2 - Vergessene Erinnerungen

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Es war bereits tiefe Nacht. Die Gäste sind bereits nach hause gegangen. Die Sterne funkelten über dem Schloss. Zelda schlief seelenruhig mit Terako im Arm. Plötzlich wachte Terako aber auf. Irgendwas ließ ihn im Moment nicht schlafen. Er selbst wusste nicht genau was es war. Er schlich sich vorsichtig unter Zeldas Arm hindurch. So vorsichtig wie möglich damit sie nicht aufwachte. Zelda murrte leise und drehte sich auf die andere Seite. Terako sprang aus dem Bett und schlich sich aus dem Zimmer. Er wusste nicht wonach er suchte aber er folgte einfach seinem Gefühl. Sein Weg führte in die Bibliothek. Dieses seltsame Gefühl in ihm wurde stärker und er verfolgte es weiter. Es führte ihn zu einem Bücherregal am Ende des Raumes. Links und rechts davon waren Treppen die in eine höhere Etage führten. Das Regal sah nicht anders aus als alle anderen aber einer der Sensoren ihn ihm erkannte dass es, anders als die andern, aus Metall war und dass dahinter ein kleiner Raum war. Er wusste ganz genau dass das was er machen wollte wahrscheinlich verboten war aber genau das machte es ja so spannend! Er aktivierte sein Magnet-modul und schob das Regal vorsichtig und so leise wie Möglich bei Seite. Er ließ das Regal einfach mitten in der Bibliothek stehen und betrat das kleine, geheime Zimmer. 

An der linken Wand stand ein Schreibtisch auf dem einige Bücher und Zettel lagen. Auf der anderen Seite lehnte ein Königsschild und ein Königszweihändern an der Wand. Doch darauf achtete Terako nicht besonders. Auf der Wand vor ihm hing ein roter Seidenvorhang. Offensichtlich sollte er etwas verdecken. Womöglich ein Gemälde. Terako war neugierig also sah er sich um und als da niemand war riss er den Umhang von der Wand. Er war schwer und fiel auf ihn drauf. Terako befreite sich und erblickte das Gemälde. Es war ein altes Familienbild mit goldenem Rahmen. Vorne stand Zelda. Sie war noch ein Kind. Auf ihrer linken Schulter ruhte König Rhoam's Hand. Und auf ihrer anderen die zarte Hand ihrer Mutter. Terako blickte hinauf und stellte fest, dass das Bild an der Stelle wo das Gesicht der Mutter sein sollte zerkratzt war. Terako legte den Kopf schief und fiepte einmal. 

,,Du hast ihn also gefunden", erklang plötzlich eine tiefe, raue Stimme hinter ihm. Terako erkannte sie sofort und drehte sich nur ganz langsam um. Es war der König der in seinem Schlafanzug da stand und ihn ernst ansah. ,,Ich wusste dass du ihn eines Tages finden würdest. Keine Sorge ich bin dir nicht böse." Terako piepte erleichtert als er das hörte. Er drehte sich zurück zum Bild und zeigte mit seinem Greifarm auf das Bild. Der König brummte kurz und kam dann näher. Er setzte sich neben Terako auf den Boden und nahm ihn in den Arm. ,,Du erinnerst dich an sie nicht wahr? Deshalb bist du hier stimmts?" Terako antwortete mit einem zustimmenden Geräusch. Sie beide sahen nun auf das Gemälde. ,,Sie ist viel zu früh gestorben", sprach der König mehr zu sich selbst als zu Terako. Eine Träne fiel plötzlich Terako's blaues Auge und es fing an noch heller zu leuchten. 

Er erinnerte sich. Er erinnerte sich an den Tag als Zelda's Mutter starb. Alle sagten immer, sie sei im Schlaf an einer schweren Krankheit gestorben aber das stimmte nicht. Das war eine Lüge. Terako erinnerte sich an eine schlaksige Gestallt in einem dunklen Gang. Es war als erlebe er den Moment wieder. Er erkannte den Gang. Es war der Gang zu den Gemächern. Die Gestallt hatte in der einen Hand einen Dämonenring und in der anderen die Krone der Königin. An ihrer Hüfte hing schlaff ein viel zu großer Gürtel an dem zwei weiße Federn angebracht waren. Zudem war er mit bunten Edelsteinen verziert. Um den Hals hing eine silberne Kette mit einem blau schimmernden Stein. Es war ein Yiga. Die Haare waren zu einem lockeren Dutt zusammengebunden und an den Seiten hing jeweils eine lange Strähne herunter. Sie ging den Gang entlang. Terako folgte ihr leise. Sie blieb vor der nächsten Tür stehen und wollte sie gerade mit der Hand in der sie den Dämonenring hielt öffnen doch da wurde sie plötzlich unterbrochen. König Rhoam kam angerannt und trat Terako versehentlich zur Seite. 

,,Was machst du da?", fragte er laut so dass man sich fürchten konnte. Der Yiga hob die Krone hoch und kicherte. ,,Hehe, kennst du das?" ,,Seyra", hauchte der König. Er zögerte kurz aber zog dann sein Schwert. ,,Was hast du mit ihr gemacht?", fragte er streng. ,,Naja, das was man eben so macht mit Leuten die der Verheerung im Wege stehen", antwortete der Yiga. Ihre Stimme war weiblich. Es war also eine Frau. Der König schwieg für eine Weile. ,,Ich hab sie umgebracht du Dummkopf!", rief die Yigadame plötzlich. Der König brüllte laut auf und rannte mit seinem Schwert auf die Yiga zu.  

Es war ein erbitterter Kampf der sich fast durch die ganze Nacht zog. Die Maske der Yiga brach in dem Kampf unter der Nasenspitze ab sodass man nur ihren Mund sehen konnte. Zelda's Zimmer war verschlossen also konnte sie das ganze Geschähen nicht beobachten. Rhoam erzählte ihr später, dass sich einfach nur eine Wache aufgeführt hätte. Und auch wenn Zelda das nie ganz glaubte traute sie sich nicht wieder nachzufragen da er so mittgenommen von dem Tod seiner Frau war. 

Terako erwachte wieder in König Rhoam's Armen und sah ihn an. Er fiepte leise. Rhoam blickte ebenfalls zu ihm. ,,Zelda erzählte mir einmal etwas von einem "Speicher". Das heißt du erinnerst dich? Du warst dabei wenn ich mich nicht täusche", sprach der König mit rauer Stimme. Terako nickte vorsichtig und sah ihn weiter an. Der König seuftzte und sah wieder das Gemälde an. ,,Bitte versprich mir, dass du es niemandem erzählst. Zelda würde daran nur zerbrechen." Terako folgte seinem Blick zum Gemälde. Das gefiel ihm nicht. Er war noch nie sonderlich gut darin gewesen Geheimnisse für sich zu behalten. 

Zumindest Phura sollte es wissen. Sie würde es sowieso irgendwann in seinem Speicher entdecken wenn sie ihn nach vergessenen Erinnerungen durchsuchte. Aber da Terako nicht damit warten konnte beschloss er es ihr gleich zu zeigen. Er raste durch die dunkle Nacht. Immer weiter in Richtung Institut. Er kletterte durch ein offenes Fenster und suchte nach Phura. Er fand sie in ihrem Bett im ersten Stock. Er wackelte kurz, holte ordentlich Schwung und sprang dann direkt auf Phura's Bauch. Sie hustete kurz und sah Terako dann geschockt an. Er wackelte und pfiff aufgeregt.  ,,Terako? Was willst du hier?" Terako erzählte ihr alles was passiert war. Blöd war nur dass Phura kein Wort verstehen konnte. ,,Geh wieder schlafen! Die Verheerung wurde besiegt, nichts kann so wichtig sein dass du mich mitten in der Nacht aufwecken kommst", knurrte sie doch Terako wollte sich nicht geschlagen geben. Er sprang vom Bett und sah sich um. Wenn hier irgendwo noch ihr Sheika-stein herum lag könnte er ihn nutzen um seine Nachricht darauf zu projizieren. Der Sheika-stein lag auf Phura's Schreibtisch. Terako hatte große Mühe da hoch zu gelangen aber er schaffte es und krallte sich den Stein den er Phura brutal ins Gesicht warf. ,,Verdammt, was soll das denn?", fluchte sie doch sie setzte sich auf und sah ihn sich an. Terako fing erneut an alles zu erzählen und seine Worte wurden auf dem Sheika-stein für Phura übersetzt. 

Robelo kam noch verschlafen die Treppen herunter gestapft und war etwas verwirrt als er Phura sah die an Terako herumwerkelte. Er schlurfte etwas laut an seiner Tasse Kaffee in der Hoffnung Phura würde ihn dadurch bemerken doch sie war so in ihr Projekt vertieft dass es ihr gar nicht auffiel. Robelo analysierte den raum. Am Tisch lagen Zettel und Briefe. Terako war auch am Tisch und beobachtete Phura dabei wie sie von ihm wegtrat und den Sheika-stein hervorholte. An der Wand waren Bilder und Dokumente an einer Pinnwand angebracht und mit Schnüren verbunden. ,,Wow, sieht so aus als hättest du die Nacht durchgemacht", fing Robelo an. ,,Jep, das hab ich. Der kleine hier hat ein paar bahnbrechende Informationen für mich gehabt. Schau dir das mal an!" Robelo schlurfte zu ihr und stellte nebenbei seinen Kaffee auf eines der Regale. Phura richtete den Sheika-stein in seine Richtung damit er gut sehen konnte. Es wurden die Scenen abgespielt an die sich Terako in der Nacht erinnert hatte. ,,Er war ganz scharf darauf mir das zu zeigen. ich habe es geschafft diese Erinnerung auf den Sheika-stein zu überspielen", erzählte Phura. Robelo sah fasziniert dabei zu wie König Rhoam das Yigamädchen angriff und es am Ende der Erinnerung durch ein Fenster flüchtete. ,,Das müssen wir Zelda zeigen!", sprach Phura entschlossen und wich von Robelo's Seite. ,,Was? Nein!", rief er aber. Phura drehte sich wieder zu ihm. ,,Warum nicht?" ,,Was denkst du was das in ihr auslöst? Außerdem wollen wir doch keinen Ärger mit dem König, oder? Er hat es nicht ohne Grund geheim gehalten." ,,Aber wollen wir jetzt wirklich die einzigen bleiben die es wissen? Irgendwann würdest du dich doch sowieso versprechen und es verraten!" Phura wendete sich wütend von ihm ab und begann schon einmal damit die Zettel und Briefe zu ordnen. Robelo murrte nur böse und sah Terako an. Der piepte nur unschuldig. 

Phura packte ein paar Sachen ein. Robelo hatte sich nun schon angezogen. Er war noch immer nicht begeistert von Phura's Plan aber er wusste dass er sie nicht aufhalten konnte desshalb ging er mit. Es war bereits Vormittag und die drei machten sich auf den Weg um Prinzessin Zelda zu suchen. Sie fanden sie auf einer Brücke. Sie sah aus als wäre sie in Gedanken versunken. ,,Prinzessin!", rief Phura und winkte ihr zu. Zelda erblickte sie und ihre nachdenkliche Miene veränderte sich zu einem erfreuten Lächeln. Terako hüpfte aus Robelos Armen und eilte zu Zelda um vor ihr herum zu hüpfen und aufgeregt zu pfeifen. Zelda hob ihn hoch und sah ihn an. ,,Ich hab dich überall gesucht! Wo warst du nur?" ,,Bei uns. Er hat mich mitten in der Nacht aufgeweckt um mir etwas zu zeigen", erklärte Phura. Zelda legte den Kopf schief. ,,Was war denn so wichtig?" ,,Nun ja...", begann Phura. Sie tauschte mit Robelo etwas unsichere Blicke aber sie hatte dennoch vor es ihr zu erzählen. 

𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt