𝐋𝐎𝐕𝐄 𝐎𝐕𝐄𝐑 𝐇𝐀𝐓𝐄

Kapitel 3

Als wir in die Halle reinliefen, sah ich schon ziemlich viele Jungs in unserem Alter, manche jünger manche älter. Mädchen waren eigentlich kaum, welche da und wenn welche da waren, hingen sie nur bei den Kerlen, um sie anzuhimmeln oder sie feuerten sie an.

Als wir immer weiter reinliefen, blickten schon manche zu uns. Und in dem Moment dachte ich mir, ob es wirklich schlau war, Teil zu nehmen.
War ich schon so weit?
Diese Frage wieder holte sich nun ganze Zeit in meinem Kopf.

War ich schon so weit?

War ich schon so weit?

In meinen Gedanken versunken lief ich weiter, bis eine Person in mich reinlief .
"Alter mach mal deine Augen auf, wenn du gehst!" hörte ich die Stimme der Person, mit der ich zusammengestoßen war.

Urplötzlich war mein Hals so trocken wie die Wüste. Mein ganzes Selbstbewusstsein war wie weggefegt.
Was war denn jetzt los, woher wieder den Sinneswandel?

"Ich ähm sorry" entschuldigte ich mich schnell von der Person, da ich wieder bei den anderen sein wollte. Doch als ich mich umdrehte war niemand mehr da.
Wo waren sie hin?
Bitte nicht schon wieder.

Meine Augen fangen an zu brennen, doch ich wollte es unterdrücken. Ohne einen weiteren Blick meines Gegenübers, machte ich kehrt und ging zur Tür, von wo wir eben noch gekommen waren.

Es fühlte sich an als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen

Ich spürte seine Hände überall auf meinen Körper reden konnte ich schon gar nicht mehr, auch wenn ich es versuchen würde, würde aus meinem Mund nichts herauskommen.

Ich lief immer weiter, bis ich bei einem Baum angekommen war, wo ich mich auf den Boden niederließ.
Ich hörte nur mein Wimmern und meine lauten Gedanken das es gleich so weit war. Ich würde meine Jungfräulichkeit verlieren.

Ich kriegte keine Luft mehr, ich zitterte am ganzen Körper. Ob sie überhaupt gemerkt hatten das ich weg war?

Warum war er gegangen, warum hatte er mich mit ihm allein gelassen, wenn er es doch war, der mich immer vor ihm gewarnt hatte. Fragen über Fragen schwirren in meinem Kopf, da ich versuchte auf andere Gedanken zu kommen als Sergios Hände auf meinem Körper waren.

"Isabella?" vernahm ich eine bekannte Stimme. Ich wollte antworten, doch ich konnte nicht, ich konnte nicht atmen, ich erstickte durch meine Tränen.
"Hey beruhig dich, du musst atmen tief ein und aus" ich versuchte das, was Sie sagte, tief ein und aus.

Ein und aus

Ein und aus

Ein und aus

"Es ist alles gut atme tief ein und aus" "Nein!"

Ich riss meine Augen auf "Es soll aufhören" vernahm ich meine heisere Stimme.
"Was soll aufhören Bella?"
"Er er soll weg, er soll raus aus meinem Kopf!"

"Wäre er nicht gegangen, wäre es nie passiert, er hat mich der bäute zum Fraß hingegeben. Ich hasse ihn! Verstehst du das, ich kann nicht mehr, es soll aufhören!"

Sie nahm mich in den Arm, womit ich nicht gerechnet hätte, es fühlte sich vertraut an, als würde ich sie schon ewig kennen. Ich merkte, wie ich ruhiger wurde, mein Atem wurde schwächer, meine Augen brannten nicht mehr. "Es tut mir leid" murmelte ich leise vor mich hin. "Was tut dir leid Bella?"

"Das ich so gemein zu dir war Jasmine, das hattest du nicht verdient. Du bist ein guter Mensch." ich fühlte mich schlecht, dass ich so kalt zu ihr war, sie hatte mir nichts getan und trotzdem war ich so scheiße zu ihr. Doch es war doch nur zu meinem Schutz

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es ist schon oke"
"Danke das bedeutet mir viel" hörte ich mich in ihre halsbeuge flüstern.
"Soll ich deine Brüder anrufen?" fragte sie ganz sanft, als würde ich jeden Moment zusammenbrechen können. "Nein, ich rufe sie gleich an, ich glaub ich geh nachhause"
"Wenn du willst, kannst du noch mit zu mir" fragte sie ganz unsicher.
"Echt? Gerne"

— — — — — — — —

"verdammt Bella wo bist du? Du bist gleich dran" Erzählte Pablo mir am Telefon.
"Ich bin doch noch nicht soweit ich gehe mit zu Jasmine, ja?" "Bist du allein hermana?" "Nein sie ist bei mir alles gut" "Okey pass auf dich auf ti amo" verabschiedete er sich und lag auf.

Vor dem Haus von Jasmine, was man fast schon Villa nennen konnte, blieben wir stehen, damit Jasmine ihren Finger ans Tor halten konnte, was dann automatisch aufgeht.

"Meine Eltern haben es sehr mit Sicherheit"
Ich kannte dieses Gefühl, bei uns war auch alles doppelt und dreifach gesichert.
"Dito"
"Es ist echt schön hier" berichtete ich ihr. Es war wirklich sehr schön hier. Der Vorgarten war übersät mit schönen Blumen, es war alles total gepflegt, kaum Dreck lag auf dem Boden, als würde hier jemand alle 10 Minuten fegen.

"Komm es ist eh niemand zuhause" ich huschte mit ihr rein.
"Hast du Hunger? ich kann uns was kochen" ich fragte mich echt wie ich sie nicht mögen konnte, sie ist echt nett.
"Ja gerne"

"Ich habe da mal nh frage Jasmine?" sprach ich sie an, denn diese Frage schwirrte ganze Zeit schon in meinem Kopf herum.
"Dein Bruder Aaron nh? Ist er eigentlich dein Zwillings Bruder? ihr seht auch so krass ähnlich, da könnt ihr nicht nur normale Geschwister sein".
Ein schmunzeln zierte ihre Lippen "Ja das ist er, das sagen so viele nh, das ist gar nicht mehr normal." erzählte sie mit einem Lachen.
Warum ist er dann aber eine Klasse unter uns, wenn ihr gleich alt seid?" die Sache verwirrte mich jetzt schon.
"Das hat ein ganzer coolen Grund, ich bin einfach zu schlau gewesen es kann halt nicht jeder so ein schlauer Kopf wie ich sein. Ich bin eigentlich auch erst 16 und keine 17 du glaubst gar nicht wie lustig es ist, ihm damit aufzuziehen, dass ich eine Klasse über ihn bin, obwohl er 7 Minuten älter ist. Da rastet er immer richtig aus und ich kann dabei nie ernst bleiben " lachte sie, oh wow das ist echt lustig. Ich würde mir ihn gerne dabei vorstellen, wie er immer röter im Gesicht wird vor Wut.

Als wir fertig gegessen hatten wollten wir hoch in ihr Zimmer, als ich an einem Bild festhing. Die Person darauf kam mir sehr bekannt vor. Diese Augen, irgendwo hatte ich sie schonmal gesehen. Es war aber ein relativ altes Bild, da war die Person vielleicht erst 5 oder 7 Jahre alt.
"Jasmine wie heißt die Person hier auf dem Bild?" ich blickte immer weiter drauf, doch ich kam nicht drauf, doch ich hätte mit allem gerechnet aber nicht mit der Antwort.

"Das ist einer meiner Brüder, er heißt Alessandro wieso?"