*Jascha*
"Was wenn ich dir sagen würde, dass diese Regeln in meinem Haus nicht gelten würden? Wenn du dich trotzdem an diese Regeln hältst wirst du bestraft" meine Augen weiteten sich. Wenn ich keine Regeln mehr hatte an die ich mich halten konnte, woher sollte ich dann wissen wann ich einen Fehler begangen hatte? Es würde wie damals werden als ich zu meinem ersten Meister kam. Damals konnte ich noch nicht alle Regeln, nur einen Teil. Ich wurde so oft bestraft. Es war furchtbar schmerzhaft. Schnell schüttelte ich daher den Kopf. "B..bitte nicht Sir Dean" murmelte ich. Hoffte darauf, dass er wenigstens etwas Mitleid haben würde. "Wieso nicht? Du müsstest dich an keine der Regeln halten" Sir Dean klang verwirrt. Verstand er denn nicht? "J..ascha kennt Sir Deans Regeln nicht. Jascha Strafe" meine Stimme klang weinerlich. Ich musste mich dringend wieder zusammen reissen. Wenn dies die Entscheidung von Sir Dean war dann würde ich es nun einmal nicht ändern können. "Jascha, es würde keine Strafen geben, weil es auch keine Regeln gibt" das war gelogen. Es gab immer Regeln. Mein Körper zitterte doch trotzdem nickte ich. Ich hatte mich meinem Meister zu unterwerfen. "Gut wenn wir das klären konnten, dann lass uns jetzt etwas malen. Morgen können wir mit dem Lernen beginnen" Sir Dean klang wieder fröhlich, doch mir graute es jetzt bereits vor morgen. Ich war absolut nicht gut im lernen. "Ja Sir Dean" antwortete ich dennoch. "Hast du schon vergessen? Die Regeln gelten nicht, kein Sir oder sonstige Anreden mehr" seine Stimme klang mahnend und ließ mich zusammen zucken. Schnell nickte ich und schluckte den Klos in meinem Hals. Ich traute mich nicht noch etwas zu sagen. Ich hatte noch nie mit einem Meister ohne dessen Anrede gesprochen. "Na komm" forderte mich Sir Dean auf und keine zwei Minuten später saß ich auf dem Teppich und malte. Ich hatte noch nie gemalt. Ich wusste eigentlich gar nicht wie das ging. Doch Sir Dean verlangte klar von mir, dass ich etwas malen sollte. Mit Mühe konnte ich den Stift mit meinen Fingern halten. Mein Blick fiel auf Lew. Würde ich es hinbekommen ihn zu malen? Schulterzuckend startete ich einen Versuch. Sir Dean hatte immerhin nicht klar befohlen, was ich malen sollte.
Unauffällig schüttelte ich meine Hand. Den Stift so lange zu halten war schwer, meine Muskeln mussten sich erst daran gewöhnen. "Ist das Lew?" Sir Dean klang fröhlich, weshalb ich unsicher nickte. Ich traute mich nicht mehr zu sprechen, zu groß war die Angst etwas falsches zu sagen. "Das sieht toll aus! Komm wir hängen es an den Kühlschrank" Sir Dean hob mich hoch und setzte mich direkt in der Küche wieder ab. Nur um das Bild wenige Sekunden später an die Kühlschranktüre zu kleben. Lächelnd betrachtete er mein Werk. Wieso tat er das? Mein Bild war nichts besonderes, keiner meiner vorherigen Meister hatte etwas von mir irgendwo aufgehängt. Verwirrt runzelte ich die Stirn. "So kann ich mich jeden Tag, wenn ich uns etwas zu essen mache darüber freuen!" damit schien das Thema für Sir Dean erledigt zu sein. "Wenn wir schon beim Thema sind, du musst deinen Saft noch trinken. Soll ich ihn dir in deine Flasche füllen?" fragend blickte mich Sir Dean an. Seit dem Arztbesuch bekam ich jeden Tag dieses Nahrungsergänzungsmittel, damit ich schneller zu nahm. Bei dem Gedanken an etwas zu trinken bekam ich ein ungutes Gefühl. Ich hatte heute schon eine ganze Flasche Tee getrunken und langsam machte sich meine Blase bemerkbar. Die vergangenen Tage hatte ich meinen Toilettengang immer Nachts oder kurz vorm zu Bett gehen erledigt. Doch heute schien mir meine Blase einen Strich durch die Rechnung zu machen. Meine alten Regeln besagen, dass ich nur dann zur Toilette gehen darf wenn mein Meister mich gerade nicht braucht. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass Meister nicht besonders begeistert sind, wenn sie etwas vom Toiletten gehen mitbekommen. Unsicher nickte ich daher einfach auf seine Frage. Ich würde es bestimmt irgendwie aushalten können.
Zusammen saßen wir nun wieder auf dem Sofa. Sir Dean saß neben mir und tippte etwas auf seinem Handy. Unruhig huschte mein Blick zur Flasche. Meine Blase drückte unangenehm. Ich würde das nicht trinken können. "Jascha, trink doch bitte" seine Stimme klang drängelnd. Nervös schluckte ich und spürte wie sich meine Ohren automatisch anlegten. "Möchtest du nicht trinken?" Sir Dean, welcher meine Reaktion wohl bemerkt hatte wirkte nun mehr als besorgt. Was sollte ich sagen? Was durfte ich sagen? Nervös ruckelte ich von links nach rechts. "Möchtest du nicht zunehmen?" beinahe schockiert betrachtete mich Sir Dean. Schnell schüttelte ich den Kopf, was dieser wohl komplett falsch interpretierte. "Aber Jascha, das ist wichtig für deine Gesundheit. Wieso möchtest du nicht zunehmen?" verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in den Händen. Ich würde sprechen müssen. Unsicher verließ daher genau ein Wort meine Lippen "T..toilette?" verzweifelt blickte ich zu Sir Dean. Ich hoffte er würde es ausnahmsweise genehmigen. "Ja natürlich - brauchst du hilfe?" doch schnell schüttelte ich den Kopf als ich auch schon in Richtung des Badezimmers verschwand. Natürlich beeilte ich mich, Sir Dean hatte zwar noch keine neue Regel bezüglich des Toilettenganges erwähnt, doch das hieß nicht, dass es diese nicht gab. Daher saß ich nur wenige Minuten später auch schon wieder auf dem Sofa neben Sir Dean und wartet mit gesenktem Kopf ob er schimpfen würde. "Hier, möchtest du nun trinken?" meine Flasche schob sich in meinen Blickwinkel. Schnell griff ich danach und begann zu trinken. Noch einen Befehl würde ich nicht ignorieren. "Heute ist so schönes Wetter. Was hälst du davon, wenn du austrinkst und wir danach nach draußen gehen? Wir könnten etwas spielen? " fragend blickte Sir Dean in meine Richtung. Langsam setzte ich die Flasche ab. Nach draußen?
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FantasyJascha, ein kleiner Katzenhybrid, hat schon so einiges in seinem Leben durchstehen müssen. Als er schlussendlich in einem Heim für Hybride landet, trifft er auf Dean. Dean ist ein Polizist, welcher aufgrund einer Knieverletzung gerade nicht mehr im...