Kapitel 27

299 22 3
                                    

*Jascha*

Mein Hals schmerzte als ich hoch schreckte. Die Haare klebten mir nass auf der Stirn. Noch immer rannen unzählige Tränen meine Wangen hinab. Ein lauter Donner ließ mich zusammen zucken und leise Wimmern. Bitte nicht, nicht schon wieder. Ich erkannte die Umgebung nicht in der ich mich befand. Der Traum war noch zu präsent. Panisch verkroch ich mich in eine Ecke des Bettes und prüfte ob ich noch immer nackt war. Mein Blick glitt zu meinem Pyjama. Ich war nicht mehr nackt. Ein erneuter Donner ließ mich zusammenzucken. Mein Körper zitterte. "Jascha, was ist los?" das Licht wurde angemacht und mein Master stürzte herein. Schnell drückte ich mir die Hände auf die Ohren. Nicht schon wieder. Wieso kam er schon wieder? "Kleiner, ich bin es" das Bett vor mir senkte sich leicht, er saß auf dem Bett. Er würde mir wieder weh tun. Panisch kroch ich weiter in die Ecke und kniff die Augen zusammen. Was ich nicht sehen konnte, würde mir nicht weh tun. Fest wiederholte ich dieses Mantra. Er sollte gehen. Meine Hände wurden grob von meinen Ohren gerissen, im nächsten Moment ertönte wieder ein Donner. Ein Fiepen glitt durch meine Lippen. "Sieh mich an" die Stimme meines Meisters kam mir seltsam bekannt vor. "Jascha, sieh mich an!" wiederholte der Mann mit Nachdruck. Mein Blick schoss nach oben. Vor mir saß.. Sir... Dean. Mein Blick glitt durchs Zimmer, ich war bei Sir Dean. Langsam wurden meine Hände losgelassen, schnell zog ich diese an mich. Schluchzer schüttelten mich. Das Gewitter musste diese Erinnerungen in mir ausgelöst haben, es war nur ein Traum gewesen. Mein Hals krazte unangenehm. Ich schien geschrien zu haben. Das erklärte wieso Sir Dean nun wach war. "T...Tut leid" entschuldigte ich mich schnell. Nicht noch eine Strafe. "Alles gut mein Junge, beruhige dich" Sir Deans Stimme klang ruhig. Doch das täuschte. Man durfte sich nie in Sicherheit wiegen. Denn dann schlugen die Menschen gleich doppelt so hart zu. Auch Sir Dean würde mich verraten, so wie alle anderen vor ihm. Immer mehr Schluchzer glitten über meine Lippen. Mein Körper zitterte so stark, dass ich mich beinahe kaum bewegen konnte. Daher presste ich mich nur eng in die Ecke des Bettes. Der nächste Donner war laut, sehr laut. Meine Hände fanden Platz auf meinen Ohren. Dieses Gewitter rief ganz schreckliche Erinnerungen hervor, welche ich nicht schaffte zu verdrängen. "Alles gut, komm her" eine Berührung an meinem Arm ließ mich beinahe panisch vom Bett springen. Ich rutschte Rückwerts, blind vor Angst. "Hier bleiben!" Sir Dean klang gereizt. Ich musste hier weg, weg von ihm. Mein Atem war ungesund schnell. Die Tränen versperrten mir die Sicht, weshalb ich einfach weiter rückwerts krabbelte. Als ich eine kalte Wand in meinem Rücken spürte, wusste ich, dass ich nicht mehr weiter fliehen konnte. Sir Dean stand genau zwischen mir und meinem einzigen Fluchtweg. Langsam kam er näher, er sprach mit mir, doch die Wörter konnte ich nicht verstehen. Schützend hob ich die Hände über meinen Kopf "N..nicht" schluchzte ich. Nur nicht weh tun. Immer wieder blitzen die Bilder von meinem ersten Mal vor meinem inneren Auge auf. Es sollte aufhören. Ohne Vorwarnung wurde ich in eine enge Umarmung gezogen. Ich schrie und wehrte mich, versuchte zu entkommen.

Nach entlichen Minuten musste ich einsehen, dass es keinen Sinn hatte sich zu wehren. Sir Dean war stärker als ich. Erschöpft hang ich in seinen Armen. Sein Griff lockerte sich sofort. "Gehts wieder?" seine Stimme war ruhig. Doch ich konnte nicht antworten. Noch immer herschte draußen diese fürchterliche Gewitter, die Panik in mir ließ meinen Körper noch immer Zittern. "Komm, du wirst mir auf dem kalten Boden noch krank" als wäre ich eine Feder hob er mich hoch und brachte mich in sein Schlafzimmer. Sofort begann ich mich wieder zu wehren. "Nein!" rief ich laut als Sir Dean mich auf seinem Bett absetzte. Erschrocken zuckte Sir Dean zurück. Sein musternder Blick brannte sich in meinen Körper. "Jascha, ich weiß nicht was du geträumt hast oder was dieses Gewitter in dir auslöst aber ich würde dir nie etwas tun" langsam ging er vor dem Bett in die Hocke. Mir war schwindelig vor Angst, wenn seine Worte stimmten, was machte ich dann in seinem Bett? Der nächste Donner ließ mich zusammenzucken und leise fiepen. Es soll aufhören. "Ich hol dir ein Shirt von mir. Dein Pyjama ist komplett nass geschwitzt. Ich möchte nicht das du krank wirst" während Sir Dean sprach setzte er sich auch schon in Bewegung. Sein Kleiderschrank war nicht besonders groß, dementsprechend brauchte er nicht lange bis er wieder bei mir am Bett war. "Komm, Hände hoch. Wir ziehen zuerst dein Oberteil aus" die Hände des Mannes machten sich an meinem Shirt zu schaffen. Panisch wich ich zurück und schüttelte den Kopf. Nicht er auch noch. "Junge, es ist alles in Ordnung. Ich werde dich nicht anfassen, wenn du das nicht möchtest. Kannst du dein Shirt selbst ausziehen?" seine Stimme klang leidend. Doch darauf konnte ich mich nicht konzentrieren. Ich schüttelte einfach nur den Kopf. "Okay, du ziehst dich um und ich mach dir einen Tee. Klingt das besser?" wach sahen mich die Augen von Sir Dean an. Ich konnte gerade keine Antwort geben. Seufzend machte Sir Dean sich daher einfach auf den Weg. Als die Tür sich hinter ihm schloss versuchte ich wieder zu atmen zu kommen. Ich hatte einen Befehl bekommen. Ich musste ihn umsetzen. Noch mehr Ärger würde ich nicht etragen. Meine zittrigen Hände machten es mir fast unmöglich meine nassen Klamotten abzustreifen. Doch schließlich hatte ich es geschafft. Kurzerhand griff ich nach dem Shirt und stülpte es mir über. Es roch nach Sir Dean. Weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn Sir Dean hatte keine Hose beigelegt. Mein Brustkorb zog sich zusammen. War es doch nur ein Trick gewesen?

HOMEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt