Kapitel 32

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*Dean*

Nach guten 5 Stunden waren wir endlich wieder zuhause. Ich war erschöpft. Zuerst der Besuch beim Arzt und danach noch eine große Shoppingtour waren tatsächlich anstrengend. Ich hatte es nicht mehr geschafft mit Jascha in einen Spielzeugladen zu fahren aber das würde wir einfach nachholen. Vielleicht nach oder vor dem Lauftraining als Belohnug? Mein Blick glitt zu meinem Schützling, welchen ich vor wenigen Sekunden auf das Sofa gesetzt hatte. Auch er schien müde zu sein. Jascha hatte im Geschäft einige Sachen ausgesucht. Wir waren nun wirklich was Klamotten anging, gut ausgestattet. "Ich bring deine Sachen schnell zur Waschmaschine und danach mach ich dir dein Getränk, ja?" Jascha nickte schnell und rieb sich über die Augen. Er würde sicher bald einschlafen heute. Lächelnd machte ich mich an die Arbeit.

Kurze Zeit später reichte ich Jascha auch schon die Flasche und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Doch Jascha trank nicht sondern ruckelte nervös auf seinem Platz hin und her. Musste er auf Toilette? "Ist alles in Ordnung? Möchtest du nicht trinken?" fragte ich daher während ich die Fernbedinung suchte. Jascha mochte diese Tierfilme gerne und auch ich hatte mich bereits daran gewöhnt. "J...Jascha da" murmelte er. Mit ausgestrecktem Finger zeigte er auf mich. Nicht genau wissend was er von mir möchte, schaltete ich den Fernseher an und setzte mich wieder neben ihn. Seine fragendes Gesicht musternd nickte ich daher einfach einmal und wartete was er machen würde. Unsicher kam er näher und krabbelte tatsächlich in meinen Schoss. "Du möchtest kuscheln?" stellte ich das offensichtliche klar. "J...jascha hier sein" antwortete er leise. Seine Finger schlossen sich unsicher noch fester um die Flasche während seine Ohren leicht einknickten. "Das ist völlig in Ordnung mein Junge." und mit diesen Worten zog ich eine Decke heran und breitete sie über Jascha und mir aus. "Lehn dich zurück, mach es dir gemütlich" sachte strich ich durch seine Haare. Augenblicklich drückte Jascha sich meiner Hand entgegen. Ich beobachtete ihn wie er begann aus der Flasche zu trinken und war unglaublich froh, dass dies so gut klappte. Noch ehe die Flasche ganz leer war, war Jascha auf mir eingeschlafen. Ein Schmunzeln schlich sich in mein Gesicht. Jascha war unglaublich gloldig. Ich war froh ihn gefunden zu haben. Behutsam deckte ich ihn noch etwas mehr zu und stellte seine Flasche neben mir auf dem Sofa ab. Er würde sie bestimmt später austrinken wollen.

Grummelnd öffnete ich die Augen. Mein Nacken schmerzte. Sachte rieb ich darüber und hörte auch sogleich wieso ich nun wach war. Jascha schien auch gerade auf mir zu erwachen, wir waren wohl beide eingeschlafen. Erneut ertönte das nervige Geräusch und signalisierte mir das jemand vor meiner Haustüre stand und unbedingt hineingelassen werden wollte. "Jascha, ich muss zur Türe" murmelte ich und wollte den Hybriden auch schon neben mich setzen. Ehe ich sah wie er vom Sofa rutschte und in Richtung der Ecke lief. Kopfschüttelnd ging ich ihm hinterher. "Jascha" meine Stimme klang mahnend und ließ den Jungen sofort innehalten. "Wir haben diese Regeln nicht mehr. Komm her, ich nehm dich mit zur Türe" und keine zwei Sekunden später klingelte es erneut "Jahaa" brüllte ich in Richtung der Türe ehe ich den Kleinen zu mir auf den Arm hob. Mit schnellen Schritten ging ich in Richtung der Haustüre und öffnete sie auch sogleich. Verwundert blickte ich meinem Gegenüber in die Augen. Jascha verspannte sich merklich. "Hi, ich weiß nicht ob Sie sich noch an mich erinnern können. Aber ich bin Tamara aus dem Hybridenheim und ich weiß, eigentlich dürfte ich nicht hier sein aber bevor sie irgendwas sagen, ich hab ihre Daten nur benutzt um nach dem Kleinen zu sehen. Ich wollt so gern wissen wie es ihm geht und Sie haben sich nicht gemeldet. Tut mir leid" damit endete der Redefluss erstmal. Ich spürte wie Jascha seinen Kopf in meiner Halsbeuge ablegte und sich fest an mich drückte. Kurzerhand strich ich mit meiner zweiten Hand beruhigend über seinen Rücken. "Hi, ähm wow, das ist eine Überraschung." etwas überfordert lächelte ich dem hübschen Mädchen entgegen. "Ehm, ja tut mir leid für den Überfall. Ich würd dann auch wieder gehen dem Kleinen scheint es ja besser zu gehen" noch ehe sie fertig gesprochen hatte war sie schon wieder auf dem Besten weg, mein Grünstück zu verlassen. "Warten Sie! Möchten sie auf einen Kaffee reinkommen?" bot ich daher schnell an. Es beeindruckte mich wie sehr sie sich um Jascha zu sorgen scheint. Nun schien auch Tamara etwas überfordert doch mit leicht roten Wangen kam sie doch wieder auf mich zu. Kurzerhand öffnete ich die Türe einen Spalt weiter und ließ sie somit in mein Haus.

Mit Kaffee saßen wir in der Küche und redeten bestimmt schon eine halbe Stunde. Tamara hatte viel erzählt, von den derzeitigen Zuständen in Heim und das sich viel zu wenige Menschen für einen Hybriden interessierten. Diese armen Wesen wurden kaum adoptiert bzw. werden keine geigneten Besitzer gefunden. "Und wie geht es dir hier Jascha" richtete sie nun zum ersten Mal das Wort direkt an meinen kleinen Katzenjunge. Dieser saß die ganze Zeit mit seinem Fläschchen auf meinem Schoß und hatte keinen Ton von sich gegeben. Wie aufs Stichwort spannte sich Jascha an. Sein Blick richtete sich auf mich. Er schien fragend. Brauchte er eine Sprecherlaubnis? Natürlich, was auch sonst. Kurzerhand nickte ich ihm zu. Ehe Jascha mit einem leisen "Gut, Master Tamara" antwortete. Sein Blick gesenkt drückte er sich noch näher an mich. Bereits jetzt würde kein Blatt Papier mehr zwischen uns passen. Leicht musste ich grinsen. "Der Arzt sagt es ist alles okay, mehr oder weniger. Wir versuchen die Tage einmal das Laufen und auch mit dem feinmotorischen klappt es noch nicht besonders. Doch es wird von Tag zu Tag besser" selbst ich hörte den Stolz, welcher in meiner Stimme mitschwang. Liebevoll strich ich Jascha die viel zu langen Haare aus dem Gesicht. Wir müssten sie dringend einmal wieder schneiden. "Das ist wirklich schön zu hören. Aber sag mal, die Haare müsstet ihr dringend einmal schneiden. Jascha sieht schon fast nichts mehr" leise kicherte sie ehe sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. Zustimmend nickte ich. "Um ehrlich zu sein, versuche ich dies bereits seit er hier ist aber immer kommt etwas dazwischen. Wir werden uns schnell mal darum kümmern müssen. Was sagst du mein Kleiner?" von Jascha kam keine Reaktion. Doch Tamara machte einen erfreuten Laut. "Ich könnte sie ihm schneiden. Ich mach das für alle Hybriden bei uns im Heim. Ich bin kein Promifriseur aber die Spitzen schneiden krieg ich alle male hin" bot Tamara mit einem Leuchten in den Augen an. "Und das wäre auch sicher kein Problem?" vergewissterte ich mich noch einmal. Schnell schüttelte die zierliche Brünette ihren Kopf.

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