36 - blutige Liebe

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(Zelda)

Am nächsten Morgen berichtete uns Urbosa, dass Link und Revali zum Wüstenbasar gegangen waren. Also mussten wir, bevor wir aufbrachen, erst einmal Link und Revali abholen. Wir fanden sie beisammen auf einem Stein an der Oase sitzen und plaudern. Ich blieb verwundert stehen und sah ihnen zu wie sie entspannt über irgendetwas redeten ohne zu streiten. Lange Zeit dachte ich es wäre unmöglich dass die zwei miteinander auskommen deshalb entschloss ich mich noch eine Weile zu warten und versuchte ihnen heimlich zu zuhören aber ich wollte sie nicht aufschrecken also verhielt ich mich als wären sie zwei scheue Rehe im Wald und beobachtete sie von weitem. Die anderen bat ich einstweilen im Basar zu warten und den Proviant zu packen. Es hatte den Anschein als teilten sie nicht die selbe Meinung aber anstatt zu streiten diskutierten sie friedlich und lächelten sogar ab und zu. Irgendwann sah mich Revali aber doch und stand auf. Ich tat so als hätte ich nichts gesehen und die Gruppe brach wieder auf. 

Urbosa zeigte uns einen Weg die hinauf auf die Gerudo-Hochebene führte. Es war ein schmaler und gefährlicher Pfad den die Sheikah damals benutzten um zur Ausgrabungsstätte des Titanen Vah-Naboris zu gelangen. Urbosa war diesen Weg schon einige Male gegangen aber wir noch nie also waren wir ziemlich langsam und uns zuzusehen war für Urbosa anscheinend eine Augenweide da sie immer wieder anfing zu lachen. Und obwohl es mühsam war und es wieder immer kälter wurde waren wir schon bald auf sicherem Boden. Ich zückte meine Karte und analysierte die Umgebung um uns herum. ,,Ok, wir sind jetzt hier. Dort drüben ist der Satori-Berg das heißt das Ziel liegt westlich!", sprach ich motiviert und wir marschierten immer Richtung Westen. Anders als in den Hebra-Bergen schien es hier nicht so starke Schneestürme zu geben und auch die Sonne schien viel öfter. Kalt war es aber trotzdem. 

Unser Ziel war der Agaat-Berg. Der Schnee war tief und es war schwer voran zu kommen. Doch die Gruppe blieb stark. Wir konnten den Berg schon sehen und Erleichterung kam in uns auf. Bald war es geschafft. Bald hatten wir alle Ziele von Deyanira eliminiert. Dann war Hyrule also wirklich gerettet und wir konnten endlich so weitermachen wie bevor. Wir kletterten also auf den letzten Berg. Es war mit abstand der schwierigste zu erklimmende Berg da er so steil war aber mit Hilfe von Revali, einigen Seilen und Motivation kamen wir dann doch nach oben. Und da war er schon. Der Hass. Ich hatte ihn schon von weitem gerochen aber jetzt juckte er mich so richtig in der Nase. Ich streckte meinen Arm aus und begann ihn zu vernichten.

Plötzlich ertönte hinter uns verrücktes Lachen. Ich wusste wer es war weshalb ich mich umdrehte aber nicht vom Hass abließ. Ich sah Deyanira am Rand des Berges. An ihrem Gürtel hatte sie einen Vorrat an Hass-Kugeln. Mein Blick schweifte zu Link der sie böse ansah und sein Schwert gezückt hatte. ,,So leicht mache ich es euch nicht!", lachte Deyanira. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sie rasch eine der Kugeln hervorholte und Link damit an der Stirn traf. 

,,Link!", rief ich und ließ automatisch vom Hass ab. Er hielt sich beide Hände an die Stirn und kniete nieder. Ich konnte die entsetzten und besorgten Blicke der anderen Recken in meinem Rücken spüren aber ich interessierte mich nur für Link. Er hatte Schmerzen, das sah ich ihm sofort an. Ich sah zu wie der Hass immer mehr die Kontrolle über ihn erlangte. Ich musste etwas tun bevor es zu spät war! Deyanira machte sich zwar daran den Hass zu stehlen aber Link war jetzt wichtiger. Ich ignorierte dass sich die anderen in einem Kampf gegen sie befanden und fing an Link vom Hass zu befreien. Doch da stieß er meine Hand plötzlich weg und stand auf. Ich sah ihn schockiert an. Obwohl seine Augen blutrot waren konnte ich auch in seinen Augen die Besorgnis sehen. Er zückte sein Schwert doch sobald er es in den Händen hielt verblasste es uns verpuffte schließlich. 

Hylia meinte es gottseidank gut mit mir. Link sah mich aber immer noch starr und wütend an. Jetzt, als ich den Kampf neben uns hörte, schwank mein Blick zu Deyanira und den anderen Recken die immer noch um den Hass kämpften. Deyanira sah zu uns und warf Link dann schließlich ihre eigene Waffe zu. Link fing diese und stürzte sich sofort auf mich. Ich wich etwas unbeholfen aus aber Link verfehlte trotzdem. Er wollte mich nicht verletzen und er kämpfte mit aller Kraft dagegen an. 

Aber es wurde knapp und immer knapper. Er schnitt mich schließlich mit der Klinge in die Wange. Es brannte aber ich merkte es gar nicht so richtig. Plötzlich trat er mich nieder und ich viel zu Boden. Ich sah ihn erschrocken an. Ich konnte mich nicht bewegen. Er holte jetzt langsam mit dem Dämonenring aus und gerade als er mich angreifen wollte stieß ihn plötzlich jemand zur Seite. Revali fixierte ihn am Boden. Urbosa kam zu mir gerannt und half mir auf. Immer noch geschockt sah ich zu wie sich Link aus Revalis Griff befreite und jetzt ihn angriff. 

,,Zelda, du musst den Hass beseitigen bevor es zu spät ist!", sagte mir Urbosa. Doch mein Blick war immer noch bei Link, der jetzt Revalis Pfeilen geschickt auswich. ,,Zelda!", rief Urbosa erneut. Ich sah zu den anderen die den Hass verteidigten. Sie würden ihn so lange verteidigen bis ich komme. Ich musste mich entscheiden. Ich wollte nicht das Link verletzt wird aber andererseits wollte ich auch nicht dass Hyrule schließlich doch untergeht. Ich atmete tief durch. Vielleicht mochte ich damit einige meines Volks enttäuschen aber ich rannte zu Link und streckte ihn meine Hand entgegen. Revali erkannte was ich vor hatte. Er sah mich kurz skeptisch an aber lenkte Link schließlich doch weiter ab damit ich den Hass von ihn vernichten konnte. 

Als meine Kräfte ihn erreichten sah er mich hasserfüllt an. Er rannte auf mich zu doch ich hörte nicht auf. Kurz bevor er mich erreichte verschwand der Hass und er viel mir in die Arme. Deyaniras Waffe ließ er fallen. Ich hielt ihn fest in meinen Armen und legte meine Hand auf seinen Kopf. Er keuchte und ich konnte seinen Herzschlag spüren. Er war jetzt sicher. Er war bei mir. Ich hatte ihn gerettet. 

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Ich weiß, jetzt kam lange Zeit nichts aber ich hoffe ihr freut euch über dieses neue Kapitel. Ich bin heute endlich mal wieder zum Schreiben gekommen. :)


𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt