8. Tom Hiddleston

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Die Türe meines Bürozimmers wurde aufgestoßen und vor mir stand meine Kollegin und beste Freundin. Sie starrte mich an, ich starrte zurück und wenige Sekunden später verfielen wir beide in ein lautes Lachen. Ich klopfte auf meinen Schreibtisch und deutete ihr, sich zu setzten.
"Also Paula, was kann ich für dich tun?", fragte ich sie und bearbeitete währenddessen weiter meine momentane Aufgabe.
Paula grinste breit, fuchtelte wie wild mit ihren Armen und flüsterte dann in einem verschwörerischen Ton: "Kathi, hat du Lust etwas total Cooles zu erleben?" - ihre aufgerissenen Augen starrten mich erwartungsvoll an.
Ich hörte auf meine Tastatur zu missbrauchen, drehte mich mit meinem Stuhl in ihre Richtung und betrachtete sie unsicher.
"Was hast du vor, Paula? Du weißt, dass du und ich eine extremst unterschiedliche Auffassung von'Cool' haben, oder?", meine Stimme hatte einen verwirrten Ton angenommen und ich hob kritisch eine Braue.
Paula nickte , strich sich eine Strähne ihrer braunen Haare aus dem Gesicht und sagte dann leise: "Glaub mir, das wirst selbst du richtig cool finden! Lass dich einfach überraschen, du musst einfach nur in einer Stunde vor dem großen Konferenzraum warten!"
Ich seufzte, denn Paula war einfach eine Person, die gerne im Mittelpunkt stand. Sie mischte sich gern in alle möglichen Dinge ein, hatte ein unglaubliches Selbstbewusstsein und noch dazu war sie wahnsinnig attraktiv und klug. Ich dagegen war eher ein introvertierter Mensch, welcher immer versuchte für sich zu bleiben - mein Mangel an Selbstbewusstsein konnte man so am Besten vertuschen.
"Paula, du weißt, dass ich Überraschungen hasse! Ich bin nicht gut in solchen Dingen!", meine Stimme klang immer noch kritisch und ein leichter Anflug von Wut bannte sich in meiner Brust an. Ich liebte Paula, wir kannten uns bereits seit elf Jahren - doch sie konnte wirklich unfassbar stur sein und ließ sich kaum von einer Idee abbringen.
Doch Paul zwinkerte mir nur zu, stand auf und verließ mein Büro. Ich zuckte die Schultern und war nach wenigen Minuten wieder in der Ausarbeitung eines Interviews vertieft.

Ich arbeitete seit einem halben Jahr für die "New York Times" als Journalistin. Jedoch war ich nicht vor der Kamera tätig, sonder für die Arbeit hinter der Kamera zuständig. So arbeitete ich Interviews aus, veröffentlichte verschiedene Zeitungsartikel oder führte Regie. Paula war Reporterin, sie stellte die Fragen - ich formuliere sie und arbeitete das Gespräch anschließend aus.
Sie hatte mir geholfen, den Job zu bekommen - denn ihr Mann war unser Abteilungsleiter und so war es eigentlich eher ein kleiner Freundschaftsbeweis.

Ich schreckte auf, denn ein lautes Klopfen rief mich aus den Gedanken und in die reale Welt zurück. Verwirrt blickte ich in Richtung Türe und erkannte Paula, welche genervt am Türrahmen lehnte.
"Kathi? Ich hatte dir doch gesagt in einer Stunde!", sie rollte die Augen und winkte mir ungeduldig zu.
"Ist es schon so weit? Der neue Zeitungsartikel über Tom Hanks hatte mich total in den Bann gezogen. Tut mir leid, Paula!", ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und blickte sie entschuldigend an.
Sie lächelte sanft, hakte sich bei mir ein und zog mich dann hinter sich her. Keine zehn Meter von den Konferenzraum entfernt, blieb sie stehen und dreht sich zu mir um: "Also Kathi, ich weiß, dass du ein wahnsinniges Tom-Hiddleston-Fangirl bist. Zufälligerweise wird heute ein Interviews stattfinden - mit ihm. Er erzählt etwas über seine neue Serie, sein Leben und solche Dinge - und dieses Interview werden wir zwei Hübsche führen! Also ich rede, du filmst!"
Ich spürte, wie mir schlagartig das Blut in die Wangen schoss und ich stotterte einen unverständlichen Satz, ehe ich tief ein- und ausatmete und sagte: "Paula! Du bist ein Schatz! Aber ich habe doch keine passenden Klamotten an, ich sehe schrecklich aus! Tom wird mich nicht attraktiv finden - FUCK!"
Sie grinste mir breit in das Gesicht und schüttelte anschließend den Kopf: "Ach Kathi, du siehst toll aus! Du bist so eine schöne Frau, egal was du denkst - jeder andere Mensch ist da meiner Meinung!" - und mit diesen Worten öffnete sie die Türe und warmes Licht umhüllte uns.
Paula ging voran, ich hinterher und mein Blick fiel sofort auf den Mann, welcher mittig im Raum saß.

Tom Hiddleston - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt