Mason besteht darauf, mit mir Abend zu essen, damit ich mich nicht davor drücken kann, und so steht er auch diesen Abend pünktlich vor unserer Türe.
Beim Essen ist die Stimmung zwischen uns irgendwie anders. Mir ist heiß und ich habe das Gefühl, mein Herz bekommt gleich Herzrhythmus-Störungen. Halleluja!
Ob Mason das auch merkt?
Dementsprechend wenig bekomme ich auch von dem Nudelauflauf, den Mason wie versprochen für mich gekocht hat, runter. Völlig abgelenkt stochere ich auf meinem Teller herum. Immer wieder schiele ich zu Mason, auch dessen Teller ist kaum angerührt.
Plötzlich springt Mason auf und kommt auf meine Tischseite herüber.
„Okay, das wars." Mason hebt den Blick zu meinem Mund. „Ich sage dir jetzt mal was, Emilia." Er zeichnet mit dem Finger die Form meiner Lippen nach, „Ich komme damit klar, was für eine elektrisierende Wirkung der Anblick dieses Kleides auf mich hat." Ich trage ein neues Kleid, eines das ich bis vor einem halben Jahr nicht einmal angerührt hätte, denn es ist nicht weit oder verdeckt meinen gesamten Körper wie meine sonstige Kleidung. „Ich komme auch damit klar, dass ich ständig an deine Lippen denken muss, selbst in Momenten, in denen ich das besser nicht sollte. Ich komme mit dem Kopfkino klar, dass in Dauerschleife läuft, seit ich dich im September das erste Mal auf dem Fußballplatz gesehen habe. Aber weißt du, womit ich nicht klarkomme?" Ich schüttle energisch den Kopf, während ich jedes Wort gierig in mich aufsauge. „Ich komme nicht damit klar, dich jetzt nicht berühren zu können, weil dieser gottverdammte Tisch dich von mir trennt."
„Geht mir nicht anders", flüstere ich lächelnd an seinen Lippen, bevor sie voller Leidenschaft aufeinandertreffen.
Dieser Kuss ist anders als sonst. Voller Verlangen und Lust. Erschrocken keuche ich auf, als mich Mason über seine Schulter wirft und mich in mein Zimmer trägt.
Mit voller Wucht schmeißt er mich auf mein Bett, bevor er sich über mich beugt und unsere Münder miteinander verschmelzen. Ich beginne, zu zittern. Ich will das hier nicht wieder kaputt machen. Ich will einmal etwas richtig machen. Aber ich habe den Moment bereits zerstört.
„Em, schau mich bitte an."
Ich hebe ängstlich meinen Blick.
„Wir können hier und jetzt aufhören, hörst du?"
Ich nicke, weiß aber nicht, was ich sagen soll. Will ich denn, dass er aufhört?
„Rede mit mir, Em. Was willst du?" Seine raue Stimme lässt mich explodieren.
„Ich will dich", flüstere ich und spüre, wie mir Röte ins Gesicht steigt.
Mason schaut mich verblüfft über meine Worte an. Mit so einer Antwort habe ich, um ehrlich zu sein, selbst nicht gerechnet. Doch Mason lächelt mich nur liebevoll an.
„Und ich dich", haucht er, bevor er mich wieder küsst.
„Ich liebe es, dich zu berühren", flüstert er, während er nach dem Verschluss meines BHs greift. Er zieht mir die Träger über die Arme, bevor er mir den BH sanft abstreift. Ich fühle mich wie erstarrt. Aber Mason - Er verteilt sanfte Küsse auf mein Dekolleté.
„Du bist wunderschön."
Dann küsst er mich, bevor er meine Jeans und auch gleich meinen Slip herunterzieht. Ich versuche, meine Verlegenheit, jetzt ganz nackt vor ihm zu liegen, zu ignorieren. Aber ich beginne trotzdem schon wieder, zu zittern. Wenn doch wenigstens das Licht aus wäre. Ich schiele zu meiner Nachttischlampe.
„Ich werde sie nicht ausmachen, Em", flüstert Mason, als könnte er meine Gedanken lesen, während auch er sich seiner Jeans und Unterhose entledigt.
„Ich will dich sehen", er streichelt sanft über meine Wange.
Ich versuche, ihn nicht anzustarren, aber es gelingt mir nicht. Seine Haare sind von meinen Händen ganz durcheinander, seine Lippen zu einem Lächeln geformt.
„Ist dir kalt?", flüstert er.
„Nur nervös", gebe ich zu.
„Ich auch", lächelt er, „Siehst du, was du mit mir anstellst?"
Er hebt seine Hand in die Höhe und verblüfft starre ich darauf, wie zittrig sie ist. Habe ich wirklich so eine Wirkung auf ihn?
Als ich seine zittrigen Hände an meinen Hüften spüre, höre ich auf, darüber nachzudenken, wie ich wohl aussehe.
„Entspann dich, Em", weist er mich an. Seine tiefe Stimme lässt mich erschaudern.
Dann dringt er in mich ein, Zentimeter um Zentimeter. Ich keuche erschrocken auf, als mich ein stechender Schmerz durchfährt. Irgendwie hatte ich gehofft, es würde nicht wehtun. Einfach weil es Mason ist.
„Lass es zu, Emilia", flüstert er mir ins Ohr und ich folge seiner Aufforderung. Ich atme stoßweise aus, als er noch weiter in mich hineindringt. Mein Körper beginnt, sich langsam zu entspannen.
„Ich liebe dich", raunt Mason, bevor er seine Lippen wieder auf meine legt. Wie eine Ertrinkende lege ich meine Hände in seine Haare und ziehe ihn noch weiter zu mir.
Wir bewegen uns gemeinsam, unsere Körper bilden eine Einheit. Er küsst mich, bewegt sich in mir. Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich, dass Mason mich beobachtet.
Seine Augen sind so unglaublich braun, dass ich völlig überwältigt bin.
Mason bettet meinen Kopf auf seine Brust. Ohne darüber nachzudenken, schlinge ich mein Bein um seine Hüfte und wir kuscheln uns aneinander. Eng umschlungen liegen wir da und schauen uns minutenlang an, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Aber das brauchen wir auch nicht.
„Sag nie wieder, dass du nicht schön bist, denn das bist du. Du bist wunderschön. Und damit meine ich nicht nur deinen Körper. Dein ganzes Sein ist einzigartig und so wunderschön. Weißt du das?", fragt er und legt seine Stirn an meine.
„Du gibst mir das Gefühl, es sein zu dürfen", flüstere ich, denn es ist die Wahrheit. Wenn Mason bei mir ist, habe ich das Gefühl, alles zu können. Hier, jetzt, eng umschlungen, habe ich das Gefühl, ich zu sein.
Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. Mason gibt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er seine Augen schließt. Ich frage mich, ob Mason weiß, dass ich ihn nur beim Schlafen zuzusehen brauche, um dieses beängstigende Glück zu empfinden, das mich schier atemlos macht. Ich frage mich, ob er weiß, dass ich den Verstand verliere, wenn ich ihn ansehe. Ich frage mich, ob er weiß, dass er der erste Mensch in meinem Leben ist, der mich auch wirklich fragt, was ich will und nicht über mich entscheidet.
Mason weckt in mir Gefühle, die ich nicht kenne. Er bringt mich zum Lachen. Er beschützt mich. Er lässt mich nicht alleine. Bei ihm fühle ich mich sicher.
Ich glaube, ich bin verliebt.
Und mit diesem Gedanken schlafe ich ein.
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Behind my mask
Teen Fiction„Weil ich nichts wert bin." Zischend vor Schmerz will ich ihm meine Hand entziehen, die er noch immer fest umklammert hält. Aber dafür ist es schon zu spät. Mein Ärmel ist ein Stück weit hochgerutscht. Sein Blick ist auf die blauen Flecken, die rote...