In der Nacht

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Es wurden 13 neue Gryffindors, 5 neue Hufflepuffs, 4 neue Ravenclaws und zur Überraschung aller waren die 9 neuen Slytherins gerade nach dem Krieg ganz schön viel.
Folgend kam noch eine Ansprache McGonagalls über die Niederlegung der Häuserfeindschaft, der Vorsicht außerhalb von den Schlossmauern, da ein paar Todesser noch immer frei herumliefen und die üblichen Regeln. Bei dem Teil mit den Anhängern Voldemorts wurden natürlich direkt die meisten Blicke auf den Slytherintisch gerichtet, was die Schulleiterin mit „Hatte ich nicht gerade über die Häuserfeindschaft und Beschuldigungen, wie auch Rassismus geredet?!" quittierte und sofort entschuldigende Blicke erntete.
Dann erschien auch schon das Essen auf den Tischen. Die Hauselfen hatten sich mal wieder selbst übertroffen und es wurde noch ein unerwartet schöner Abend. Zum Schluss standen sie alle auf und machten sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Elladora würde jedoch nicht in ihrem vorgesehenen Bett schlafen. Denn dadurch, dass der Krieg war und die Siebtklässler von damals jetzt so etwas wie Achtklässler waren, gab es bei ihnen keine Einteilung von Zimmern durch Häuser. Alle diese Schüler hatten einen ganzen Turm für sich. So hatte die Hauslehrerin von Gryffindor nämlich entschieden. Jeder Achtklässler oder eben jede Achtklässlerin hatte ein eigenes Zimmer, welche aufgebaut waren wie die der Schulsprecher. Nur eben, dass sich alle diese vier Gemeinschaftsbäder teilten. Auch hier gab es die selbe Vorrichtung an den Treppen. Versuchte ein Junge die Stufen zu den Mädchenschlafräumen hinaufzugehen, so verwandelten sich diese in eine glatte Rutsche und umgekehrt. Elladora hatte damit kein Problem. Warum auch?
So wurde es Abend und die Dreizehnjährige saß mit einem ihr unbekannten Mädchen in ihrem Schlafsaal. Schon längst hatte sie ausgepackt. Da war das Mädchen noch gar nicht da gewesen. Natürlich hatte sie das nicht ganz ohne ihre Fähigkeiten gemacht. Gerade erst war ihre Zimmergenossin hereingekommen und hatte, nachdem Elladora sich höflich vorgestellt hatte, so wie das Mädchen auch, angefangen sich einzurichten. Ihre Mitbewohnerin hieß also Theresa Rosner, war 15 Jahre alt, hatte lange, glatte, braune Haare und warme braune Augen. Zwar hatte sie noch nicht viel gesprochen, doch die Dreizehnjährige wäre keine Malfoy, wenn sie nicht schon längst Theresas Gedanken mit voller Konzentration durchforscht und sämtliche interessante Sachen herausgefunden hätte. Rosner war für eine Slytherin eigentlich wirklich nett. Nur spottete sie gerne über das goldene Trio. Sie war auch schon einmal mit Draco zusammen. Es hatte nicht geklappt, aber die beiden verstanden sich trotzdem noch immer gut.
Elladoras Gedanken schweiften zu vor ein paar Stunden. Blaise war mit Draco und Theodore, welcher, so hatte das Mädchen es mitbekommen, lieber Theo genannt wurde, in den Gemeinschaftsraum der Slytherins gekommen und hatte ihr per Gedanken das Passwort für den Turm: magnus ones (lat.: die Großen) und dass das unterste Fenster seines sei mitgeteilt.
Mittlerweile war es 23:30 Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann würde sie sich auf den Weg machen. Theresa war schon am Schlafen. Das hatte Elladora schon mehrere Male geprüft, sollte sie aufwachen. Wieder eine kurze Kontrolle. Hmm. Ihre Zimmergenossin träumte von... fliegen. Auf dem Besen. Sie spielte Quidditch. Interessant.
Das Buch das die jüngste Malfoy las, wurde auch langweilig und langsam wurde sie müde. Sie legte es beiseite. Es wäre wohl sinnvoller irgendetwas wichtiges zu üben. Gedankenkontrolle. Wie ging das gleich noch einmal? Augen schließen, für die, die das das erste Mal machten, dann sah sie sich mal diesen Quidditchtraum da an. Ja klar und deutlich. Jetzt? Vorstellen, man wäre dort dabei.
Das war jetzt ein wahrlich komisches Gefühl. Aber immerhin hörte das platinblonde Mädchen nun die Geräusche, als wäre sie mitten in einem Quidditchstadion. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Ihr Zauberstab war auch in ihren Roben. Perfekt. Sie hob ihn, zielte auf Rosner und schon strauchelte diese auf ihrem Feuerblitz und konnte den Schnatz nicht fangen. Die Dreizehnjährige grinste. Zwar war es nicht gerade das Netteste, was man machte, aber für die Übung war es eigentlich gut. Zudem konnte die Fünfzehnjährige sie nicht sehen. Daher bestand keine Gefahr. Vorsichtshalber zog sich das Mädchen trotzdem zurück. Wieder im Zimmer sah sie auf die Uhr. 23:58 Uhr. Ja. Sie konnte los. Schnell die blonden Wellen in einen unordentlichen Zopf gebunden nahm sie ihren Umhang, legte noch schnell ein paar Schutzzauber auf ihre Sachen und verschwand dann aus ihrem Zimmer. Anscheinend waren noch Schüler im Gemeinschaftsraum. Na toll. Vorsichtig lugte sie um die Ecke, alle Gedanken kontrollierend, und hatte dank ihrer blitzschnellen Denk- und Lernfähigkeit schon eine Lösung. Denn zum Glück waren es nur noch ein paar Siebtklässler, welche auf einem der Sofas saßen und sich leise unterhielten. Und schon waren sie gelähmt. War gar nicht so einfach so viele auf einmal bewegungsunfähig zu machen. Demnach war sie auch nicht so schnell, obwohl sie mit ihrer schnellen Fähigkeit versuchte zum Ausgang zu kommen. Glücklicherweise klappte trotzdem alles und sie war froh draußen zu sein.
Da alle Siebtklässler wieder bewegungsfähig waren ging alles wie gewohnt weiter. Nur einige fragten sich so etwas wie 'Komisch. Irgendwie hatte ich gerade das Gefühl mich nicht bewegen zu können. Vielleicht ein Krampf? '. Ein Grinsen schlich sich auf Elladoras Lippen und sie setzte ihren Weg fort. Irgendwie sah hier alles gleich aus. Da war man seiner schnellen Lernfähigkeit schon mal extrem dankbar. Heute hatten es wohl einige auf Nachtwanderungen abgesehen. Sämtliche Professoren waren noch auf den Gängen patrouillieren und auch Vertrauensschüler, wie Schulsprecher gingen ihre Aufgaben nach. Schon wieder war der Krieg schuld.
Das Malfoymädchen war an ihnen allen vorbeigesaust. Man hätte wohl einfach nur einen Luftzug gespürt. Gerade in den Schatten war es schwierig jemanden so schnelles dann auch zu sehen. Einen Lumos hatte sie nicht gebraucht. Wozu auch, wenn die Eule ein nachtaktives Tier war.
Die Ländereien sahen bei Nacht noch so viel schöner aus. Der Mond, der auf den schwarzen See leuchtete, die vielen Sterne. Es hatte wirklich etwas.
Aber sie musste langsam schlafen, sonst kam sie morgen nicht früh genug aus dem Bett. Also wurde aus Mensch ein Tier und das Slytherinmädchen flog in die Höhe. Einmal ein wenig in die Höhe und um eine Kurve geflogen, da war auch schon ein offenes Fenster. Sein Fenster. Es war noch hell im Zimmer. Blaise war also noch wach. Sie sah ihn auch schon, wie er durch seinen Raum lief. Und mit einem letzten Schuhuen schoss sie durch das Fenster.

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt