9 - Du hast meine Mutter getötet!

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(Zelda)

Am nächsten Morgen herrschte eine unangenehme Stille. Als ob irgendetwas vorgefallen wäre. Sogar Daruk war leise aber bei ihm wirkte es mehr so als läge es ebenfalls wie bei mir daran dass er verwirrt war und sich fragte ob er etwas verpasst habe. Aber wir rafften uns zusammen und gingen noch einmal durch den Dschungel zu der verbauten Quelle. Als wir dort ankamen sah sie noch immer so aus wie gestern. Wir gingen zu dem Durchgang wo die Treppen runter führten. Impa war es immer noch nicht recht dass wir da runter gingen aber ich musste wissen was da unten war. Beim Runtergehen wurde mir leicht schwindelig und die Luft wurde dicker. Ich sah immer wieder ob Link noch bei mir war aber er blieb immer direkt hinter mir. Unten angekommen fand ich das vor womit ich eigentlich gerechnet hatte aber trotzdem war ich entsetzt. Auf den vielen Tischen standen Labor-Geräte und alles war voller Hass. Ein einfacher Stuhl stand einsam in der Gegend rum und an der linken Wand stand ein Bett. Alles war in ein gruseliges violettes Licht gehüllt und der Geruch von all dem Hass machte mir Kopfschmerzen. Ich traute mich kaum noch einen Schritt weiter zu gehen doch ich tat es und sah jetzt erst dass auf der rechten Seite noch eine kleine Zelle war. Froh darüber, dass sich niemand darin befand fragte ich mich aber wen sie denn darin einsperren wolle.  ,,Das gefällt mir nicht, Prinzessin. Bitte lasst uns wieder gehen!", jammerte Impa. ,,Ich werde mich hier umschauen! Vielleicht finde ich etwas das Deyanira nicht haben sollte", entgegnete ich ihr. Ich ging weiter zu den Tischen, Link folgte mir, und ich sah mich gründlich um aber bis auf ein paar verseuchten Labor-Geräten fand ich nichts. Ich wusste nicht recht was all das sollte. Hier schien mein wissenschaftliches Wissen wohl aufzuhören. 

Ich beseitigte noch all den Hass bevor er sich ausbreiten konnte und ging dann mit den Recken wieder die Treppen hinauf. Ich war enttäuscht dass ich nichts fand was uns weiterhalf. Vielleicht war Deyanira ja wirklich nur ein bisschen bläm bläm. Wir verließen den Schlund der Schlange doch dann-.

,,Haha! Ihr seit wirklich doof!" Ich und die Recken drehten sich sofort um. Ein dünnes Mädchen stand auf der Nasenspitze der Schlange und lachte auf uns herab. Ich erkannte sie sofort. Sie hatte die selbe Frisur, die selbe Kleidung und den selben Gürtel.  Nur trug sie jetzt dazu viel zu große Stiefel und sie trug keine Maske. Jetzt sah ich das erste Mal ihr Gesicht. Sie hatte eine große Hakennase und große, unheimlich gelb leuchtende Augen. ,,Deyanira", hauchte ich mit hasserfüllter Stimme. ,,Dachtet ihr wirklich ich habe euch das erste Mal nicht gemerkt. Nicht gerade höflich jemanden die Tür einzuschlagen. Also, wer von euch war das?" Deyanira sah in die Runde. Dabei veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von einem selbstsicheren grinsen zu einem unsicheren, fast schon ängstlichen Blick. Sie sah jeden einzelnen von uns genau an und als sie fertig war blieb ihr Blick wieder an mir hängen. ,,Ihr seid doch-. Nein, das kann nicht sein! warum seid ihr hier?" ,,Du erkennst uns wieder nicht wahr?", fragte Urbosa und in ihrer Stimme schwang auch diese Wut mit. ,,Du hast meine Mutter getötet!", schrie ich sie dann an. Deyanira wirkte als würde sie Panik bekommen und gleich zu hyperventilieren anfangen. Doch dann fing sie sich auf einmal wieder und begann verrückt zu lachen. ,,Ich weiß, und von allen Leuten die ich umgebracht habe war sie am einfachsten zu erledigen!" Wie konnte man sowas nur sagen? Wollte sie damit sagen dass meine Mutter schwach war? Ich wusste das sie alles andere als das war aber trotzdem schmerzten ihre Worte. ,,Halt dein Maul!", brüllte Urbosa plötzlich und ließ mit einem Schnips einen Blitz an der Stelle einschlagen an der Deyanira stand. Eine Rauchwolke verdeckte uns die Sicht. Urbosa erschreckte mich jedes Mal mit ihren Blitzen aber dieses Mal war es viel Schlimmer. Urbosa konnte sehr wütend werden aber so wütend hatte ich sie noch nie erlebt. Ihre Stimme war so hasserfüllt gewesen. Viel ärger als meine. Sogar die Recken schienen schockiert von Urbosa's Aktion zu sein. 

Kurz war es ruhig doch dann hörten wir hinter uns etwas aufpuffen. Erschrocken drehten wir uns um und mussten feststellen dass es wieder Deyanira war. Sie war dem Blitz wohl noch rechtszeitig entkommen und griff mich nun an. Ihren Dämonenring hatte sie über die Jahre wohl nicht verloren denn sie sprang mit ihm in der Hand auf mich zu. Ich dachte schon das wäre es jetzt gewesen aber Link war ja da und hielt sie mit seinem Schild ab. Er stand vor mir aber daran konnte ich jetzt nicht denken. Deyanira war abgewehrt und griff nicht nochmal an. Stattdessen blieb sie da stehen wo sie jetzt war und grinste wieder. ,,Ich weiß genau warum du hier bist. Du willst dich rächen. Ihr wollt euch alle rächen aber lasst mich euch eins sagen, ich habe eure Eltern, eure Freunde vielleicht sogar eure Feinde besiegt, wer weiß. Jedenfalls werde ich mich von euch kleinen Dingern nicht herumschupsen lassen!" ,,Diese kleinen Dinger von denen du da redest sind wir schon lange nicht mehr! Wir machen dich fertig egal wie viele du von uns bereits umgebracht hast!", sprach Revali der einen Schritt vortrat. ,,Und wir werden dich von deinem Plan den du da aushackst abhalten. Koste es was es wolle! Wir werden Hyrule nicht wegen so einem mageren Mädchen wie dir erneut ins Chaos stürzen lassen!", knurrte Daruk und zeigte mit dem Finger auf sie. 

,,Ach ja stimmt, da war ja noch was", fing Deyanira an. Sie holte etwas aus einer Tasche an ihrem Gürtel hervor und hielt es hoch. ,,Da hab ich wohl doch noch etwas was ich nicht haben sollte. Stimmts, Prinzessin?" Es war eine kleine Kugel. Ich wusste nicht genau was es war aber ich konnte sehen das sie aus Hass bestand. Da sie fingerlose Handschuhe trug wunderte ich mich dass sie den Hass-Ball einfach so in der Hand halten konnte ohne Schmerzen zu haben. Sie war doch auch nur ein Mensch, so wie wir, oder? Der Ball bewegte sich und schien leise zu brummen. So als wäre er lebendig. Ich wusste jedenfalls dass es nicht in ihren Händen sein sollte. Es sollte in niemandes Händen sein. ,,Was ist das?", fragte Mipha unsicher. ,,Ach, das ist mein kleiner Freund, Ganon's Hass. Ich habe so lange an ihm herumexperimentiert bis er zu diesem Ding geworden ist. Es ist noch lange nicht fertig aber ich erlaube euch gespannt darauf zu sein was es wird! Wenn alles nach Plan läuft wird Ganon zurückkehren und ich werde meine verdiente Show bekommen!" Deyanira lachte auf und verschwand plötzlich. 

Wir suchten sie noch eine Weile aber gaben es dann auf. Es hatte keinen Sinn mehr, sie war weg und mit ihr auch dieser Hass-Ball der mir Sorgen bereitete. Was hatte sie nur vor? Wir gingen zurück zum Stall um unsere Pferde zu holen. Am liebsten wollte ich mich direkt nach Hause teleportieren aber nachdem die Verheerung besiegt wurde hatten sich alle Schreine zurückgezogen und die Türme wurden deaktiviert sodass Teleportation nicht mehr möglich war. Ich wusste dass wir es an diesem Tag nicht mehr nach Hause kommen würden aber ich wollte dennoch schon einmal aufbrechen damit wir am nächsten Tag nicht mehr so lange brauchten. Am Weg redete kaum einer etwas was mich unwohl fühlen ließ. Diese Deyanira machte mir ehrlich Angst. 

 

𝚉𝚎𝚕𝚍𝚊 ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗʰᵉ ᶜᵃˡᵃᵐⁱᵗʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt