13. Loki Laufeyson

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Ich klopfte an die Türe von Lokis Gemach und als mir niemand antwortete, trat ich ungeniert ein - wir kannten uns schon so lange, er konnte mich nicht von ihm fern halten. Das Zimmer war verdunkelt, die schweren Vorhänge zugezogen und mein Blick schweifte durch den Raum.

Loki saß auf dem Boden, direkt vor seinem Bett und laß in einem Buch

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Loki saß auf dem Boden, direkt vor seinem Bett und laß in einem Buch. Seine Klamotten, gehalten in typischen Farben, und die Haare leicht nach hinten gekämmt, hob er den Kopf und musterte mich kritisch. Ich kam auf ihn zu, setzte mich neben ihn und sagte: "Hi, freust du dich denn gar nicht mich zu sehen?" - ich lächelte den Prinz sanft an. Meine Hand berührte leicht seinen Arm und ich spürte die Kälte, welche von Loki ausging auf meiner Haut. Seine Augen fokussierten mich und er sagte: "Du hast mich verlassen, Kathi. Nach all den Jahren bist du einfach gegangen - ich habe dich geliebt und ich habe um dich getrauert. Du müsstest die die Frage wohl selbst beantworten können."
Ich wollte etwas erwidern, wollte ihm widersprechen - doch mein Verstand hielt mich zurück und ich sagte leise: "Loki, ich musste gehen. Du weißt das, ich wäre niemals freiwillig von dir gegangen...ich hätte dich niemals verlassen." - und mit diesen Worten stand ich auf, ging zur Türe und kurz bevor ich den Raum verließ, drehte ich mich um.

Loki hatte das Buch neben sich abgelegt, seine Jacke lag auf der anderen Seite und er hielt sich den Nasenrücken

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Loki hatte das Buch neben sich abgelegt, seine Jacke lag auf der anderen Seite und er hielt sich den Nasenrücken. Seine Stirn war in tiefen Sorgenfalten gelegt und ich seufzte aus, ich spürte wie mir heiße Tränen über dir Wangen liefen und ein leises Schluchzen entkam mir. Meine Schritte hallten in den leeren Gängen des Palastes wider und ich versuchte diese Situation zu begreifen. Ich konnte die Reaktion von Loki verstehen, doch ich hatte mir dieses Schicksal nicht ausgesucht und es war nicht meine Schuld.

Ich und Loki kannten uns seit vielen Jahren, ich war eine Vertraute seines Vaters. Meine Eltern waren normale Sterbliche, sie lebten in Midgard. Ich hatte mich der Königsfamilie verpflichtet, indem ich den unbrechlichen Schwur der ewigen Treue gegeben und dadurch ein unsterbliches Leben gewählt hatte. Es war die schwerste Entscheidung meins Lebens, meine Familie zu verlassen und sie kaum sehen zu können - zu wissen, dass ich all diese Menschen überleben werde. Doch Loki spendete mir Trost, er war meine Rettung und ich fand Halt in seinen Armen. Er brachte mich zum Lachen, half mir zu verstehen und ließ mir die Zeit, die ich brauchte. Er war nie fordernd, die ungeduldig und niemals böse - seine Liebenswürdigkeit verhalf mir, diese schwere Zeit zu überstehen und noch viel mehr, ich verliebte mich in ihn. Seine Nähe machte mich glücklich, ich liebte diesen Mann mehr als alles andere - mehr als mich selbst. Und als er um meine Hand anhielt, dachte ich, dass nun endlich alles perfekt war. Doch meine Mutter wurde krank, sehr krank und ich musste sie ein letztes Mal sehen - deshalb ging ich fort. Loki konnte es nicht verstehen und ich verließ ihn für meine Familie, nach all den Jahren ohne sie kam ich endlich wieder nach Hause und konnte meine geliebte Mutter ein letztes Mal in die Arme schließen. Die Wochen vergingen, doch ich konnte nicht zurück. Mein Herz schrie nach dem Mann, den ich über alles liebte - doch mein Verstand hielt mich in Midgard. Ich wusste nicht warum, doch ich hatte das Gefühl, dass Loki jemand besseren verdient hatte. Odin verstand mein Anliegen und gewährte mir ein Jahr in Midgard, ehe ich wieder zurück musste - denn meine Verpflichtung war endgültig, ich war an die Königsfamilie gebunden - mein Leben lang. So verbrachte ich ein Jahr in meiner Heimat, traf meine Freunde wieder und erlebte neue Abenteuer. Meine Schwerstern und ich lebten in einem kleinen Haus, sie waren inzwischen über zwanzig Jahre älter als ich - doch unser Verhältnis war das Alte. Wir lachten, wir weinten und verbrachten einen ganzen Monat am Meer. Ich genoss mein Leben, doch vergessen konnte ich nicht. Lokis Augen verfolgten mich in meinen Träumen, seine Küssen ließen meinen Körper zittern und ich vermisste ihn schrecklich. Natürlich war ich in Midgard nie alleine, denn meine Freunde und meine Familie waren jeden Tag an meiner Seite - und doch fehlte der wichtigste Mensch in meinem Leben. Das Jahr neigte sich dem Ende zu, mein Vater starb und ich wusste, dass es Zeit war zu gehen. Meine Schwestern und ich verbrachten die letzten Stunden zusammen, schauten uns alte Fotos an und lachten über die vergangen Jahre - und dann ging ich. In Asgard angekommen wurde ich mit offenen Armen empfangen, Thor und all die Anderen warteten an den Toren bereits auf mich. Sie hatten sogar ein Fest organisiert, alle waren da und feierten mein Zurückkommen - alle außer Loki. Ich verstand ihn, doch sein Fernbleiben verletzte mich mehr als ich erwartete hatte. Nach so langer Zeit hätte er seinen Stolz für wenige Minuten hinten anstellen können, wenigstens ein einziges Mal und als die Nachtstunden ins Land gingen, machte ich mich auf die Suche nach ihm. Ich musste nicht lange suchen, da fand ich Loki - er war in seinem Gemach.

Tom Hiddleston - OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt