Jade - Wolfsaugen

Kapitel 15

„Was soll das?", fragte ich und versuchte mich zu sammeln. Das Essen bei Kai war klasse und ich hatte letztendlich doch ein paar Gläser mehr getrunken, wie ich es ursprünglich geplant hatte.

„Du bist gegangen! Wieso bist du wieder hier?", fragte ich und meine Stimme klang kräftiger und auch schroffer. Ich hatte mittlerweile meine Handtasche fest umgriffen und ich starrte die Person an, die vor mir stand und mir auch den Weg zur Haustür versperrte.

„Jade." „Verschwinde Mutter!" „Es tut mir so leid!", sagte sie nun und kam näher. Mein Herzschlag verschnellerte sich und ich blickte nun in ihr Gesicht.

„Ich weiß du denkst ich bin eine schlechte Person und wahrscheinlich hast du auch recht." „In meinen Augen bist du eine schlechte Mutter!", meinte ich und wollte an ihr vorbeigehen, aber sie hielt mich fest.

„Was ist?", keifte ich sie an. „Du darfst nicht mit Kai zusammen sein." „Geht das schon wieder los?" So langsam verlor ich die Geduld.

„Du hast nicht über mein Leben zu bestimmen! Ich liebe ihn und werde ihn nicht wegen dir wegstoßen! Geh nach Hause zu Dad und lass mich gefälligst in Ruhe!"

„Deine Mutter kann vielleicht nicht über dich bestimmen, aber ich kann es dennoch.", hörte ich jemanden sagen und ich erstarrte als ich die Stimme erkannte.

„Dad?" Meine Mutter ließ mich los und ich drehte mich um, ich wusste das ich einiges getrunken hatte aber auch nicht so viel, dass ich mir das hier einbildete.

„An anderen Tagen würde ich dich herzlich umarmen, aber heute ist keiner dieser Tage.", fügte ich hinzu und schaute ihn an.

„Das beruhigt auf Gegenseitigkeit Jade. Wir haben dich nicht erzogen Alkohol zu trinken und bis mitten in der Nacht unterwegs zu sein, du kannst dir ja vorstellen wie enttäuscht ich bin!" Ich atmete tief aus und verkniff mir mein Kommentar.

„Du kommst mit uns nach Hause!"

Tatsächlich verdrehte ich jetzt die Augen. „Falls es hier noch keinem aufgefallen ist ich bin über achtzehn und ihr könnt mir rein gar nichts vorschreiben."

„Außerdem habe ich hier Freunde und auch Kai.", fügte ich hinzu.

„Und genau deswegen kommst du auch mit uns!", sagte mein Vater fast brüllend und ich zuckte zusammen. „Was hat dir Mutter erzählt?" „Einiges, aber das tut es hier jetzt nicht zur Sache."

„Es ist gegen unsere Natur mit einem Werwolf zusammen zu sein."

Fassungslos schaute ich meiner Mutter an. „Was hast du eben gesagt?"

„Halt die Klappe Alice!", brüllte nun mein Vater meine Mutter an und ich war wie erstarrt.

„Ich habe dich ständig so gedrillt, weil du eine Jägerin bist Jade. Wir verlieben uns nicht in Werwölfe, wir töten sie!", sagte meine Mutter mit zitternder Stimme und ich war sprachlos.

„Wir haben geschworen es dir nicht zu sagen allein, weil wir wussten, dass Maria ihre Vorfahren auch Jäger sind aber es nicht mehr in ihrer Familie fortgeführt wird. Wir dachte wir könnten dir ein normales Leben ermöglichen, wenn wir es dir nicht erzählen, aber du musstest dich ja in Kai verlieben!"

„Ausgerechnet in den Boss der Thorn Familie!", sagte mein Vater wütend. „Deine Mutter und ich jagen noch Werwölfe und wie immer bist du eine Schande für uns!"

Mittlerweile hatte ich Tränen in den Augen und wusste überhaupt nicht, wie ich all das jemals verarbeiten sollte. Mein Kopf drehte sich und mir war einfach nur schlecht.

„Ich werde nicht mit euch kommen und ich will euch auch niemals wiedersehen! Für mich seid ihr beide gestorben!" „Du hast keine Wahl Jade! Du wirst mit uns kommen!" Mein Vater wollte mich gerade packen als er von mir weggeschubst wurde.

„Jade hat eine Wahl und hat sie auch bereits getroffen!", knurrte jemand und ich war noch nie so erleichtert Kai und Tony zu sehen.

Mittlerweile liefen mir Tränen über das Gesicht und ich zitterte wie verrückt. Erst beim zweiten Mal hinsehen erkannte ich noch andere Personen und mir wurde bewusst das es sich um weitere Personen aus Kai seinem Rudel handeln musste.

„Es wäre besser für uns alle, wenn ihr einfach gehen würdet. Es muss kein Blut vergossen werden.", hörte ich Kai laut sagen.