7 - Das andere Labor

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(Zelda)

Der nächste Tag war endlich angebrochen. Ich hatte immer noch diesen Moment im Kopf. Ich wollte Link nicht in Gefahr bringen aber ich war mir sicher das uns nichts passieren würde. Es war so ein schöner Augenblick, mit ihm dort auf der Brücke zu stehen. Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen und diesen Moment immer und immer wieder erleben. Ob er das auch so empfand. Ich ging an seinem Bett vorbei und sah wie er da noch tief und fest schlief. Womöglich musste Daruk ihn wieder aus dem Bett schmeißen. Bei dem Gedanken musste ich leise kichern und spürte wie meine Wangen rot wurden als ich aus dem Stall schlenderte. Doch dann musste ich feststellen wie Revali, der wie immer als erster wach war und an der Wand lehnte, mich beobachtete. Peinlich berührt ging ich davon und kontrollierte die Vorräte. Wenn mich nicht alles täuschte konnte ich ihn hinter mir noch leise kichern hören. 

Die Truppe schlurfte jetzt durch den Wald von Phirone und sah sich genaustens um. Revali erkundete den Ort von oben. Für mich war es etwas besonderes denn ich war bis jetzt nur einmal hier gewesen. Ich hatte kaum noch ein Bild vor Augen wenn ich mich versuchte an Phirone zu erinnern aber jetzt kamen ein paar Erinnerungen wieder hoch. Die Gegend war sehr feucht da es hier oft regnete. Es war mehr ein Dschungel als ein Wald wenn man es genau nahm. Die Palmenartigen Bäume waren groß und breit und zwischen den Baumkronen blickte in der Ferne die Spitze eines Sheika-Turms hervor. Link blieb stehts an meiner Seite. Terako hatte große Freude daran durch die feuchten Gräser zu hüpfen aber alle anderen wirkten ziemlich ernst oder sie waren einfach nur konzentriert. Aber nachdem wir lange nichts fanden fingen einige an die Hoffnung zu verlieren. Impa schlug immer wieder vor umzukehren aber ich wollte nicht locker lassen. Wir hatten noch lange nicht alles vom Wald gesehen und solange ich nicht jede Ecke nach dieser verdammten Yiga abgesucht hatte würde ich nicht locker lassen. 

In einer ruhigen Minute in der wir alle zusammen auf einem Felsen saßen kam Revali zu uns runter. ,,Und? Hast du was interessantes gefunden?", fragte Impa schon leicht gereizt. ,,Tatsächlich, ja!" Bei diesen Worten wurde die Truppe hellhörig und ich hob den Kopf. ,,Mit der Quelle des Mutes stimmt etwas nicht. Ich bin nicht so nahe ran geflogen aber sie sieht irgendwie ... verbaut aus", berichtete er. Ich stand auf. ,,Dann lasst uns das mal anschauen!", sprach ich motiviert. Revali hob vom Boden ab die restliche Truppe stand wieder auf. Ich konnte mich nicht mehr gut an den Weg zur Quelle erinnern aber Revali wies uns den Weg und zur Not hatten wir ja auch noch den Sheika-stein. Wir kämpften uns durch das dicke Gestrüpp und Gras aber schafften es schließlich zum großen Drachenschlund in dem sich die Quelle des Mutes befand.

Revali hatte recht. Einige Stellen, die wahrscheinlich zerbrochen waren, waren mit Holzbalken quasi wieder zusammengeflickt worden und ein Tor verschloss den Weg ins Maul der großen Schlangenstatue in der eigentlich die Quelle war. Überall klebte Ganon's Hass der in den Fluss floss und dort das Wasser verdreckte.  Ich konnte mich nicht an das Tor geschweige denn das ganze Holz erinnern. ,,Bestimmt hat nur irgendwer einen Laden da rein gemacht oder wollte die Statue der Göttin schützen. Nichts besonderes", murrte Impa aber das glaubte ich nicht. ,,Und wie erklärst du dir dann den ganzen Hass der da klebt? Hätte derjenige aus dem Ort hier etwas gutes machen wollen hätte er den Hass doch mit Sicherheit entfernt", entgegnete ihr Urbosa. Ich stimmte ihr zu. 

Impa hielt es für eine absolut bescheuerte Idee sich das genauer anzusehen aber wir taten es dennoch. Terako pfiff nervös. ,,Ist schon gut. Uns passiert schon nichts", beruhigte ich ihn und tätschelte seinen Kopf. Da das Tor verschlossen war musste es Daruk mit seiner mächtigen Waffe erst mal aufbrechen. Als ich einen Blick in den Schlund warf wurde mir eiskalt. Die Statue der Göttin war voller Hass und das Wasser um sie herum war in ein ungesundes Violet gefärbt. ,,Was ist hier passiert?", fragte Mipha atemlos. ,,Das muss Deyaniras Werk gewesen sein", antwortete ich ihr genauso entsetzt. Ich sah meine Hände an als mir plötzlich eine Idee kam. Ich streckte meine rechte Hand aus und setzte meine Kräfte ein. Ein goldener Schimmer erhellte den Raum und Ganon's Hass verschwand. Die Statue der Göttin war wieder frei und schien erleichtert zu lächeln.

Urbosa ging voran und sah sich um gefolgt von Revali. Schließlich begann die ganze Truppe sich im Schlund umzusehen. Ich nickte der Göttin froh zu. ,,Ehm, Prinzessin! Schauen sie sich das mal an!", rief mich Impa. Ich ging zu ihr. Sie hockte vor zwei Holzkisten. Die eine war gefüllt mit antiken Wächterteilen und die andere war gefüllt mit Behältern aus unserem Labor. Genau die Teile die immer wieder verloren gingen. ,,Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt wo die hingekommen sind", murmelte ich. ,,Ehm, Prinzessin? Das sollten sie sehen!", rief mich plötzlich Mipha von der anderen Seite. Ich und Impa gingen zu ihr. Link und Urbosa waren bei ihr und sahen entsetzt auf das, was Mipha mir zeigen wollte. Mich erschrak was wir vorfanden. Es waren wieder unsere kleinen, länglichen Behälter, wie die auf der anderen Seite in der Kiste, aber in ihnen war Ganon's Hass. Und das waren nicht wenige Behälter. ,,W-wenn sie die Behälter in der Kiste auch mit Hass füllen will-" Mir blieben die Worte im Hals stecken. ,,Wie mir scheint hat Deyanira wirklich einen Plan die Verheerung wieder auferstehen zu lassen oder zumindest einen Teil davon", erkannte Urbosa. ,,Sie sammelt Ganon's Hass", stellte Impa fest. Plötzlich ertönte ein lautes Rumpeln. Unsere Blicke schwenkten rüber zu Revali und Daruk die vor einem großen Loch in der Wand standen. ,,Na super! Daruk hat die Wand eingeschlagen", zischte Revali als er sich zu uns umdrehte. Daruk drehte sich auch zu uns und kratzte sich am Kopf. ,,Ehm, da geht's weiter", sagte er dann. 

Wir kamen zu ihnen und sahen in das Loch was Daruk in die Wand geschlagen hatte. Tatsächlich, es führte ein Treppe tiefer in den Felsen. ,,Nein! Da gehen wir nicht runter! Das könnt ihr vergessen, nicht mit mir!", sprach Impa hektisch und verschwand. Von da drin kam ein mysteriöses, violettes Licht. Auch wenn ich Impa's Sorge nachvollziehen konnte wollte ich jetzt nicht einfach umkehren. Ich wollte gerade zum Gehen ansetzen da nahm mich Urbosa plötzlich am Arm. ,,Tut mir leid Zelda, ich weiß wie sehr du diese Deyanira aufhalten möchtest aber ich halte es auch nicht für klug jetzt noch da runter zu gehen. Wir wissen nicht was uns da erwartet und es wird schon dunkel. Wir sollten für heute nach Angelstedt gehen und morgen wieder kommen." Urbosa war wie eine Mutter für mich. Ihr schenkte ich immer Vertrauen also tat ich es auch dieses Mal. Wir kehrten also um und gingen nach Angelstedt. Ich blickte noch einmal nach hinten bevor ich wieder mit der Truppe durch den Dschungel stampfte. 

Angelstedt war ein wundervolles, kleines Fischerdorf. Der Sonnenuntergang ließ das klare Wasser orange schimmern. Während ich bei einer netten Dame ein paar Betten für heute Nacht mietete gingen die anderen noch im Meer Baden oder saßen an einem Felsen und sahen zu. Nachher kam ich dazu und freute mich darüber dass sie Spaß zu haben schienen. Link, Mipha und Urbosa waren im Wasser und spritzen sich gegenseitig nass. Revali hockte auf einem Felsen und bearbeitete seinen Bogen während Impa ihr Kodachi schliff. ,,Zelda, willst du auch kommen?", rief mir Urbosa vom Wasser aus zu. Sollte ich? Mit Link? ,,Eh, lieber nicht! Ich habe gar nicht die passende Kleidung dafür!", antwortete ich also flüchtig. ,,Macht doch nichts! Spring einfach mit Gewand ins Wasser!", meinte plötzlich Daruk der hinter mir auftauchte. ,,Was? Nein! Also, dann wird die Kleidung ja nie trocken", lachte ich nervös. ,,Ach was, ich weiß doch genau dass du auch ins Wasser möchtest, kleine Prinzessin! Sei mal nicht so schüchtern!", lachte Daruk und packte mich plötzlich mit seiner riesigen Hand. Ich erschrak und schrie kurz auf. Ich konnte Urbosa aus dem Wasser lachen hören und sah Link breit grinsen. Daruk ging erst langsam auf das  Wasser zu und wurde dann schneller. Ich konnte noch hören wie sich Panik breit machte. ,,Daruk, nicht springen!", schrie Mipha. Impa flüchtete schon einmal aber stürzte. Revali konnte ich auch noch etwas rufen hören als ich dann schließlich mit Daruk unter Wasser war. Dem lauten Platschen zufolge nahm ich an, dass Daruk mit seinem Sprung ins Wasser einen halben Tsunami ausgelöst hat. Er ließ mich los und wir beide tauchten wieder auf. Ich sah mich um und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Das Wasser schwappte bis zum Pfad hoch. Link und Urbosa, die zwar schon nass waren, hatten sehr...interessante Frisuren. Ich hatte sie noch nie so durchnässt gesehen. Mein Blick schwenkte nach links wo Revali noch immer hockte. Von Oben bis unten nass und tropfend. Impa stand neben ihm genauso durchnässt wie er. Daruk lachte lauthals sodass es mein Lachen übertönte. Link grinste immer noch von einem Ohr zum andern was mich noch glücklicher machte. 

𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt