stand die älteste des Hauses noch einmal auf. Sie zwinkerte Elladora zu und meinte: „Ich habe deinen Lieblingsnachtisch noch auf dem Herd stehen!". Angesprochene strahlte.
Kurz darauf stand ein dampfender Topf voll Apfelkompott aus grünen Äpfeln auf dem Tisch. Lächelnd gab die Gastgeberin jedem einen Teller, welcher randvoll gefüllt war und ein gestreutes Zimtherz als Dekoration hatte, und setzte sich wieder. Grinsend meldete sich Blaise nun wieder zu Wort: „Ich wusste gar nicht, dass Draco und du so eine Ähnlichkeit beim Essen habt. Der gleiche Lieblingsnachtisch. Interessant.". Alle Anwesenden lachten.

Danach aßen sie schweigend ihren Nachtisch bis...
Elladora starrte auf die Wand ihr gegenüber und ließ ihren klirrenden Löffel fallen. Aus dem Sturmgrau ihrer Augen wurde ein dunkles Blau und sie schnappte nach Luft. Anstatt ihr zu helfen, stand ihre Tante schnell auf und holte eine Videokamera. Der junge Slytherin wollte schon nach einigen fehlgeschlagenen Kommunikationsversuchen das Mädchen bei den Schultern packen oder irgendetwas anderes, dass sie aus ihrem Zustand holen würde, als er von der älteren Dame aufgefordert wurde, einfach neben ihr sitzen zu bleiben und sie erst anzufassen, wenn die Dreizehnjährige ihre Augen schließen und nach vorne kippen würde.
Im Nu war die Kamera aufgestellt und die beiden warteten mehr oder weniger gespannt, was passieren würde.
Nach einem leisen Röcheln fing das Mädchen dann auf einmal an, in einer tonlosen Stimme zu sprechen: „Der, dessen Name nicht genannt werden darf hat viele Opfer gebracht. So viele Familien trauern. So viele Kinder müssen ohne Eltern aufwachsen.- So viele Eltern ohne Kinder. So viele Freunde und Verwandte weilen nicht mehr unter den Lebenden. –„.

Irgendwo in einem kleinen noch erhaltenen Raum des Hogwarts Schlosses saß Professor Trelawney in einem Sessel und sprach alleine diese Prophezeiung: „Wir alle vermissen sie.- „.

In ganz England wurde von sämtlichen Zauberern und Hexen mit teilweise außergewöhnlichen Fähigkeiten dieselben Sätze monoton an Außenstehende weitergegeben: „- Nun wird es Zeit, dass sich der Zustand ganz Englands wieder normalisiert. Nichts mehr wird sein, wie es in den dunklen Jahren war. Die Liebe ist der Schlüssel. So findet euch an dem Ort des Tods eures Geliebten wieder. Seid am Geburtstag des Jungen angekommen. Lasst Namen hallen. Lasst Tränen fallen. Wo Tod war, ist an diesem Tage Leben. Gebt den Toten eine Chance. Lasst sie leben.".

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt