35. Loki Laufeyson (Teil 1)

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Das tiefe Brummen der Glocke, welche das Eintreten einer Person vorhersagt, dröhnte in meinem schmerzenden Kopf und ich blickte in Richtung der Stationstüre. Mein Kollege zwinkerte mir zu und setzte sich mit einem dumpfen Ploppen neben mich, ich rieb mir die pochenden Schläfen und legte den Universalschüssel der Zellen auf den großen Schreibtisch. 
"Kathi, was ist los? Du siehst aus, als hätte dich ein Auto überfahren!", Jacob streichelte mir sanft über den Rücken und ich grummelte genüsslich. Langsam ließ ich mich in den Stuhl sinken und sagte dann leise: "Ich hatte wohl die schlimmste Schicht meines bisherigen Berufslebens, Jacob! Mein Bett ruft schon nach mir!" - unsere Blicke trafen sich uns ich lächelte. Es gab eine Zeit, da hätten mich Jacobs dunkelbraune Augen zum schmelzen gebracht und seine körperliche Nähe eine Gänsehaut auf meinen Armen hinterlassen -doch wir beide wussten, dass es sinnlos war und unsere Gefühle füreinander eher eine Flucht aus dem Alleinsein gewesen wären. 
Ich wollte gerade aufstehen und hatte bereits meine Jacke in der Hand, als Jacob mir eine Akte in die Hand drückte. Verwirrt blickte ich ihn an, öffnete die oberste Seite und überflog oberflächlich das Dokument.

"Loki Laufeyson hat es in unser Gefängnis geschafft! Wer hätte das jemals gedacht!", Jacob zuckte triumphierend mit den Schultern und deutet auf die Zelle, welche sich direkt vor dem Stationszimmer befand

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"Loki Laufeyson hat es in unser Gefängnis geschafft! Wer hätte das jemals gedacht!", Jacob zuckte triumphierend mit den Schultern und deutet auf die Zelle, welche sich direkt vor dem Stationszimmer befand. Die Türe öffnete sich und mit insgesamt acht Gefängniswärtern wurde ein Mann in den kleinen vergitterten Raum geführt. Er war groß, schlank und hatte schulterlanges schwarzes Haar. Sein Gangbild war elegant und geschmeidig, als wurde er jeden einzelnen Muskel in seinem Körper bewusst anspannen können. Ich verspürte ein unbekanntes Gefühl in meinem Bauch, dieser Mann faszinierte mich auf eine - mir unerklärliche - Art und ich konnte meinen Blick nicht abwenden.

Loki Laufeyson hatte Handschellen an, er konnte sich kaum bewegen und sein Gesicht umfasste eine Art "Maulkorb" - er blieb stehen und drehte seinen Kopf in meine Richtung, unsere Blicke trafen sich und für den Bruchteil einer Sekunde hörte ich ein...

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Loki Laufeyson hatte Handschellen an, er konnte sich kaum bewegen und sein Gesicht umfasste eine Art "Maulkorb" - er blieb stehen und drehte seinen Kopf in meine Richtung, unsere Blicke trafen sich und für den Bruchteil einer Sekunde hörte ich eine tiefe Stimme. "Ich kann spüren, wie du mich ansiehst!" - ich zuckte zusammen und stolperte mehrere Schritte nach hinten, fiel über ein paar Kisten und wäre direkt auf die kalten Fliesen gedonnert, hätte Jacob mich nicht aufgefangen. 
"Kathi, was ist los? Hast du die wehgetan?", er musterte mich besorgt und half mir auf die Beine. Dankend nickte ich und meinte dann: "Ich... ich weiß nicht, aber... ich glaube... Lokis Stimme war in meinem Kopf." - ausgesprochen hörten sich meine Worte so unwirklich an, dass ich kurzeitig selbst an deren Echtheit zweifelte. Doch Jacob schien nicht sonderlich überrascht, er zuckte mit den Schultern und meinte dann nur: "Jaa, das macht er bei mir auch ständig. Total nervig der Typ, sagt mir dauernd, was ich zu tun hab." - neugierig hob er eine Braue und ich wusste, dass er hören wollte, was Loki mir zugeflüstert hat. Ich bejahte seine Aussage jedoch nur und schlüpfte in meine Jacke, drehte mich weg und trat in den Flur hinaus. Mein Körper fühlte sich an, als wäre er aus purer Elektrizität gemacht und ich konnte ein angenehmes Kribbeln in den Fingerspitzen spüren, als erneut die bekannte Stimme in meinem Kopf ertönte: "Willst du deinem neuen Gefangenen nicht begrüßen?" - ich selbst hatte mir genau diese Frage gestellt, als ich den Stützpunkt verlassen hatte und in Gedanken war ich bereits auf dem Weg in die Zelle. Doch ich hatte schon elft Stunden Arbeit hinter mir und wusste, dass es keine gute Idee war mich noch länger vor dem Schlaf zu drücken, der mir die trüben Gedanken aus dem Kopf blasen würde. "Ich kann leider nicht, Loki. Lass mich bitte in Ruhe, du bist hier, weil du schlimme Sachen getan hast und ich bin nicht deine Babysitterin!" - die Worte kamen mir nicht über die Lippen, doch Loki verstand sie dennoch problemlos. Ich schüttelte mich, setzte meinen Weg fort und verließ das Gefängnis durch eine kleine Nebentüre - ein letztes Mal drehte ich mich um und durch die vergläserten Scheiben fiel mein Blick unwillkürlich auf den Gott, welcher mich aufmerksam fokussiert hatte. 

Tom Hiddleston - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt