Kapitel 4

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Herbst

Schweren Herzens entschieden wir uns gegen die Cupcakes und für die Planungen. Zu Viert hockten wir am Tisch, zwischen uns einen Haufen von Papieren, Aufzeichnungen, Plänen und Überlegungen. Stundenlang hatten wir alles gesammelt, was wir wussten und was wir vermuteten. Und jetzt waren wir eigentlich wirklich dabei erst einen handfesten Plan zu entwickeln. Oder zumindest so etwas in der Art.

Ich nahm eines der Papiere, die in der feinen, schrägen Handschrift von Lian beschrieben worden waren. »Also... um noch einmal zusammenzufassen... wir haben es mit drei Dämonenkönigen der Hölle zu tun, die es geschafft haben sich von der Hölle zu lösen, indem sie mit den Körpern von dreier mächtiger Dunkler verschmolzen sind... Sonst können sie die Hölle eigentlich nicht verlassen...«, begann ich und alle Blicke richteten sich auf den Dämonenexperten Cimeies, der leicht seinen Kopf neigte.

»Okay... da wäre zum einen Satanus, der Höllenkönig, der über das Element Feuer gebietet und Flammeninfernos auslösen kann im Körper von Nox, dem älteren Bruder von Neo...«, fuhr ich weiter fort.

»Dann gibt es Belial, den Höllenkönig, der über die Erde gebietet und damit Erdbeben verursachen kann im Körper von Neo.«, fuhr Leander fort, der sich zu mir herüber lehnte um auf das Papier blicken zu können.

Lian stützte sich auf meiner Stuhllehne ab, um mir über die Schulter blicken zu können und knüpfte an Leanders Erklärung an, in dem er sagte: »Und die letzte im Bund ist Eris, die mit dem Höllenkönig Leviathan verschmolzen ist, der über das Element Wasser gebietet und gigantische Flutwellen verursachen kann.«

»Genau. Und bei unserer Flucht haben wir durchaus mitbekommen, dass die Dunklen auch diese Kontrolle über die Elemente haben... oder aber die Dämonen in den menschlichen Körpern. Keine Ahnung, wer die Oberhand hat, wenn sich Dämon und Mensch einen Körper teilen.«

Fragend blickte ich Cim an, der nachdenklich die Stirn runzelte. »Das ist schwierig zu sagen... Sie könnten davor einen Pakt geschlossen haben um sich den Körper zu teilen und Zeiten zu vereinbaren, wer die Kontrolle übernimmt... aber ein Dämonenkönig wird auf lange Sicht niemals den Körper mit einem Sterblichen teilen wollen. Früher oder später werden sie versuchen die menschliche Seele zu zerstören und den Körper endgültig zu übernehmen.«, erklärte Cimeies schließlich.

»Wahrscheinlich dann kurz vor der Wintersonnenwende, oder? Wenn das der Tag ist, an dem die Dämonenkönige das Maximum ihrer Kräfte erreichen und die Welt nach ihren Wünschen gestalten können? Da ist dann die Einmischung von den sterblichen Dunklen, das letzte was man gebrauchen könnte...«, meinte Lian und warf Cimeies einen fragenden Blick zu, der schließlich langsam nickte.

»Wir begeben uns auf Terrain, dass schon sehr lange keiner mehr betreten hat... Die letzte Verschmelzung mit Dämonenkönigen ist so lange her, dass es kaum noch Aufzeichnungen darüber gibt... bis auf diese hier.«, erklärte Cimeies und nickte zur antiken Schriftrolle auf dem Küchentisch.

»Nun...«, begann Leander, »...wir haben ja damals schon festgestellt, dass wahrscheinlich kein Weg darum herum führt, den letzten der Höllenkönige um Hilfe zu bitten, nicht wahr? Also, wie stellen wir das an? Mit dem gleichen Ritual wie die anderen?«

Cimeies schüttelte den Kopf. »Nein, nicht damit. Lucifer wird keinerlei Interesse haben sich mittels dieses Rituals beschwören zu lassen... Ich... denke mir noch etwas aus.«

»Und dann gibt es natürlich noch das Problem, dass wir keine Ahnung haben, wo sich die drei Höllenkönige nach ihrer Flucht befinden. Wenn wir verhindern wollen, dass sie den Untergang der Welt herbeiführen, wäre es gut zu wissen, wo sie sind.«, fügte Lian hinzu und breitete eine große Landkarte der gesamten Welt aus.

Der Ruf der Verdammten 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt