Kapitel 47

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*Dean*

Eine weitere Woche verging und Jascha übte fleißig an sein seinen Fähigkeiten. Gerade stand ich in der Küche und machte uns ein schnelles Abendessen. Fischstäbchen mit Kartoffelpüree. Nicht mein Lieblingsgericht, doch Jascha liebte es. "Jascha? Es gibt gleich essen, deckst du den Tisch bitte?" rief ich rüber ins Wohnzimmer. Jascha war bereits wieder fleißig am lesen. Lange passierte nichts, ehe ich plötzlich ein leises "D..Dean?" vernehmen konnte. Schnell drehte ich mich herum und blickte auch sogleich Jascha entgegen. Mit hängenden Ohren stand er im Türrahmen. In der Hand hielt er mein Handy, der Bildschirm leuchtete. Eigentlich fasste Jascha mein Handy nie an, aber gut. Dennoch besorgt, schaltete ich den Herd aus und wendete mich ihm vollends zu. "Was ist los?" ich schaffte es nicht vollends, dass meine Stimme nicht besorgt klang. "Mick hat geschrieben" Jascha wirkte unsicher. Auch mir wurde nun flau im Magen. Sofort erinnerte ich mich an das Gespräch auf der Wache zurück. "Hast du gelesen was er geschrieben hat?" fragte ich daher auch schon nach. Ich konnte mir schon vorstellen worum es ihm ging. Schnell wischte ich den Gedanken auf die Seite. Hoffentlich hatte Mick nicht wieder seine blöde Theorie verfolgt. "Er schreibt, dass du mit mir sprechen sollst. Wegen meinem alten Mei... Besitzer" Jaschas Stimme zitterte. Mick dieser Idiot. Die Geschichte war gegessen, ich würde Jascha das nicht antun. "Komm her mein Junge" schnell öffnete ich die Arme und Jascha drückte mich auch sogleich an mich. "Mach dir darüber keine Gedanken. Das ist nur eine sau blöde Idee von ihm. Es bleibt alles wie es ist und das ist alles was zählt" leicht drückte ich Jascha von mir und lächelte ihn beruhigend an. "Welche Idee?" natürlich stellte er Fragen. Obwohl es mir mehr als gefiel, dass Jascha mittlerweile Fragen stellte, so konnte ich es bei diesem Thema nicht gebrauchen. Kurz überlegte ich die Frage einfach zu übergehen doch ein Blick in sein Gesicht verriet mir, dass er dies wohl nicht gelten lassen würde. Ergeben seufzend machte ich den Wasserkocher an. Wir würden vor dem Essen wohl noch reden müssen. "Setz dich schon mal ins Wohnzimmer ich komm direkt mit einer Tasse Tee nach. Dann reden wir" und schon verschwand Jascha ins Wohnzimmer.

Mit zwei dampfenden Tassen Tee machte ich mich schließlich auf den Weg ins Wohnzimmer, in welchem Jascha auch schon in eine Decke eingemurmelt auf mich wartete. Während ich mich setzte, begann ich bereits zu sprechen. Jascha würde die Idee auch dumm finden und dann wäre die Sache endlich gegessen. Mick nervte mich bereits seit dem Gespräch auf der Wache mit diesem Thema. "Mick möchte, dass ich mit dir über Details deiner Gefangenschaft spreche. Im Detail möchte er mehr über die Zeit bei deinem letzten Besitzer sprechen. Der Mann, der bei uns auf der Wache war und dich bedroht hat" ich beobachtete Jascha aufmerksam und bemerkte auch sofort eine Veränderung. Er war nicht gut auf diese Zeit zu sprechen. Er verdrängte sie, tat so, als hätte es sie nie gegeben. "W...warum?" unsicher sah er mich an. Ich lächelte leicht, als ich sah, wie Lew leicht unter der Decke hervor lugte. Dieses Kuscheltier war ein Segen. Dennoch war ich ihm noch eine Antwort schuldig. "Mick möchte, dass du ihm hilfst dieses Monster dran zu kriegen. Gewisse Details könnten ihm helfen den Mistkerl einzusperren oder auch andere Hybride zu befreien. Aber keine Sorge, ich hab ihm bereits gesagt, dass du dieses Thema noch nicht gut verarbeitet hast und das daher nicht in Frage kommt. Wir gehen das in deinem Tempo an." hoffentlich berühigend lächelte ich ihn an. Jascha erwiederte erst einmal gar nichts. Sah Gedankenversunken auf einen Punkt am Boden. Kurzerhand zog ich ihn an mich. "Alles ist gut. Mach dir keine Gedanken darum. Ich hab Mick bereits gesagt, dass das nichts wird." sachte lies ich meine Hand durch seine Haare gleiten. "Nein, ich will ihm helfen" kam es schließlich leise genuschelt. Mein Körper erstarrte. Wusste der Junge auf was er sich hier einließ? "Jascha, das wird sehr viele unangenehme Erinnerungen hervorrufen. Du musst niemandem etwas beweisen. Außerdem wissen wir gar nicht ob wir rein mit deinen Infos weiter kommen würden. Schlimmsten Fall muss Mick dich tiefer reinziehen und das möchte ich vermeiden" hoffentlich öffnete ihm dies die Augen. Doch beinahe sofort schüttelte er den Kopf. "Das ist mir egal. Ich möchte ihm helfen. Es wenigstens versuchen" energisch drückte er sich von mir und sah mich an. Jascha unterschätzte diese Aufgabe klar. "Nein Jascha. Es tut mir leid. Aber ich muss dich beschützen, dass ist meine Aufgabe. Ich denke nicht, dass du schon so weit bist" verneinend schüttelte ich den Kopf. Jaschas Gesicht verzog sich von ungläubig zu wütend in nur wenigen Millisekunden. "Du verstehst das nicht! Ich möhte ihm helfen!" seine Stimme war angespannt. Erneut schüttelte ich den Kopf. Mein Instinkt riet mir, Jascha da heraus zu halten. Er war schließlich einfach noch nicht so weit. Er brauchte mehr Zeit. "Du kannst es mir nicht verbieten" zischte er schließlich leise. Ehe er auf stand und in sein Zimmer lief. Die Türe knallete er dabei natürlich laut hinter sich ins Schloss. Verwundert blickte ich ihm nach. So etwas war noch nie vorgekommen. Jascha dachte immer logisch, rational. Und nun benahm er sich wie ein unreifer Teenager der nicht auf eine Party durfte? Verdammt. Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Das würde nichts ändern, ich werde Jascha nicht dabei zu sehen, wie er sich selbst quält. Nach wie vor quälten ihn Alpträume, das würde nicht besser werden, wenn er erstmal alles erzählen durfte, was die letzten Jahre so passiert war. Kurzerhand schnappte ich mir mein Handy und schrieb Mick zurück. "Hi Mick, ich hab ihm davon erzählt. Herzlichen Glückwunsch, er will mitmachen. Hab es ihm verboten. Erwähn das Thema nicht mehr gegenüber Jascha. Er ist noch nicht so weit" schnell klickte ich auf Senden und setzte mich schließlich alleine an den Esstisch um die nun kalten Fischstäbchen zu essen. Grübelnd kaute ich auf dem kalten Fisch herum. Ich wusste nicht wie lange ich schon nicht mehr alleine gegessen hatte. Eigentlich war Jascha immer hier bei mir. Schnell schüttelte ich den Kopf. Das änderte nichts, Jascha war noch nicht bereit dafür.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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