39 - Der letzte Gegner

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(Zelda)

Plötzlich war es still. Alles was ich hören konnte waren Bücher die noch vereinzelt auf den Boden fielen und das nervöse Atmen der anderen. Als wir uns wieder alle fingen standen wir auf, tauschten vielsagende Blicke und schlichen entsetzt die Treppen hinunter. Deyanira und Revali waren spurlos verschwunden aber Laaly lag noch immer am Boden. 

,,Nein!", schrie Phura und fiel neben ihr auf die Knie. Mipha schlich dazu und hockte neben ihr. Sie ließ ihre Hand über Laaly's Brust wandern während ein bläulicher Schimmer von ihr ausging. Phura sah sie mit großen Augen an und wir alle hofften dass es Mipha gelingt sie zu retten. Schließlich sah sie zu uns. ,,Sie muss in ein Krankenhaus. Ich kann sie fürs erste heilen aber sie braucht auch medizinische Hilfe." Daruk nickte und ohne zu überlegen nahm er sie vorsichtig hoch. Er und Mipha brachten sie in nächste Krankenhaus. Ich musste jedoch Deyaniras Fährte folgen solange sie noch frisch war.

(Laaly) 

Es war dunkel. Meine Gedanken schwirrten durch meinen Kopf so dass ich sie nicht entziffern konnte. Ich hörte etwas. Irgendetwas rumpeln. Weit weg und dumpf. Dann wurde es plötzlich heller. Farben aus blau und braun ergaben sich ich konnte aber nicht sagen ob sich das mein Kopf nur ausmalte oder ob ich gerade wirklich die Augen öffnete. Während die Farben langsam ein klares Bild formten versuchte ich mich erinnern was passiert war. Ich war wütend. Dann war da Deyanira. Und Revali! Er war verletzt, wegen mir. Dann war da dieser Schmerz in meiner Brust und schließlich wurde alles laut und dann immer leiser bis da irgendwann gar nichts mehr war. Und jetzt bin ich hier.

Allein als ich an Revali dachte zerrte mich das Adrenalin aus dem Bett in dem ich lag. Ich konnte das Stechen in meiner Brust immer noch spüren aber es war nicht so schlimm wie in meinen Erinnerungen. Ich drehte mich zur Seite und berührte mit meinen Füßen den Boden. Dann hörte ich eine bekannte Stimme. 

,,Laaly, bleib liegen! Du bist verletzt." Ihre Stimme war ruhig und lieblich und als ich zur Seite sah erkannte ich wer es war. Es war Mipha. Natürlich, sie musste mich gerettet haben. Aber was ist mit Revali? Ich musste ihn finden also ignorierte ich ihre Warnung und ließ mich vom Adrenalin leiten. Draußen war es kühl aber ich als Orni war das natürlich gewöhnt. Ich folgte einfach dem Weg vor meinen Füßen. Ich wusste nicht ob Mipha mir folgte aber es war mir egal. nachdem ich einige male abbog und gar nicht richtig wusste wo ich hinging entdeckte ich irgendwann eine Gestalt am Rand stehen und müde in die Ferne starren. Revali!

Ich rannte sofort auf ihn zu und begutachtete ihn von unten bis oben. Als ich ihm ins Gesicht sah sah er mich geschockt und sprachlos an. ,,Oh mein Gott, Revali. Was ist passiert?", hauchte ich. Er starrte mich nur an und schluckte. An seinen Federn klebte immer noch ein wenig Hass und seine Kleidung war ganz blutig. ,,Du musst sofort zu Mipha, du bist verletzt!" ,,Nein! Laaly, ich...ich bin besessen. Ich...ich dachte ich hätte dich umgebracht." ,,Was?", fragte ich jetzt entsetzt. Ich verstand nicht was hier vor sich ging aber er musste verarztet werden und zwar sofort. ,,Hör mir zu, ich hab fast die ganze Bibliothek zerstört. Ich weiß nicht wen ich noch verletzt habe aber Mipha wird mich sicher nicht willkommen heißen wenn ich nach all dem plötzlich wieder auftauche. Ich...ich bin ein Monster." ,,Nein, bist du nicht! Deyanira ist das Monster! Sie hat das gemacht!" Ich musterte ihn wieder und fuhr dann fort, ,,Du musst zu Zelda. Sie muss den Hass von dir beseitigen." Revali sah mich immer noch erschrocken an aber seine Augen sagten mir dass er gerade mit niemandem reden wollte. Er gab sich die Schuld. Ich nahm in bei der Hand und zog ihn ohne weitere Fragen zu dem Ort von dem ich kam.

(Zelda)

Wir folgten einer Blutspur die uns immer weiter ins Innere des Schlosses führten. Ich wusste nicht wessen Blutspur es war aber sie würde uns weiter bringen als einfach irgendwo hinzulaufen, schließlich ist dieses Schloss groß. Umso näher wir dem Thronsaal kamen desto sicherer war ich mir dass Deyanira dort sein würde. Und schließlich kamen wir dort an. Die Stille dort machte mir fast mehr Angst als das laute Rumpeln im Sturm vorhin. Natürlich schwenkte mein Blick sofort nach oben zum Thron und dort saß sie tatsächlich. So frech und ohne jeden Respekt lümmelte sie dort im Thron meines Vaters und spielte mit ihrer Halskette. 

,,Ich dachte ihr wärt schneller hier", lachte sie ohne uns einmal anzusehen. ,,Wo ist mein Vater?", rief ich streng zu ihr hoch. ,,Ich dachte mir schon dass du das fragen würdest. Nun ja, bevor er seiner Frau endlich folgen kann dachte ich mir, er wolle sich vielleicht noch einmal an seiner missratenen und unfähigen Tochter für all die Strapazen rächen", lachte sie und aus dem Schatten trat er schließlich. Vater. Besessen von Hass. Seine Augen starrten mir in die Seele wie nie zuvor und in der Hand hielt er seinen schweren Königszweihänder. Bei dem wurde mein Herz ganz schwer und mein Körper wurde steif. Dann kam er mit seinen schweren Schritten auf mich zu und holte aus. Urbosa war diesmal diejenige die den Angriff abwehrte und meinen Vater etwas zurück stieß. Impa trat neben sie und zu zweit standen sie nun schützend vor mir. 

Als mein Vater erneut zum Angriff ansetzte erwachte ich plötzlich aus meiner Schockstarre und streckte meinen Arm aus. Meine Kraft schien heller und kräftiger als sonst aber der Hass war ätzend und ließ dieses Mal schwer nach. Vater griff erneut an und Urbosa stolperte ein paar Schritte nach hinten wodurch mein Angriff abgebrochen wurde. Deyanira muss den Hass verstärkt haben! Ich positionierte mich neu und versuchte es erneut. Vater griff wie wild Impa und Urbosa an. Sie konnten ihm kaum noch Stand halten und mit jeder Sekunde stieg meine Angst um sie. Ich war nicht stark genug. Meine Kraft reichte nicht aus. Deyanira lachte wie ein Dämon auf Vaters Thron und Tränen kullerten über meine Wagen als ich darüber nachdachte aufzugeben. Doch plötzlich raste eine Art Laser auf ihn zu und als er ihn traf verschwand der Hass. Vater sackte zu Boden und ich fast auch. jedoch wollte ich wissen woher der Strahl kam und blickte in die Richtung von der er kam. 

Da stand Link mit seinem Schwert in der Hand. Sein Blick schwenkte zu mir hinüber. Ich war so froh das er hier war. Wir gingen zu Vater. Er keuchte und wirkte schwach aber er würde es überstehen, das wusste ich. 

𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt