Die verschwundene Tochter Malfoy

Die Nacht des Vertrauens

„Ich habe dich schon geweckt. Narzissa muss den Muffliato für die Nacht vergessen haben. Geh' ruhig wieder zurück in dein Bett.", war ihre leise Antwort und sie wollte schon aufstehen, damit er gehen konnte, als zwei starke Arme sie zurückhielten. „Ich habe dich gefragt, was du möchtest, nicht, was in Ordnung wäre. Und ohne das Vergessen deiner Mutter würdest du wahrscheinlich noch immer deinen Albtraum haben. Mir würde es nämlich nichts ausmachen. Also? Ja oder nein?", entgegnete er lächelnd. „Um ehrlich zu sein, würde ich es eigentlich schon begrüßen, wenn du diese Nacht bei mir bleibst. Es hat noch nie jemand geschafft mich bei diesen Träumen zu wecken. Vielleicht ist es dir durch deine reine Anwesenheit auch möglich, sie ganz zu verhindern.", meinte sie dann. Wieder lächelte Blaise: „Dann bleibe ich.". „Danke.", flüsterte Elladora und deckte sie beide zu.

Der Zabinierbe bettete ihren Kopf auf seiner Brust und brummte etwas, das sich nach „Gern geschehen" anhörte. Dann löschte er das Licht per Zauberstab und wartete, bis sie schlief. Erst dann erlaubte Blaise sich, auch die Augen zu schließen.

Beide schliefen ruhig diese Nacht. Es war schön zu wissen, dass man nicht alleine dalag.

Erst am frühen Morgen erwachte das Mädchen. Doch sie konnte sich nicht bewegen. Irgendjemand hielt sie fest. Erst dann kamen die Erinnerungen von letzter Nacht wieder hoch und sie lächelte. Dann lies sie sich von ihrem Muggelwecker, den sie von Andromeda mitgenommen hatte, die Uhrzeit anzeigen: 7:30 Uhr. Es war noch zu früh, um sich jetzt schon fertig zu machen. Trotzdem. Sie könnte jetzt nicht weiterschlafen oder einfach liegen bleiben. Auch, wenn sie gerne so umarmt, so behütet war, sie brauchte ihren täglichen Morgenflug. Also schlüpfte sie vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, aus seinen Armen und öffnete leise und vorsichtig das Fenster. Sie sprang in die Höhe und verwandelte sich, um in undenkbarer Geschwindigkeit hinaus zu düsen. Sie flog mehrere Runden um das Anwesen, über das riesige Grundstück und den Wald. Als sie nach etwa einer Dreiviertelstunde zurückkam, stand der dunkelhaarige gerade mit dem Rücken zu ihr. Sollte sie es versuchen? Sollte sie sich wirklich zurück verwandeln und es riskieren, dass er die Verwandlung mitbekam? Es muss doch komisch sein, dass sie weg ist und dann auf einmal wieder da und dann auch direkt m Zimmer? Sie konnte ja nicht einmal apparieren. Bevor sie sich entscheiden konnte, drehte Blaise sich mit einem fragenden Gesicht um. Er hatte wohl das Federgeflatter gehört. „Wer bist du denn, hm? Gehörst du Ella?", flüsterte er, um die vermeintliche Eule nicht zu erschrecken.

Das Mädchen in Animagusgestalt währenddessen, war wie versteinert.

Blaise Zabini hatte sie Ella genannt.

Erst als der junge Mann genau vor ihr stand, erwachte sie aus ihrer Starre. Der achtzehnjährige stand nun unmittelbar vor ihr und streckte ihr einen Finger vor den Schnabel und sie zwickte ihm vorsichtig in diesen. Er lächelte und nach dem einen Finger wurde dann seine Hand. „Komm ruhig. Ich tue dir nichts.", sagte er und seine dunklen Augen strahlten freundlich auf sie herab. Sie hüpfte vorsichtig auf seine Hand. Er setzte sich das Steinkauz Weibchen auf die Schulter. „Weißt du wo sie ist?", murmelte er. Doch als das Tier sich nicht regte oder eine andere Reaktion zeigte, lächelte er wieder sanft und meinte dann: „Nun gut sie wird wohl schon nicht in Gefahr sein. Hab' ich recht? Dann nehmen wir dich mal mit. Dir muss doch langweilig sein. Ich glaube, ich habe noch ein paar Eulenkekse in meinem Zimmer.". Er drehte sich wieder um und verschwand durch die Tür.

In seinen Räumlichkeiten angekommen setzte den Animagus auf seinen Schreibtisch und holte aus eben diesem die Kekse. Das Gebäck legte der Zabinierbe hoch und holte dann aus seinem Schrank einen Anzug, eine Boxershorts und ein Paar Socken heraus. Dann legte er seine Hände an seinen Hosenbund. Er würde doch wohl nicht...