Unruhig saß Jascha wenige Augenblicke später nur in Unterwäsche vor mir auf dem Teppich. "Wir machen als erstes den Verband an deinem Knöchel neu. Dann kannst du gleich eine Hose anziehen" erklärte ich mein Tun. Rutiniert wickelte ich den Verband ab. "Wenn es weh tut, dann gib mir bitte Bescheid" vorsichtig begann ich damit den Knöchel abzutasten. Bei einer Stelle zuckte der Hybrid plötzlich zusammen. Doch sagte kein Wort. Verwundert sah ich ihn an. "Hab ich dir weh getan?" stellte ich daher auch sogleich meine Frage. Doch Jascha schüttelte lediglich den Kopf. Traute er sich nicht mir Bescheid zu geben? "Jascha, es ist wichtig, dass du mir sagst wenn dir etwas weh tut. Wie soll ich mich denn sonst um dich kümmern?" meine Stimme klang beabsichtigt sanft. "T..tut leid, Sir Dean" stammelte der Jüngere und zog seinen Katzenschwanz nahe an seinen Körper. Ein Seufzen entwich meinen Lippen ehe ich seinen Knöchel wieder verband und ihm schließlich in die Hose half. Das würde noch ein gutes Stück Arbeit werden. "Darf ich heute die blauen Flecken an deiner Hüfte eincremen? Oder möchtest du es selbst machen?" die Flecken verfärbten sich bereits in allen Regenbogenfarben. Ich wollte sie zumindest kühlen. Der Kleine sollte nicht mehr Schmerzen haben als nötig. Doch auf eine Antwort wartete ich vergeblich. "Jascha, antworte bitte auf meine Frage" gab ich daher noch einmal den Anstoß. Als hätte ich ihn geschlagen zuckte der Kleinere zusammen und stammelte schließlich "J..Jascha machen bitte, Sir Dean" sein Blick wanderte zu Boden. "Gib mir deine Hand, dann kann ich dir Creme auf die Finger drücken" gesagt, getan. Seine motorischen Fähigkeiten ließen sein Vorhaben beinahe scheitern. Doch die Aussicht darauf, dass ich seine Hüfte ansonsten berühren würde schien ihm dann wohl doch zu wieder zu sein. Den Jascha strengte sich wirklich an und schaffte es schließlich auch. "Das hast du gut gemacht." mit einem Lächeln im Gesicht lobte ich ihn, doch von Jascha kam wieder einmal keine Reaktion.
Fertig angezogen, setzte ich den Hybriden schließlich auf meine Anrichte neben dem Waschbecken. "Hast du schon einmal deine Zähne geputzt?" fragte ich Beiläufig während ich seine Zahnbürste fix vorbereitete. "Ja, Sir Dean" kam es kleinlaut von ihm. Verwunderte blickte ich ihn nun an. Er musste aus dem Müll essen, wurde misshandelt und gequält aber auf Zahnhygiene achteten seine Peiniger? "Das ist sehr gut. Wer hat dir eine Zahnbürste gegeben? Dein früherer Meister?" meine Neugierde siegte, ich musste einfach etwas mehr über ihn in Erfahrung bringen. "Ja, Sir Dean" kam es leise von Jascha. Ein Blick zu ihm verriet mir das seine Ohren noch immer eng an seinem Kopf anliegen und seine Hände wieder einmal nervös seinen Katzenschwanz an seine Brust drücken. Ich würde ihm ein Kuscheltier besorgen, komme was wolle. "Wollte dein Meister dass du dir die Zähne putzt?" bohrte ich auch schon weiter. Der Kleine war wirklich nicht gesprächig. "Ja, Meister mag nicht wenn Mund nach anderen riecht" leise fügte er noch ein Sir Dean hinzu. Seine Augen wurden glasig. Verwirrt zog ich die Stirn krause. Was meinte er denn damit? Als ich nichts erwiderte sah der Kleinere schließlich vorsichtig zu mir auf. "Was meinst du damit?" stellte ich auch schon meine Frage. "N..nach anderen r...riecht" mit seiner kleinen Hand deutete er schließlich auf meinen Schritt. Wieder dauerte es einige Sekunden bis ich verstand. Doch ich verstand es. "Das wird nie wieder passieren" flüsterte ich ehe ich dem Kleineren die Zahnbürste reichte. Am Liebsten hätte ich ihn umarmt, ihn getröstet. Doch dies wäre wohl das letzte was er jetzt mit sich machen lassen würde.
Nach dem Zähneputzen trug ich Jascha kurzerhand ins Wohnzimmer. Tragen schien schon etwas besser zu funktionieren. Er klammerte sich zwar an mich als würde ich ihn jeden Moment fallen lassen und versteifte sich bei jeder Berührung. Aber er ließ es immerhin zu. Für den zweiten Tag, war dies ein riesen Fortschritt wie ich fand. "Was hältst du davon, wenn wir uns auf den Teppich setzen und etwas malen?" grinsend deutete ich auf die vielen Buntstifte und Blöcke, welche ich bereits am Vortag zurecht gelegt hatte. "Ja, Sir Dean" Jascha klang nicht begeistert. Vielleicht würden wir im Laufe der Zeit noch andere Beschäftigungen finden die ihm mehr zu sagten. Schnell setzte ich den Hybriden ab und brachte ihm noch ein Glas Wasser. Er musste immerhin viel trinken. Auch wenn dies mit einem einfachen Glas noch etwas schwierig war. "Hier hast du ein Blatt und einen Stift. Probier es ruhig aus" aufmunternd lächelte ich ihn an. Und während Jascha zaghaft zu malen begann schnappte ich mir mein Handy und schrieb einem meiner besten Freunde. Wir arbeiteten gemeinsam in der Einheit für Hybride. Bis zu meinem Unfall. Ein Seufzen unterdrückend erklärte ich Mick kurzerhand die Situation und bat ihn doch noch ein paar Besorgungen für mich zu machen. Wie erwartet sagte er zu und teilte mir mit, dass er in einer guten Stunde vorbei kommen würde. Danach beginnt seine Schicht also würde er auch nicht lange bleiben. Perfekt für Jascha. Mit neuen Menschen wird es sicher noch etwas schwierig sein. "Ein Freund kommt gleich noch vorbei. Du wirst ihn bestimmt mögen" versuchte ich ihn seelisch darauf vorzubereiten. Jaschas Bewegungen erstarrten für einen Moment ehe er antwortete "Ja, Sir Dean" ein Blick auf sein Blatt verriet mir, dass er nicht wirklich etwas malte. Viel mehr bewegte er den Stift einfach über das Papier. Besorgt rieb ich mir einmal über mein Gesicht. Hoffentlich konnte ich ihm mit den Sachen etwas mehr Freude bereiten.
Wie versprochen klingelte es nach einer guten Stunde. "Das ist mit Sicherheit Mick. Ich mach ihm schnell die Türe auf" informierte ich den Kleineren und machte mich auch schon auf den Weg.
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FantasyJascha, ein kleiner Katzenhybrid, hat schon so einiges in seinem Leben durchstehen müssen. Als er schlussendlich in einem Heim für Hybride landet, trifft er auf Dean. Dean ist ein Polizist, welcher aufgrund einer Knieverletzung gerade nicht mehr im...