Kapitel 35

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Bailey

Ich war glücklich, dass nun Ferien waren. Ich hatte die zwei schrecklichsten Wochen überhaupt. Nur wegen diesem Idioten von Lehrer, durfte ich zehn Tage in die Nervenklinik. Was war eigentlich aus mir geworden? Wo war diese lebensfrohe, zockbegeisterte, Skateboardliebende, verrückte Person, die ich mal war? Es sind doch nur meine liebe Großeltern gestorben und ich habe die wichtigsten Jungen überhaupt verloren, von dem einem ich enttäuscht war, und meine Freunde in Stich gelassen wie meine Eltern. War das ein Grund so zu sein, wie ich nun war? Das passierte doch jedem früher oder später. Oder waren alle irgendwann einmal so wie ich?

Ich beschloss mich zurück zu Alex zu fahren und mich persönlich zu entschuldigen, wenn er schon auf meine SMS nicht reagierte. Was sollte aus mir mal werden? Von Klassenbeste zur schlechtesten, von Skateboardmeisterin des Landes zur Null, und vom Mädchen mit Freunden und Freund zum freundeslosen und einsamen Mehlsack. Wenn er mich nicht brauchen würde, würde es keiner tun und so beschloss ich mich später sonst zu den Fenten zu gehen. Wie konnte es nur so weit kommen? Ich habe diese Selbstmörder immer als idiotisch und krank bezeichnet. Jetzt dachte ich selbst daran. Konnte ich es mir leisten?

Ich verabschiedete mich von meiner Tante, Leon und von Max, die ich alle noch fest, bis auf Leon, umarmte, da ich es nicht verkraften könnte, ihn zu nahe zu sein. Ich stieg in den Zug ein, während ein anderer eintraf. In dem Zug stieg einer aus, der aussah wie Alex, aber ich bildete es mir nur ein, er würde nicht hier sein. Ich sah ihn immer und überall, er war ein Teil von mir, aber nur im Geiste, in echt war er ja nicht da...

Eigentlich wäre ich in fünf Stunden da, aber da die Schienen von Baumstämmen nur so belagert waren, durfte ich schöne neun Stunden fahren, da der Zug nur 50 kmh fahren durfte und wir alle fünf Minuten wegen den Ästen auf der Schiene anhielten. Wäre ich paar Stunden später gefahren, wäre der Weg schon frei, aber was sollte es schon... Es war nun passiert. Ich sah in meinen Taschenspiegel und dachte mir: Bailey, schau dich an. Wo ist dein schönes Lächeln, deine natürliche Fröhlichkeit und du? Du siehst so anders aus...

Es war nun Nachmittag und endlich kam dieser Zug mal an. Ich dachte, er würde nie ankommen. Ich ging langsam in Richtung Alex' Haus. Ich ließ mir Zeit, mein Tod eilte ja nicht... Innerlich war ich kaputt und nur jemand, der weiß, wie man ein Herz hielt, ist der Ersatz einer Nervenklinik. Als solche Leute auf mich einsprachen, als wäre ich ein Psycho, machte es mich noch verrückter und ich war froh, da raus zu sein.

Da stans ich nun vor Alex' Haus und klingelte. ,, Hallo, wer bist du denn?", begrüßte mich sein Vater. ,, Hallo, ich bin Bailey, ist Alex zu Hause?", ich musste mich bemühen freundlich zu klingen und normal... ,, Tut mir leid, er wollte zu einem Mädchen" ,, ok, danke" und er schloss die Tür. Ein Mädchen... Natoll... Er hatte mich also wirklich vergessen. Wie hätte ich nur denken können, dass er kich noch brauchte. Auf seinem Hausweg lag eine Rose. Eine rote Rose. Wow, sie war echt schön, sie musste sich wohl glücklich schätzen. Ich durfte es ihm nicht übernehmen. Aber es war so verletzend...

Ich ging an meinem alten Haus vorbei und schaute in die Fenster. Das waren ja nicht meine Eltern und es war nicht ihr Auto in der Garage. Auch die Einrichtung war anders. Sie waren weg. Und niemand sagte mir was... Noch einen Grund mehr hier unwillkommen zu sein. Ich gin am Park vorbei und betrachtete ihn mir kurz, bevor ich weiter zu den Wiesen ging. Dort stiegen mir die Tränen schon auf... Welche Erinnerungen ich hier hatte... Die schönste Zeit meines Lebens war hier. Nun würde er mit jemand anderem hier sitzen und kuscheln...

Und nun war ich da... Die Fenten... Ich schaute hinunter... Es war eine riesen Schlucht. Es würde meine Probleme nie lösen, jedoch beenden. Ich musste da runter. Ich setzte schon leicht ein Bein an die Kannte... Und ging immer weiter, bis ich eine Stimme laut meinen Namen rufen hörte. Sie klang so bekannt jesoch so verändert und kaputt und voller Trauer und Angst. Ich wurde so stark erschreckt, sodass ich auf dem Gras ausrutschte. Zuerst mit den Fersen, dann der Po, der Rücken...

Bad ThingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt