Kapitel 67

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Ich spürte, wie mein Herz raste und ich zitterte vor Angst

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Ich spürte, wie mein Herz raste und ich zitterte vor Angst.

Die Ungewissheit machte mich wahnsinnig und ich schaute ständig zur Uhr.

„Jade."

Ich schluckte schwer als ich meinen Namen hörte und drehte mich um.

Daisy stand im Türrahmen und ich ging sofort zu ihr, um sie zu stützen. „Ich habe dir gesagt das du dich ausruhen sollst! Du wurdest schwer verletzt!"

„Mir geht es gut. Hast du schon was von den anderen gehört?", fragte sie mich und ich wusste das sie mich anlog. Sie war ganz blass und ihr Verband am Bein war mit Blut getränkt.

Es war riskant das sie sich bewegte und doch tat es sie es.

„Nein habe ich nicht.", antwortete ich ihr und ging langsam mit ihr zurück ins Wohnzimmer. Daisy schnaufte wütend, aber das interessierte mich nicht. „Ich will-„ „Du setzt dich sofort wieder auf die Couch und legst dein Bein hoch! Es war ganz zerfetzt und keiner will hier das wir es dir noch amputieren müssen!", fuhr ich sie an und sie bekam große Augen.

Ich setzte sie vorsichtig auf die Couch und schaute danach zu Welstien. „Ihr Verband muss wieder erneuert werden." „Ich weiß aber sie möchte es nicht." „Doch das möchte sie!", sagte ich ernst und schaute kurz zu Daisy die kein Wort sagte. „Mach es bitte sofort Welstien." „Natürlich."

Ich fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht und war noch immer fassungslos das es Daisy so schlimm erwischt hatte.

Nachdem ich vorhin alle versammelt hatte, um tatsächlich das Kentre Rudel zu unterstützen kam heraus das sich ein Jäger Team mit einem anderen fremdem Rudel zusammengeschlossen hat, um das Kentre Rudel zu vernichten.

Welstien kam als erstes mit Daisy zurück und erzählten uns alles.

Die beiden meinten es sei wie ein Schlachtfeld und überall lagen tote Menschen und Werwölfe weshalb ich beschloss ein befreundetes Rudel zu informieren und sie hatten uns zugesichert uns zu helfen.

„Da kommt jemand!", hörte ich Chris sagen und ich ging sofort zum Fenster. Ich erkannte Piet und als ich sah das er noch jemanden bei sich hatte der Blut überströmt war rutschte mir das Herz erneut in die Hose.

Schnell ging ich zur Haustür, öffnete sie und ging ihnen entgegen.

Ich wollte Piet helfen, aber er schüttelte den Kopf.

„Für ihn kommt jede Hilfe zu spät."

Der Satz wiederholte sich in meinem Kopf und ich starrte ihm hinterher als er an mir vorbei lief.

„W-was?"

„Er hat es nicht geschafft Jade. Nico wurde umzingelt und drei Werwölfe haben ihn angegriffen!", sagte Piet schmerzlich.

Sprachlos folgte ich ihm und er legte Nico vorsichtig auf die Wiese ab. „Er- er-„ „Ist okay.", unterbrach ich Piet und umarmte ihn fest.

Piet fing an zu weinen und ich spürte, wie sein Körper bebte. Ein eiskalter Schauer überkam mich und am liebsten hätte ich mich übergeben, aber ich musste jetzt für die anderen stark sein.

„Lass uns reingehen, ich hole dir was zum Trinken während Welstien dir die Wunden versorgt.", sagte ich und löste mich von ihm.

Er wischte sich mit der Hand übers Gesicht und nickte. Ich kannte Piet schon eine lange Zeit und nie habe ich ihn so verletzlich gesehen, wie jetzt und es brach mir das Herz.

Was nur um Himmels Willen war das für ein Kampf?

Welstien stand schon hinter uns und half Piet herein, ich dagegen blieb kurz draußen und drehte mich zur Leiche von Nico.

Jetzt wo ich allein war, überkamen mich die Tränen und ich kniete mich neben Nico seiner Leiche hin.

Etwas zögerlich nahm ich seine blutüberströmte Hand in meine und betete zu Gott das seine Seele jetzt frei war und dass er jetzt oben im Himmel bei seiner Familie war.

„Es tut mir leid.", sagte ich leise und strich über seine Hand. „Es tut mir so unendlich leid Nico!"

Langsam ließ ich seine Hand los, stand auf und atmete nochmal tief ein, bevor ich wieder ins Haus ging.

In der Küche machte ich meine Hände sauber und holte danach was zum Trinken für Piet.

„Wie schlimm ist es Welstien?", fragte ich als ich ins Wohnzimmer ging und stellte das Trinken für Piet auf den Couchtisch.

Welstien war gerade dabei die große Wunde die Piet am Oberkörper hatte zu nähen und ich würde am liebsten das Gesicht verziehen, weil es wirklich schlimm aussah, aber ich tat es nicht.

„Es hat ihn nicht so schlimm erwischt wie Daisy." „Wo ist sie überhaupt?", fragte ich und schaute mich um.

Chris und Daisy waren nicht mehr im Wohnzimmer.

„Daisy hat wild um sich geschlagen als sie das mit Nico erfahren hat und Chris hat sie in ein anderes Zimmer gebracht damit sie sich beruhigen kann." „Natürlich.", meinte ich leise und lehnte mich an die Wand.

Ich verstehe sie.

Nico war schon jahrelang im Rudel und jeder hatte seine verdrehte Art und Weise gemocht.

Klar kannte ich ihn nicht so lange wie die anderen ihn kannten, aber dennoch zerriss es mir das Herz.

Ich hatte schon viel mit dem Rudel erlebt, aber dennoch wäre es mir nie in den Sinn gekommen das jemand dabei getötet wird.

Kai hatte mir erzählt, wie unschlagbar das Rudel sei – ich glaubte ihm vollkommen, aber die Realität war leider eine andere.

„Jade!"

Piet riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihm. „Ja?"

Er spannte seinen Kiefer an und mir erschlich sich das Gefühl, das ihm was auf dem Herzen lag.

Welstien machte einen Schritt zurück und auch ihm entging nicht das was nicht stimmte.

„Was ist los?", fragte er ihn und ich stieß mich von der Wand ab.

„Sag es einfach Piet.", sagte ich und ging auf ihn zu.

Man sah das er doch mit sich rang, ob er es erzählen sollte oder nicht.

„Piet?", hakte ich nach.

„Als ich mit einem Werwolf kämpfte durchbohrten ihn zwei Pfeile und ich bin mir nicht zu hundertprozentig sicher, aber ich dächte-„ Er brach ab und ich atmete lautstark aus. „Spuck es einfach aus Piet!" „Ich dächte für einen Augenblick ich hätte deine Mutter gesehen."

Jade - WolfsaugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt