Eine unschöne Erinnerung

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Fünfzehn Minuten später traf Elladora, gefolgt von ein paar Mädchen aus Slytherin, die es offensichtlich auf Draco oder eben einfach auf die Aufmerksamkeit der jungen Malfoy abgesehen hatten, auf die vier Achtklässler. Draco schien ihren gequälten Blick bemerkt zu haben, denn er sah ihre Gefolgschaft kühl an und schon hatte seine Schwester endlich wieder Platz für sich. Ein dankbares Lächeln bekam er in einem unbemerkten Augenblick, bevor sie in die große Halle kamen und es ein wenig stiller wurde. McGonagall war noch nicht da. Natürlich hielten sich die Schüler da nicht zurück. Waren viele noch immer der Meinung, dass Draco ganz schon viel für den Krieg konnte und an sich war das Haus der Schlangen nicht mehr so angesehen wie früher. Daher wurde jeder Slytherin nicht mehr so ernst genommen. Es sei denn natürlich man drohte mit schwarzer Magie oder machte einfach nur etwas, das andere Schüler als angsteinflößend oder gefährlich einstuften. Nur trug dies nicht zu einem einigermaßen guten Klima zwischen den Häusern und an sich den Schülern bei.

Deshalb schob Elladora ihren Bruder einfach schnell in Richtung ihres Haustisches, während ihnen die drei anderen folgten.

Als sie saßen und immer noch angestarrt wurden, hielt es das Mädchen nicht mehr aus. Denn auch die ganzen Gedanken, die sie sich anhören musste, brachten sie beinahe dazu jedem einzelnen dieser Schüler eine zu klatschen. Deshalb gefror ihr Blick auch und sie dreht e sich zu den anderen Häusern um: „Müsst ihr nicht alle frühstücken? Es ist außerdem äußerst unhöflich so zu starren!". Sauer drehte sie sich wieder zurück und ihre Augen trafen die von Blaise. Dieser zwinkerte ihr zu und besah sich amüsiert die Schüler hinter ihrem Rücken. Diese hatten sich teilweise wieder umgedreht und redeten aufgeregter als zuvor und andere, die jetzt erst recht nicht den Blick abwenden konnten, taten es erst, als die Schulleiterin endlich hereinkam und sich auf ihren Platz mit einem strengen Blick setzte.

Die nächsten Wochen vergingen nicht anders. Das Einzige, das sich zu ändern schien war, dass Draco nicht mehr so viel mit Blaise und Elladora redete.

Heute reichte es der Slytherin endgültig und sie zog ihren Zukünftigen hinter sich her und ging dann mit dem widerwillig zustimmenden Draco in ein leeres Klassenzimmer, welches sie schnell abschloss und schalldicht machte.

Wie Blaise schlechte Stimmung HASSTE. „Also Ella! Ich wusste ja, dass du heiß bist, aber einen Dreier mit deinem Bruder und mir in einem leeren Klassenraum hätte ich von dir auch nicht erwartet. Ich bin wirklich positiv überrascht!", war deshalb sein Kommentar, welcher beide Kinder der Malfoys zum Grinsen brachte. „Charmant, Blaise. Wirklich.", war ihre Antwort, während sie aber näher auf Draco zuging. „Draco. Was stimmt nicht? Ich gebe dir die Chance auf eine eigene Erklärung warum du Blaise und mich meidest oder ich hole mir die Informationen.", fragte sie ruhig aber mit einem bestimmten Druck in der Stimme, der verdeutlichen sollte, dass sie das wirklich machen würde. Angesprochener sah sie nur an und meinte dann ruhig: „Kannst du gerne versuchen, aber ich besitze gute Okklumentikfähigkeiten.". Das Mädchen lächelte nur schwach und meinte nach weiteren Sekunden kalten Starrens und einer unangenehmen Stille im Raum mit einem überlegenen Ausdruck im Gesicht: „Was haben die beiden gesehen, Draco?". Doch als er weiterhin schwieg, setzte sie noch hinterher: „Nott und Goyle...". Oh sie konnte immer weiter so machen. Auch wenn seine Okklumentik stark war, so war er ihr noch nicht derartig nah genug, sodass sie nicht in seine Gedanken eindringen konnte. Als er noch immer nichts sagte, ging sie etwas weiter und sah eine Erinnerung. Trotzdem war der Wille ihren Bruder es selbst erzählen zu lassen noch da. Als er jedoch noch immer schwieg, platzte ihr der Kragen. Elladora drehte sich zu Blaise um und meinte kurz und knapp: „Nott und Goyle haben uns gesehen, als wir uns geküsst haben, das haben sie Draco erzählt und jetzt ist er sauer und macht sich um mich Sorgen, weil ich seiner Meinung nach noch zu jung für eine Beziehung bin.". Der Slytherin nickte nur und seufzte, bevor er antwortete.

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt