19 - Naydra

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(Link)

Der goldene Schimmer umgab den Drachen der laut brüllte und sich dann vom eisigen Berg abstieß. Er flog über uns hinweg. Wir mussten uns ducken um nicht zu erfrieren. Zelda's Angriff wurde dadurch abgebrochen. Der Wind blies auf einmal so stark dass man sich kaum noch hören konnte. Naydra war bereits zu weit weg. Ein weiterer Angriff von Zelda wäre zwecklos gewesen. ,,Zelda, die Augen!", rief ich ihr zu. ,,Ich sehe sie! Wir müssen sie abschießen!", antwortete sie. ,,Ich mach dass!", meinte Revali und ging in die Hocke. Das machte er immer wenn er sich mit Hilfe von seinen Kräften in die Höhe katapultieren wollte. ,,Warte mal! Bist du sicher?", hörte ich Mipha rufen, ,,Du sollst dich doch schonen!" ,,Das ist doch jetzt nicht wichtig! Wenn wir nichts tun wird uns der Drache einfrieren und zufälliger weise bin ich der einzige von uns der Bogenschießen kann!", gab Revali zurück während er sich langsam wieder aufstellte. Wir hatten wohl alle ein schlechtes Gefühl dabei wie mir schien. Naydra flog im Kreis um uns herum und es wurde immer kälter. 

,,Link kann auch Bogenschießen! Stimmts?", fragte plötzlich Daruk. Auf einmal sahen mich alle an. Ja, ich konnte zwar Bogenschießen aber war noch lange kein Meister wie Revali. Von hier aus würde ich die Augen niemals treffen. Das versuchte ich ihnen mittzuteilen aber mir blieb es im Hals stecken. ,,Verdammt, Leute uns läuft die Zeit davon!", fuhr Impa uns an. ,,Wie wäre es hiermit: Revali fliegt mit Link näher an den Drachen ran und Link schießt dabei die Augen ab. Somit würden sie sich die Arbeit aufteilen und beiden wird es gut gehen", schlug Urbosa vor. ,,Was? Niemals! Der Typ ist mir nur ein Klotz am Bein! Ich bin alleine viel schneller!", gab Revali zurück. Wir warfen ihm jedoch nur einen bösen Blick zu. Der Drache kam mit jeder Runde die er um uns drehte näher und der Schneesturm der aufgezogen war verschlechterte immer mehr die Sicht. Revali schüttelte den Kopf und ging erneut in die Hocke, hob aber nicht ab. Er sah mich an. ,,Na komm halt! Wir haben nicht ewig Zeit!", fuhr er mich jetzt an. Sollte ich mich wirklich auf seinen Rücken setzten? Irgendwie kam mir das seltsam vor. Aber er hatte recht, wir mussten uns beeilen also dachte ich nicht mehr lange nach und hockte mich auf seinen Rücken.

 Ich hatte mich noch nicht einmal richtig an ihm festgehalten da hob er schon ab und wir rasten durch den Sturm. Es war schwer die Augen offen zu halten da einem ständig Schneeflocken in die Augen fielen aber ich musste es einfach ignorieren. Revali flog näher an eines der Augen rann. ,,Nimm  dir meinen Bogen! Wenn der nachher aber auch nur einen Kratzer hat kannst du was erleben!", rief er mir zu. Ich nahm seinen Bogen und einen Pfeil aus seinem Köcher. Der Bogen war schwer und es war anstrengend die Sehne zu spannen. Aber ich strengte mich an und zielte auf das Auge. Ich schoss einen Pfeil ab und er traf. Ich wusste dass ich von Revali kein Lob erwarten konnte aber sein sarkastisches "Wahnsinn, du kannst ja wirklich von fünf Metern aus ein Ziel treffen. Ich bin beeindruckt" machte mich wütend. Er flog schneller sodass wir dem nächsten Auge wieder näher waren. Ich schoss erneut einen Pfeil ab der traf. Jetzt waren es nur noch drei weitere Augen die ich abschießen musste. Die nächsten zwei liefen einwandfrei. Doch als wir uns dem letzten nähern wollten schlug Naydra plötzlich eine Kurve ein. Er drehte sich zu uns. Revali zog heftig nach oben um dem Drachen auszuweichen. Ich konnte mich nicht halten und merkte jetzt dass ich nicht mehr auf seinem Rücken saß. Ich fiel. Der Drache war über mir und das letzte Auge, welches sich an seiner Kehle befand starrte mich an. Von hier aus würde ich es noch treffen. Ich spannte also den Pfeil den ich noch in der Hand hielt und konzentrierte mich. Die Zeit schien sich wieder zu verlangsamen. Ich wusste nicht recht ob ich mir das nur einbildete oder ob ich die Zeit wirklich verlangsamen konnte aber das war jetzt im Moment nicht wichtig. Ich schoss den Pfeil ab und er traf. Die Zeit verlief wieder normal. Jetzt machte ich mir wieder Gedanken über den Fall. Wie weit war ich noch vom Boden entfernt? Bestimmt würde ich gleich irgendwo aufschlagen. Zumindest dachte ich das, doch es kam zum Glück anders. Revali fing mich gerade noch rechtzeitig auf. Ich hatte die Augen noch zugekniffen aber ich wusste dass er es war. Ich krallte mich an ihm fest. Mein Herz pochte wie verrückt. 

Ich merkte wie er langsamer wurde und wir dann landeten. Endlich wieder fester Boden unter meinen Füßen. Ich stolperte ein wenig als ich die Augen wieder aufmachte. Zelda kam zu mir. Sie sah mich erst besorgt an aber als sie merkte dass es mir gut ging lächelte sie mich freundlich an. Ich atmete tief durch und lächelte zurück. Revali trat plötzlich zwischen uns und sah mich vorwurfsvoll an. ,,Ich sagte doch, nichts als Ärger. Jetzt gib mir meinen Bogen wieder!" Ich sah ihn böse an aber gab ihm seinen Bogen. ,,In Zukunft wäre ein "Bitte" vielleicht angebracht", meinte Urbosa streng. Revali sah sie verwundert an. Ich entschloss mich dazu ihr einen dankenden Blick zuzuwerfen. Urbosa nickte mir aufmunternd zu. 

Der Hass war von dem Drachen gewichen. Er flog zurück zu seinem Platz an der Bergspitze. Er sah uns erleichtert an und sein knurren klang als würde er uns danke sagen wollen. Zelda schien dies ebenfalls zu erkennen und nickte zufrieden. Dann drehte sie sich wieder zu mir. Sie sah, wie der Drache, erleichtert aus. Also war jetzt wohl ein weiterer Punkt von der Karte abgehackt. Unser nächstes Ziel war also das Donnerhorn beim Dorf der Zoras. Doch zuerst würden wir in Kakariko halt machen. Unser Weg führte nun also über die Ranelle-Straße in den Wald von Kakariko und dann in das gleichnamige Dorf aus dem Impa stammte. Guter Plan. Ich hoffte nur dass es weiterhin so gut verlaufen würde wie bisher. Ich denke das hofften wir alle. 

𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt