Die verschwundene Tochter Malfoy

Heiße Momente und Eingeständnisse

Doch, er würde. Zuerst zog er die Jogginghose herunter. Wäre die Dreizehnjährige jetzt kein Käuzchen, würden sich ihre Wangen sichtbar rot färben. Als die Hände des jungen Mannes nun an seinen Boxershorts ankamen, konnte sie ihre Erstarrung lösen und guckte demonstrativ auf die Snacks vor ihr, die sie sowieso nicht anrühren würde. Als Tier durfte man sich so etwas durchaus erlauben. Wenn er sie fragen würde, könnte sie ihm einfach irgendeine Geschichte auftischen. Sie war gut darin, anderen Lügen glaubwürdig zu verkaufen. Oooooooder... Sie könnte ihm einfach die Wahrheit sagen. Es wäre einfacher, wenn sie ihm von ihren Fähigkeiten erzählen würde. Immerhin wäre er ja in ein paar Jahren ihr Ehemann und sie hätte keine große Lust, ihm all das zu verheimlichen. Die beiden könnten dann zum Beispiel einen geheimen Ausflug planen, der als ein gewöhnlicher Freizeitausflug auf dem Besen getarnt wäre. Sie würde dann einfach unbemerkt als Animagus nachfliegen können.

Sie dachte wirklich zu viel nach.

Gerade war das erneute Schließen des Schrankes zu hören und als Elladora wieder aufsah, war Blaise fertig. In diesem Moment band er sich noch schnell seine Schuhe und blickte dann das Lebewesen auf dem Tisch an. Er grinste wieder sein typisches Grinsen und meinte dann amüsiert: „Na? Du magst wohl keine Kekse. Und weggeschaut, als ich mich umgezogen habe, hast du auch. Zudem... diese Augen... Elladora, Liebes, wenn du ein Animagus bist, dann bitte sei so lieb und verwandele dich zurück. Ich bin dir auch nicht böse...".

Er war gut. Sehr gut. Sogar sehr... berechnend. Eben ganz der Slytherin.

Die Malfoytochter fühlte sich ihm der Wahrheit schuldig und flog auf seine Bettkante, um zu tun was er sagte und sie für richtig hielt. Nun saß wieder ein Mädchen, statt einer Eule, am selben Platz und schaute unverwandt auf eine leere Wand. Sie konnte den Zabinierben jetzt nicht ansehen. Dieser lächelte hingegen. Er hatte also recht gehabt. Seine Vermutungen stimmten. Oftmals hatte er das kleine Geschöpf auf dem Gelände fliegen sehen. Als er dann seinen Kumpel nach einer neuen Eule im Hause gefragt hatte, war dieser nur verwundert gewesen. Dann wurde es ihm klar und er brauchte nur noch die Bestätigung des Mädchens selbst.

Also setzte er sich zu ihr und nahm sie, wie so oft in letzter Zeit, in seine Arme. Nach einer Weile murmelte er dann: „Hey, Liebes.", 'Liebes', wie schön sich das anhörte. Halt! Sie hörte sich an, wie eine dieser ekelhaften Tussis aus ihrem Jahrgang., „Das muss dir doch nicht leidtun... Das ist sogar echt toll. Wenn, dann müsste ich mir Sorgen machen. Draco wurde von mir solange genervt, bis er mir mehrere Sachen über dich erzählt hat. Ich wollte einfach noch mehr von dir wissen. Du faszinierst mich. Und ich weiß auch, dass ich dich hätte fragen sollen, aber bei meinem besten Freund kenne ich eben Wege, die zu vielversprechenden Ergebnissen führen.", er seufzte, „So weiß ich eben auch von deinen 'Malfoytochterfähigkeiten' und dass du sehr gut mit Astoria Greengrass befreundet bist.". Wieder lächelte er entschuldigend.

Zum ersten Mal, seit Blaise sich zu der jungen Dame gesetzt hatte, drehte sie ihren Körper zu ihm. Und die kleine Malfoy lächelte. Nach einer kurzen Pause und kleinem Kuscheln grinste sie schließlich: „Dann brauche ich mir ja jetzt keine Arbeit deswegen mehr machen...". Elladora hatte dies wohl eher zu sich gesagt, aber Blaise ließ es sich nicht nehmen, ihr zu antworten: „Trotzdem habe ich diesbezüglich noch eine Menge unbeantworteter Fragen.". „Da musst du leider in unsere Bibliothek oder zu meinem Bruder. Das einzige, von dem er nicht weiß, und das soll auch erst einmal so bleiben, ist die Animagusgestalt. Ich habe heute mit einer bestimmten Reporterin ein Hühnchen zu rupfen.", sagte sie und hatte beim letzten Satz einen gewissen Slytherin-Schalk in ihren sturmgrauen Seelenspiegeln. Auch Blaise gefiel diese Idee. Er ließ aber trotzdem nicht locker: „Zeigst du mir sie dann wenigstens? Auch wie schnell du als Käuzchen fliegst?".