Kapitel 46

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*Dean*

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Jascha übte sich fleißig am Laufen. Zunächst immer nur im Wasser. Doch schnell versuchte er es auch ohne Wasser. Zu Anfang musste ich ihn immer wieder bremsen, in seinem Eifer vernachlässigte er leider immer wieder seinen Körper. Muskelkater, aufgeschlagene Knie und auch blaue Flecken waren absolut nichts neues mehr. Doch nach mehreren Wochen, konnte man den Unterschied deutlich ausmachen. Und das machte mich verdammt stolz. Bald schon würde Jascha ohne Probleme normal laufen können. Aktuell arbeiteten wir noch daran, die Muskeln weiter aufzubauen, damit Jascha auch einen längeren Spaziergang stand halten würde. Doch ich war mehr als zuversichtlich, dass dies bald schon ohne Probleme klappen würde. Auch das Sprechen übten wir fleißig. Obwohl ich zugeben musste, dass sich Jascha hierbei deutlich schwerer tat. Ich hatte versucht ihm vorzulesen, ihn Sätze nachsagen lassen, ihn immer wieder verbessert und noch vieles mehr.  Doch es wollte nicht so richtig klappen. Umso mehr wir versuchten, umso unsicherer wurde Jascha. Langsam aber sicher war ich daran verzweifelt. Doch schließlich konnte mir einer meiner Arbeitskollegen mithilfe eines wertvollen Tips weiterhelfen. Eigentlich lernte man zuerst sprechen und dann lesen und schreiben. Doch da das Sprechen einfach nicht klappen wollte, starteten wir langsam mit dem ABC und schließlich konnte Jascha die ersten Sätze lesen und auch schreiben, wenn er auch keine Auszeichnung für die schönste Schrift erhalten würde. Aber das war ja sowieso Nebensache. Jascha war unglaublich schnell im Lernen, er bemühte sich und versuchte jeden Fehler zu vermeiden. Auch das führte Anfangs zu Problemen. Besonders da sich Jascha viel zu schnell aufgab mit der Begründung dafür nicht klug genug zu sein. Doch nun, stolze 8 Wochen später, konnte Jascha bereits ziemlich gut laufen und auch die ein oder anderen ganzen Sätze sprechen sowie etwas lesen und schreiben. Und ich war so verdammt stolz auf ihn. Jascha war so furchtbar tapfer und nun endlich erhielt er die Belohnungen für seine harte Arbeit. Grinsend trank ich meinen letzten Schluck aus meiner Kaffeetasse. Die Spielsachen für den Garten waren bereits vor ein paar Wochen angekommen, doch da Jascha so seine Probleme hatte, sich an das Spielen zu gewöhnen, hatte ich die Gerätschaften erst heute morgen aufgebaut. Jascha schlief tatsächlich noch. Mittlerweile sogar in seinem eigenen Bett. Wenn auch nicht jeden Tag, aber er versuchte es zumindest. "Dean? Wo bist du?" ertönte auch schon die Stimme meines Jungen. Keine zwei Sekunden später hörte ich das leise tapsen auf dem Fußboden. Kurzerhand stellte ich meine Kaffeetasse in die Spüle. "Ich bin hier! Küche!" schrie ich zurück. Keine Minute später stand ein ziemlich verschlafener Jascha im Türrahmen. "Guten Morgen Kleiner, wie hast du geschlafen?" wie üblich drückte ich ihn kurz an mich. Sofort ertönte ein Schnuren als ich seine Haare aus der Stirn strich. "Gut und du?" antwortete Jasche auch schon ehe er mich fest an sich drückte. Der Kleine war wirklich süchtig nach körperlicher Nähe. "Auch gut, danke. Komm zieh dich schnell an, ich hab eine Überraschung für dich!" aufgereget zog ich Jascha zu seinen Schuhen, ich wollte unbedingt wissen, wie ihm die Überraschung gefiel. "Überraschung?" skeptisch lies sich Jascha mitziehen. Er mochte noch immer keine Überraschungen. Doch mittlerweile lies er sich zumindest darauf ein.

"Dean, ich sehe nichts" kicherte Jascha als ich ihn vorwärts in Richtung Garten schob. Meine Hände hatte ich Vorsorglich auf seine Augen gelegt. "Gleich nehm ich meine Hände weg. Warte, noch etwas hier rüber" schnell platzierte ich Jascha richtig und nahm meine Hände weg. "Überraschung!" rief ich. Sachte rieb Jascha über seine Augen, auch in diese schien langsam das Gefühl für Feinmotorik zurück zu kehren. Mit großen Augen blickte Jascha auf die Schaukel und das Klettergerüst vor sich. "Für Jascha?" sein Blick flog zu mir. "Für dich ja" bestätigte ich nickend. "Komm, probieren wir es aus" kurzerhand zog ich den Jungen an der Hand zur Schaukel. "Was macht Hybrid damit?" überfordert blickte er von mir zum Gerät. Hatte der Junge noch nie eine Schaukel gesehen? Im nächsten Moment schüttelte ich auch schon meinen Kopf. Hatte er natürlich nicht. "Komm setz dich drauf. Hier musst du dich festhalten. Nicht loslassen, okay?" schnell kam Jascha meiner Aufforderung nach und saß wenige Momente später bereit auf der Schaukel. Sein erwartender Blick auf mich gerichtet. "Gut festhalten" und schon gab ich ihm den ersten Schups. "Whoaaa" quietschte Jascha auch schon auf. Der nächste etwas festere Stoß lies ihn laut Lachen. " Dean! Es bewegt sich!" schrie er vergnügt. Auch ich musste lachen. Ich liebte es, bei Jascha solche Reaktionen auszulösen. Sonst dachte dieser Junge immer viel zu viel nach. Doch in solchen Momenten, war er einfach pur. "Das geht noch höher!" und schon begann ich ihn weiter anzuschupsen.


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