Bad Things

Kapitel 6

ALEX

Krass. Was Bailey alles drauf hatte. Das wusste ich nicht. Naja, wie haben nie richtig geredet, geschweige denn getroffen.
Aber als sie dann sagte, sie würde es morgen nochmal ausprobieren, war ich platt. War die jetzt völlig irre? Ohne nachzudenken protestierte ich, fing jedoch seltsame Blicke der anderen auf. Ok, hätte die Klappe halten sollen, aber war jetzt auch zu spät.

Wir fingen an zu zocken. Ich wusste nicht, wie sie zockte, aber ich war überrascht, wie gut sie war. Sie konnte unglaublich gut mit dem Kontroller umgehen und sie war sogar besser als ich! Es war nie jemand besser als ich! Sollte ich mich deshalb schlecht fühlen? Ach, war ja egal. Es machte irgendwie Spaß mit ihr. Und wir waren noch nie solange zusammen, ohne dass einer den anderen beleidigt hat.

Es war bereits halb acht und Bailey wollte nun gehen. War es schon so spät? Schade... ,, Warte, ich komme mit, ich muss sowieso gleich gehen" Und da waren sie schon wieder diese Blicke, als wäre ich irgendwie psychisch krank. Einfach ignoreiren, dass musste man nicht verstehen. Heute war wohl der Tag des blödens dreinschauen. So gingen Bailey und ich ohne weiter ein Wort zu sagen zur Tür und verabschiedeten uns. Ben und Sven schauten sich mit einem Grinsen an und Bailey lächelte auch leicht. Musste ich das verstehen?

Sie wollte auf ihr Skateboard steigen, doch ich hielt sie ab, dass sie im Dunkeln nichts sehen würde und sie sagte etwas, das mich endgültig verstummen ließ: ,, Was ist los mit dir? Keine Beleidigungen. Nur Angst und Sorge. Keine große Klappe. Und morgen in der Schule, wo alle wieder sind, versuchst du voll hart zu sein und ein Mädchen, vergeblich, platt zu machen? Aber wenn der Mr. Obermaker will, dass ich laufe, dann bitte!"

Wir liefen stumm nach Hause und ich spürte ab und zu einen prüfenden Blick von ihr, bis wir jeweils ankamen. War ich wirklich so weich geworden? Konnte ich es mir leisten? Sollte ich Ben und Sven fragen? Hatten sie auch etwas bemerkt? War meine Zeit als Bad Boy vorbei? Nein, das konnte ich nicht bringen. Und das vorallem nicht wegen Bailey. Morgen wird sie sehen, dass ich noch der Bad Boy bin!