(Zelda)
Ich merkte wie meine Hände zitterten als ich dabei zusah wie mein Vater gegen die Mörderin meiner Mutter kämpfte. Am Ende floh sie durch ein Fenster und zerbrach es. Bedeutete das, dass sie etwa noch am leben war? Mein Vater hatte mir immer erzählt dass sich nur eine Wache einen dummen Scherz erlaubte an dem Abend. Natürlich glaubte ich ihm das nie aber ich wollte ihn nicht weiter nerven. aber jetzt kenne ich endlich die Wahrheit. Sie wurde ermordet. Von einer Yiga. Mein eigener Vater hatte mich angelogen. Er hatte alle angelogen. Alle dachten immer sie wäre an einer schweren Krankheit gestorben. Aber sie war nie krank gewesen. Als die Erinnerung zu ende war schaffte ich es immer noch nicht aufzublicken. Mein Gesicht spiegelte sich in der Oberfläche des Sheikah-steins. Phura und Robelo sahen mich an aber sagten nichts. Terako piepte einmal und sah mich ebenfalls an. Ich konnte mich nicht bewegen bis auf dass ich zitterte. ,,Prinzessin?", begann Phura dann doch vorsichtig. Ich lehnte mit einem Kopfschütteln ab. Ich wollte gerade nicht mit ihr reden. Mit niemanden. Ich musste mich nur bemühen höflich zu bleiben. Ich stand also auf, bedankte mich dass sie es mir gezeigt haben und ließ dann damit allein. Nur Terako wagte es mir in mein Zimmer zu folgen.
Ich hatte mein Gesicht in meine Arme vergraben als ich an meinem Schreibtisch saß und mich bemühte nicht zu schreien was ich am liebsten getan hätte. Ich konnte nicht fassen dass mein Vater mir so einen Unsinn erzählte. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten und mir rann bereits die Nase. Ich hörte wie Terako plötzlich wieder diese wundervolle Melodie pfiff um mich aufzumuntern. Ich sah auf. Meine Sicht war verschwommen aber meine Gedanken wurden durch diese Melodie klarer. ,,Vater hat mich angelogen. Er hat uns alle angelogen", flüsterte ich, ,,ich muss mit ihm reden." Ich stand auf und wollte mein Zimmer verlassen, da stellte sich Terako mir plötzlich in den Weg und fiepte warnend. Ich wollte an ihm vorbeigehen aber er lies mich nicht durch. ,,Terako! Ich weiß schon dass mein Vater nicht will dass ich es weiß aber jetzt weiß ich es nun mal. Komm schon ich möchte mit ihm reden!", sagte ich wütender als gewollt. Terako wollte mich aber immer noch nicht durchlassen piepte als würde er mit mir schimpfen. Es war mir egal. Ich stieg über ihn drüber und verließ mein Zimmer. terako folgte mir und piepte aufgeregt.
Ich betrat das Zimmer meines Vater ohne anzuklopfen. Sein Zimmer war viel ordentlicher als meines. Sein Bett war groß und sah aus als wäre es gerade frisch überzogen worden. Vater selbst saß an seinem Schreibtisch und schien irgendetwas niederzuschreiben. ,,Vater!", begann ich etwas lauter als gewollt. Er zuckte zusammen und drehte sich überrascht zu mir um. ,,Zelda? Oh, wie ich sehe hast du Terako gefunden." Ich sah ihm tief in die Augen und versuchte höflich zu bleiben aber ich wusste dass ich das nicht mehr lange halten konnte. ,,Was ist los? Du siehst...zerstört aus. Ist alles gut?",,Nein! Nichts ist Gut! Du hast mich angelogen!", schrie ich ihn an. Jetzt war es passiert. Mein letzter Geduldsfaden war gerissen. Ich merkte wie mir erneut die Tränen in die Augen stießen aber ich hielt sie noch zurück. Vater stand jetzt auf und sah mich streng an. ,,Damals, in der Nacht in der Mutter gestorben ist. Du hast gesagt eine Wache hätte sich aufgeführt aber das stimmt nicht. Es war eine Yiga! Eine Yiga hat in dieser Nacht meine Mutter umgebracht!" Wir schwiegen. Vater sah erst mich und dann Terako an. Sein Blick wurde mit jeder Sekunde strenger. ,,Ich habe dich doch gebeten es ihr nicht zu sagen", sagte er leise aber so ernst dass es mir kalt den Rücken runter lief. ,,Er war es nicht! Er hat es nur Phura erzählt und sie hat es dann mir erzählt!", verteidigte ich ihn. Aber sogleich bereute ich das was ich sagte. Verdammt, ich wollte doch Phura nicht in Gefahr bringen. Ich spürte wie meine Hände und meine Knie anfingen zu zittern und eine Träne mir entwischte. ,,Vater, bitte! Wir hätten seine Erinnerung sowieso irgendwann in seinem Speicher gefunden. Es ändert jetzt nichts wenn du wieder sauer bist!" Meine Stimme brach als ich das sagte aber Vaters blick lockerte sich etwas. Anscheinend hatte meine Aussage etwas bewirkt. Ich atmete tief durch und sah meinem Vater weiter in die Augen. ,,Aber warum hast du gelogen? Du hättest die Wahrheit sagen können. Dann wäre all das jetzt nicht so dramatisch", wollte ich wissen. Mein Vater seufzte und setzte sich wieder in seinen Stuhl. ,,Ich konnte es nicht. Außerdem wollte ich in der Stadt kein Chaos auslösen. Es war schon schlimm genug den Tod der Königin am nächsten Tag zu verkünden." Seine Stimme war rau und hatte etwas sehr trauriges. Aber ich wollte dennoch nicht locker lassen. ,,Aber warum hast du mich angelogen? Ich bin deine Tochter!" ,,Du warst sechs! Ich kann doch meinem kleinen Mädchen nicht erklären dass ihre Mutter von einer herzlosen Yiga im Schlaf brutal ermordet wurde. Das hätte dir nur Angst gemacht." Seine Stimme wurde leiser und brüchig. Ich merkte wie auch ich von seinen Worten berührt wurde. Er hatte wohl recht. Ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht einem kleinen Kind so etwas zu erklären. ,,Es tut mir leid.", sagte ich atemlos und ich kniete mich auf den Boden. Meine Beine waren schwach. Terako hockte sich auf meinen Schoß und piepte einmal. ,,Bist du böse?", fragte ich meinen Vater leise. Er schüttelte den Kopf und wenn ich mich nicht täuschte rann ihm eine Träne über die Wange.
Noch am selben Tag beschloss ich Urbosa und Link einen Brief zu schreiben. Ich wollte mit ihnen darüber reden. Ich lud sie also ein und ganz nebenbei bat ich auch noch ihre Waffen mitzunehmen. Nur so für den Fall. In Wahrheit hatte ich natürlich vor mit ihnen ins Versteck der Yiga vorzudringen und Koga über das Yiga-mädchen auszufragen aber das sollte niemand wissen. Sollte sie noch leben würde sie meine Faust zu spüren bekommen. Ich gab meine Briefe schon bald dem Postboten. Einer nach Gerudostadt und einer nach Hateno. Blieb nur zu hoffen dass der Bote die Briefe nicht verwechselte. Den restlichen Tag versuchte ich mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich pflegte meine Blumen, räumte zur Abwechslung mal mein Zimmer auf oder probierte mich an aufwendigen Flechtfrisuren aber das alles brachte mich nur mäßig auf andere Gedanken. Dann kam mir aber plötzlich die Idee.
Ich nahm mir eine Schere und sah mich in den Spiegel. Sollte ich es wirklich versuchen? Ich sah Terako an. Der pfiff mich aber nur verwirrt an. Ich atmete tief durch und tat es einfach. Schnipp Schnapp Haare ab. Ganz schön viele Haare sogar. Terako wirkte geschockt doch ich war letzten Endes zufrieden mit meiner Entscheidung. Meine Haare waren jetzt Schulterlang. ich kicherte so vor mich hin als ich meine Haare vom Boden zusammenkehrte und in den Kamin schmiss. Terako gab keinen Laut von sich. Hätte er einen Mund wäre dieser jetzt wahrscheinlich weit offen. Aber es war mir egal was er dachte. Ich hoffte nur dass Link meine neue Frisur gefallen würde.
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𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸ
FanfictionDie Fanfiction spielt nach den Ereignissen aus Hyrule Warriors Zeit der Verheerung. Heißt die Recken leben, die Verheerung wurde besiegt, Terako wurde bereits repariert und generell scheint alles wieder gut zu sein. Doch als Terako sich daran erinn...