It all started with a shot
Da ist dieser Mann. Sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet. Es scheint, als hätte seine Welt aufgehört, sich zu drehen. Dieser Blick ist unbeschreiblich: angsteinflößend, unberechenbar und strahlt doch eine Willensstärke, eine Entschlossenheit und einen Tatendrang aus, dass man Gänsehaut bekommt. Er weiß genau, was er will. Seine Augen verdunkeln sich. Fokus. Alles andere rückt in den Hintergrund. Verschwindet mit den jubelnden Zurufen der Zuschauer. Adrenalin fließt. Jetzt zählt nur noch der Ball. Kampfgeist. Das Team steht für ihn nun an erster Stelle. Ein leichter Wind hat sich über die Sommerhitze gelegt. Aber das scheint der Spieler überhaupt nicht wahrzunehmen. Zu sehr ist er darauf konzentriert, im richtigen Moment auszuholen und seinen Fuß an den Ball zu legen. Der Spieler und der Ball bilden eine Einheit. Es scheint, als hätte er in dem Moment, in dem er das Spielfeld betreten hat, für die Länge des Spiels alles um sich herum vergessen. Alle Sorgen scheinen nichtig, alle Probleme verdrängt. Bis zum Abpfiff und bis man wieder zurück in die Realität katapultiert wird. Der Spieler legt für das Spiel seine Masken und seine Rollen, die er im Alltag, im Beruf und im Privaten einnimmt, ab und konzentriert sich nur noch auf das Spiel. Auf dem Feld zählt kein gesellschaftlicher Status, keine Vorurteile, keine Trends und keine Meinungen, wichtig ist nur der Kampfgeist, das Talent und der Einsatz. Und dann schießt er. Es kommt einem vor, als könne man dem Mann in seine Seele schauen, als legt er sein gesamtes Sein in diesen Schuss und lässt alle Mauern und Masken fallen. Er kann sich nicht mehr verstecken. Tor. Jubel bricht aus. Und dann sind die Masken, die undurchdringbare Miene und der kalte, unpersönliche Ausdruck in seinen Augen wieder da. Er freut sich mit seinem Team, aber die Freude erreicht seine Augen nicht, er hält seine Fassade, die er sich – so wie jeder andere von uns auch - unwillkürlich für die Außenwelt aufgebaut hat, aufrecht. Zumindest so lange, bis sein Fuß das nächste Mal den Ball berührt.
Und du: Wer bist du, wenn du niemanden gefallen willst? Wer bist du, wenn niemand hinschaut?
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Behind my mask
Teen Fiction„Weil ich nichts wert bin." Zischend vor Schmerz will ich ihm meine Hand entziehen, die er noch immer fest umklammert hält. Aber dafür ist es schon zu spät. Mein Ärmel ist ein Stück weit hochgerutscht. Sein Blick ist auf die blauen Flecken, die rote...