Kapitel 23

5.8K 297 8
                                    

Bailey

Ich ging nach Hause und holte mein Skateboard. Ich wollte diese Stadt mit guter Erinnerung verlassen und es befreite den Kopf. Ich hatte lange nicht mehr mit den Jungen gezockt, aber ich würde es heute nicht über's Herz bringen. Ich fuhr durch den Park und drehte immer mehr Runden und wollte es nie mehr aufhören. Was war mit mir los? Ich war doch immer hart im Nehmen. Und jetzt? Ich war ein Weichei. Das lag an Alex, als er noch ein ,Bad Boy' war, war ich stärker und jetzt wurdeber netter und ich hatte niemanden, gegen den ich mich wehren konnte und wurde selbst schwächer. War er immer mein halbes Ich? Machte er viel von meinem Leben aus? Würde ich ganz anders ohne Alex sein??
Bei meiner Tante gab es einen noch größeren Park, da habe ich auch das Fahren von meinem Bruder gelernt. Er wohnte auch mal bei ihr, aber jetzt wohnt er irgendwo anders, aber in der gleichen Stadt. Ich wäre nicht alleine dort, aber ich würde mich so fühlen. Ohne Sam, Julia, Ben, Sven, Alex...

Nach vier Stunden war ich gezwungen nach Hause zu fahren, da es schon dunkel wurde. Meine Beine taten zwar weh, aber ich konnte und wollte nicht aufhören. Es sollte nie enden. Es war zwar meine eigene Entscheidung dahin zu fahren, weil mich diese Erinnerungen innerlich zerstörten. Aber es machte mich dennoch traurig.

Jemand klopfte an der Tür. Hatte ich vergessen meinen Wecker zu stellen, sodass meine Mutter mich wecken wusste? Ich sagte noch mit schlafender Stimme: ,, Ja?" Alex kam rein. Alex?! Was machter er denn hier? Ich wollte ihn heute nicht sehen, es machte mich traurig. ,, Alex, was machst du denn hier? Es tut weh und es macht mich traurig, dich zu sehen." ,, Eigentlich sollte es mich nicht freuen, das zu hören. Aber das bedeutet mir viel. Zieh dich an. Ich habe mit deinen Eltern geredet, es geht in Ordnung, dass ich dich fahre" ,, Wieso willst du es mir erschweren?" ,, Vertrau mir, ich warte unten auf dich" und er ging aus dem Zimmer. Ich zog mich an und packte meine letzten Sachen zusammen. Ich schaute mein Zimmer nochmal an, dachte an diese vielen Erinnerungen und schloss schweren Herzens die Tür, ohne nochmal reinzuschauen, die Tür.

Unten stand auch schon Alex. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und ging mit ihm raus. Dort standen zwei Mopeds. Woher hatte er die? Ich ging näher ran und schaute sie mir an. ,, Alex, was...?" ,, Du musst nichts fragen. Wir haben noch zwei Stunden Zeit und ich möchte mit dir noch zur Wiese fahren" ,, Alex, ich..." Er ließ mich nicht reden und fuhr vor. Ich hatte zwar einen Mopedführerschein besaß jedoch keins. Es war toll nach langer Zeit wieder zu fahren. Aber woher wusste er es?? Wir kamen an der Wiese an und es lag eine Decke mit Essen auf dieser. Es war so schön gemacht und er hatte wieder einmal so viel Mühe für mich gegeben. Es war so schön und still und man konnte die Sterne sehen. Wir legten uns auf die Decke und aßen, bis wir satt wurden. Alex legte die leeren Teller und Schüssel in den Korb und nahm mich in den Arm. Er zog mich an sich heran und ich wehrte mich nicht. Seine Nähe war so schön und warm und vertraut. Wir redeten, worüber wir nie geredet haben, es war so ruhig und es gab nur uns. Es war so, als hätten wir uns nie gehasst. Die Vergangenheit war vergessen und Leon ebenfalls. Er hatte mich gestern weitere zehn Male angerufen, bis ich seine Nummer blockte. Ich wollte ihn nie wieder sehen. Er gratulierte mir nicht und er verabschiedete sich nicht, obwohl er von meiner Abreise wusste.

,, Bailey", flüsterte er mir ins Ohr ,, wieso weinst du?" ,, Wir müssen los und ich will nicht gehen" ,, Dann geh nicht" ,, Ich muss" ,, Du musst nicht, du willst es." ,, Wir werden uns vielleicht nie wieder sehen" ,, Vertrau mir" er zog mich an sich noch näher heran, obwohl es kaum weiter ging. Ich konnte zum ersten mal in dieser Nacht sein Gesicht und seine Augen klar sehen. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und wir schauten uns in die Augen. Sein Atem war so warm wie sein Körper und wir waren uns so nah wie nie. Jetzt kamen die Gefühle, die ich immer verdrückt hatte hoch. Ich liebte Alex. Aber es war zu spät, ich würde ihn nicht mehr sehen ,, Alex, ich..." ,, Bailey, es wird alles wieder gut" ,, Nein... Ich liebe dich" ,, Das wusste ich doch schon" und er lächelte leicht. ,, Bleib hier" ,, Ich kann nicht" ,, Dann komme ich mit" ,, Alex..." Und dann passierte es, er ließ mich nicht ausreden, lächelte und presste seine Lippen auf meine. Es war noch viel schöner als bei Leon. Ich wollte ihn nie mehr loslassen und so für immer liegen bleiben. Er hatte sanfte Lippen und war sehr vorsichtig, als wir uns lösten, legte ich meinen Kopf an seine Brust und weinte. ,, Du machst es mir schwer", sagte ich. ,, Das ist mein Plan. Ich kämpfe bis zum Ende, wie versprochen."

Bad ThingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt