Kapitel 46

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Alex

Als ich aus meiner Trounce erwachte, spürte ich meine Beine nicht mehr und sah, dass etwas auf unser Zelt eingekracht war. Bailey! NEIN! Sie lag darunter, zerquetscht vom Baumstamm, ich konnte mich dem Baum nicht entreißen, da meine Beine darunter lagen. Ich versuchte irgendwie mich zu Bailey zu drehen und den Puls zu spüren. ,, Bailey, du darfst nicht aufgeben. Bleib hier", sagte ich voller Angst und Sorge und tastete weiter. Und da fiel mir ein Stein vom Herzen, sie hatte einen Puls, sie lebte noch, aber wir mussten hier weg. Ich griff nach dem Handy, das in der Kiste lag - sie wurde zum Glück nicht beschädigt - und rief den Notruf an. Während wir warteten sprach ich mit Bailey, ich dachte sie würde mich nicht verstehen, aber ich tat es, um mich vielleicht selbst irgendwie zu beruhigen und mich nicht einsam zu fühlen. Aber da hörte ich Bailey panisch antworten. War das Einbildung? Nein, sie musste mich hören! Das spürte ich. Sie verstand nicht, wo sie war und hatte Angst, sie spürte mich nicht, sondern nur meine Stimme. Wie konnte es nur sein? Es gab also Wunder...

Dann kam der Notdienst auch schon und brachte uns in dieses Krankenhaus, wo wir erstmal behandelt wurden, nachdem sie erst den riesigen Stamm von uns entfernten. Und da spürte ich den Schmerz der Beine, Ich konnte nicht laufen, spürte nichts und musste ebenso getragen werden.
Als wir beide uns trennen mussten, wurde mir schlecht, denn sie gab mir Kraft und ich hatte Angst. Ich wurde in der Zeit geröntgt und es sah nicht gut aus. Was hieß hier nicht gut? Die Ärzte waren schockiert, da sie nie sowas gesehen hatten. Die Knochen waren oben zersplittert, von meiner Hüfte zur Hälfte abgetrennt und zerdrückt. Meine Blutadern waren in den Beinen alle aufgerissen und geplatzt und so verformt, sodass in den unteren Teil kein Blut fließte. Nicht gut war anders. Das hier war unfassbar. Ich sah schon meine Zukunft vor mir, ach, welche Zukunft?

Da kam auch der Arzt zu mir,, Mr. Fleyer wir müssen Ihnen zwei wichtige Dinge sagen. Eins wird Sie weniger als das andere nicht erfreuen. Zu erst, wir müssen Ihre Beine aportieren, da sie sonst nie wieder laufen können und sich Prothesen als einziges eignen." WAS?! Meine Beine.... ap.. aportieren? Hatte er dss wirklich gesagt? ,, Das zweite... Ihre Frau liegt im Koma und kann nicht hier bleiben, da wir keine Komapatienten hier behandeln. Sie muss nach der OP in Ihre Stadt gebracht werden" Und das war das schlimmere... Ich konnte es nicht fassen. Ich werde keine Beine mehr haben und sie liegt im Koma? Uns hasste das Schicksal, das war klar. Ich antwortete dem Arzt nicht darauf. Alles war nicht zu fassen, unerklärlich und ich konnte es nicht realisieren, alles war zu viel. ,, Tut mir leid, dass sie so viel auf einmal erfahren mussten. Aber ich bitte Sie eben mit in den OPSaal zu kommen" Und da fuhr ich mit dem Rollstuhl in den OPSaal, wo man mir eine Spritze gab und ich langsam einschlief.

,, Mr. Fleyer?", sagte eine Krankenschwester leise und ich hieb den Kopf langsam hoch. ,, Sie haben die OP gut überstanden. Nächste Woche können sie in ihrem Krankenhaus eine Prothese abholen, wir schreiben Ihnen eben einen Zettel." ,, Und... was ist mit meiner Fre.... Ähm Frau?" ,, Sie wird noch operiert, da alle Knochen der Wirbelsäule angeknackst sind. Sie wird morgen in ihrem Krankenhaus geliefert. Für Sie haben wir einen Krankentransport, der sie nach Hause bringt." Natoll, ich hatte keinen Schlüssel, ich hoffte, dass Dad zu Hause sein wird und mir alles bringen konnte.

Ich rief meinen Dad an, nachdem sie mich ihm Rollstuhl vor der Tür abgesetzt hatten: ,, Na, mein Sohn? Wann kommst du vorbei?" ,, Dad, Ähm... Kannst du vielleicht die Sachen und den Schlüssel vorbei bringen? Ich weiß, es ist ein langer Weg, aber ich kann nicht kommen" ,, Klar, aber wieso denn nicht? " ,, Im Wald stürzte ein Baum auf unser Zelt und ich habe keine Beine mehr und Bailey liegt im Koma." ,, Was?! Willst du nicht lieber wieder zurück?" ,, Nein, nein. Komm einfach bitte vorbei" und da legte er auf. Ich wollte meinem Vater das nicht antun, er musste schon so viel leiden wegen mir, meiner Mutter... Er war eine starke Persönlichkeit.

Ich wartete bis mein Vater kam, was sehr lange dauerte, aber was sollte ich schon tun? Währenddessen dachte ich an Bailey, dass sie vielleicht nie wieder aufwachen würde. Ich wollte mit ihr reden, ich hatte Angst, dass es nicht mehr klappen könnte.
Aber bevor ich mir weiter Gedanken machen konnte, raste mein Dad schon zu mir und stieg schnell aus: ,, Alex! Wieso habe ich euch nur zu diesem Ort geschickt??" ,, Mach dir keine Vorwürfe. Komm, lass uns die Wohnung anschauen" er schloss die Tür auf. Es war echt krass, wie es ihr aussah. Mein Dad hatte echt gute Helfer, die es hier eingerichtet haben. Während ich mir alles anschaute, brachte Dad auch schon alle Kisten und Koffer, die wir für die Wohnung gepackt hatten. Er stellt esie in den Flur und blieb ein paar Stunden bei mir, bis es anfing zu dämmern. Der Arme machte sich echt Vorwürfe.

Ich krabbelte in mein Bett und freute mich morgen, Bailey besuchen zu können. Zum Glück war das Krankenhaus nicht weit entfernt. Dennoch machte ich mich schon um 6 Uhr morgens auf den Weg dahin.

Ich war erleichtert, dass wir noch reden konnten, aber das mit dem Bein versuchte ich ihr so schonend wie möglich zu erklären. Es war so seltsam, mit ihr so zu reden. Ich verstand nicht mal, weshalb es ging.
So lief es jeden Tag, wochenlang und ich hoffte nicht jahreslang. Sie sollte wieder aufwachen!

Bad ThingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt