Sobald ich die Augen aufschlug, fing mein Herz an zu rasen und die letzte Erinnerungen wiederholten sich in meinen Kopf, bevor ich das Bewusstsein verloren hatte.
„Jade."
Mein Kopf schellte nach rechts und ich entdecke Chris am Bettende stehen.
Ich fasste mir sofort an den Hals und versuchte zwanghaft Luft zu holen.
„Nein, nein! Alles ist gut Jade! Nur ich bin hier und keiner weiter. Es ist alles gut!", sagte er schnell und kam auf mich zu. Er nahm meine Hand vom Hals weg und zog mich zu sich, drückte mich fest an sich.
Ich hörte seinen Herzschlag und dadurch konnte ich mich langsam beruhigen.
Meine Puls wurde ruhiger und die Last, die bis eben auf meinen Schultern lag, verschwand.
„Geht es wieder?", fragte er mich und ich bejahte leise. Als er sich wirklich sicher war ließ er mich langsam los und setzte sich neben mir hin.
„Du schuldest mir noch zwei Handys und ein Essen.", sagte er plötzlich und ich fing an zu lachen. Ich spürte wie mir warm wurde und mein Lachen war anscheinend ansteckend den Chris fing auch an laut zu lachen.
Die Situation war einfach so schräg und doch ist all das wirklich passiert.
Tränen stiegen mir in den Augen und mein Lachen verstummte langsam. „Meine Güte.", sagte ich und fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht. „Was für ein Tag.", fügte ich hinzu und schon kullerte mir eine Träne übers Gesicht.
„Du bist echt ein emotionales Wrack." „Das liegt an das Würmchen was in mir heranwächst." Chris zog eine Augenbraue hoch und lächelte mich an. „Es hat schon einen Spitznamen? Würmchen gefällt mir." „Ja ich denke der Spitzname ist okay.", murmelte ich und lächelte leicht.
Chris stand auf und hielt mir die Hand hin, sein Blick wurde ernster und ich wusste auf was das alles hinauslief. „Komm schon Jade." Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich ihm meine Hand gab und er mich auf die Beine zog.
„Ihr habt euch lange nicht mehr gesehen und euch beiden liegt was auf den Herzen. Dir wird es besser gehen, wenn du mit ihm sprichst." „Und wenn ich wieder keine Luft bekomme?"
„Genauer gesagt hattest du einen Anfall und tatsächlich liegt das an dein Würmchen was in dir heranwächst. Welstien hat dich vorhin untersucht und dir geht es gut. Sollte doch was sein bin ich jederzeit hier.", sagte er und strich mir kurz über die Wange.
„Er ist genauso aufgeregt wie du das kann ich dir versichern und jetzt geh zu ihm."
„Okay.", murmelte ich und glaubte ihm.
Ich verließ das Schlafzimmer und machte mich auf die Suche nach Kai.
Tatsächlich brauchte ich nur ein paar Schritte gehen, er stand unten im Flur und ging auf und ab.
Er trug einen Anzug und schien sichtlich durcheinander.
Bei meinem nächsten Schritt knarzte der Fußboden unter mir und er stoppte, drehte sich zu mir herum und unsere Blicke trafen sich.
Mein Herz fing wie verrückt an gegen meine Brust zu hämmern.
„Hey.", sagte ich und lächelte leicht. „Auch hey."
Seine hellblauen Augen ruhten auf mir und es war als würden sie mich in einen Bann sogen.
Ich ging die letzten Schritte zu ihm und nicht eine einzige Sekunde ließ er mich dabei aus den Augen.
Als ich vor ihm stand wurde mir erneut bewusst, wie sehr ich ihn vermisst hatte.
„Du hast mir so-„ Ich konnte meinen Satz nicht beenden weil er mich an sich drückte und mich küsste.
All die Gefühle, die wir nicht miteinander austauschen konnten, lagen in dem Kuss.
Verzweiflung, Angst, Leidenschaft und Liebe.
Ich spürte, wie meine Lippen anschwellten weshalb ich den Kuss beendete, unter anderem aber auch um Luft zu holen.
Gänsehaut überkam meinen Körper und ich lächelte ihn an.
„Ich werde dich nie wieder allein lassen.", sagte er und küsste mich nochmal kurz. „Nie wieder?" „Nie wieder, versprochen."
„Kai.", fing ich an und holte Luft. „Ich bin schwanger." „Ich weiß und ich kann dir gar nicht erzählen wie glücklich ich bin!", sagte er, hob mich hoch und drehte uns im Kreis.
„Du hast ein Würmchen in dir drin!" „Du hast gelauscht!", meinte ich grinsend als er mich wieder absetzte.
„Ich war so aufgeregt und durcheinander, ich konnte nicht anders! Und abgesehen davon steht draußen fast das ganze Rudel, weil das Gerücht sich rasant verbreitet hat. Du hast gar keine Ahnung wie schnell ich hierhergefahren bin und denn ruft mich auch noch Tony an das du verschwunden bist. Das war alles ein Drama und ich bin tausend Tode gestorben als du in meinen Armen bewusstlos geworden bist!", erzählte er und in der Sekunde fiel mir etwas ein.
„Wieso bist du eigentlich schon hier? Ich dachte du kommst morgen früh?", fragte ich und schaute in seine Augen.
„Ich bin schon eher an die Ware gekommen als gedacht." „Und dein Schmuggler?", hakte ich nach und er lächelte kurz. „Dem geht es gut, aber ich hatte dir ja eine Überraschung versprochen, wenn ich wieder heim bin und naja ich muss ja jetzt deine Überraschung mit dem Würmchen auch irgendwie toppen, oder?"
„Wie meinst du das?"
„Ich konnte dich nicht mitnehmen, weil ich das allein klären musste ohne dich, du durftest davon nichts wissen oder geschweige die Ware sehen.", sagte er und öffnete sein Jackett.
Er holte eine kleine rote Schachtel hervor und ging zeitgleich auf die Knie.
„D-die Ware war ein R-ring?", kam ich ins Stottern und erneut stiegen mir Tränen in den Augen. „Du hast das ganze D-drama wegen einem Ring gemacht?", fragte ich lächelnd und er nickte.
„Jade Arnsen, für mich bist du die Frau die-„ „Ja!", unterbrach ich ihn schnell und hielt ihm meine Hand hin.
„Du hast mich nicht mal annähernd aussprechen lassen." „Manchmal braucht man keine Worte.", sagte ich lächelnd und er lachte kurz. „Du bist wirklich unverbesserlich."
Er stecke mir den Ring an den Finger und danach küssten wir uns.
„Ich liebe dich und das Würmchen."
„Und wir dich.", sagte ich und küsste ihn wieder.
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Jade - Wolfsaugen
WerewolfJade Arnsen ist die junge nette Frau von nebenan. Ihre Katze Satansbraten, ihre besten Freunde Chris und Marie sind ihre Familie. Bücher, Onlinevorlesungen und sich im Café mit ihren Freunden treffen ist ihr Leben. Simpel und wirklich einfach gestri...