Please come back to me

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Hyunjin POV.

Es regnete so stark, dass ich kaum die Straße richtig sehen konnte. Als die Ampel grün wurde trat ich aufs Gas und fuhr weiter. Ich war die letzten zwei Wochen auf einer Geschäftsreise gewesen und freute mich schon wahnsinnig Jeongin wiederzusehen.

Plötzlich hörte ich ein Auto hupen, doch es war zu spät. Das Auto kollidierte mit meinem und mein Auto überschlug sich. Glas splitterte und ich spürte nur noch einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Im nächsten Augenblick wurde alles schwarz.

Jeongin POV.

Besorgt starrte ich auf mein Handy. Hyunjin hätte schon vor zwei Stunden hier sein sollen. Ich beschloss mich etwas abzulenken und fernzusehen. Als ich den Fernseher anschaltete kam gerade ein Bericht über einen Autounfall. "Der Fahrer des zerstörten Wagens wurde lebensgefährlich verletzt, aber glücklicherweise haben einige Passanten sofort einen Krankenwagen gerufen", ertönte die Stimme der Reporterin. Gerade wollte ich den Sender wechseln, als sie das Wrack des Autos einblendeten. Mir wurde schlecht. Das war Hyunjins Auto, völlig zerstört. Das Klingeln meines Handys ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. Sofort nahm ich den Anruf an. "Jeongin? Hast du den Bericht über den Autounfall gesehen?", ertönte Seungmins Stimme. Ich nickte, doch dann fiel mir ein dass er mich ja garnicht sehen konnte. "Ja, hab ich", antwortete ich. Meine Stimme hörte sich an, als hätte ich stundenlang geweint. "Wir treffen uns im Krankenhaus, okay?", fragte ich. "Ich hole dich ab. Du würdest vor lauter Aufregung wahrscheinlich auch noch einen Unfall bauen", erwiderte er. Ich bejahte und legte auf.

Als Seungmin klingelte riss ich die Haustür auf und stieg auf den Beifahrersitz seines Autos. Wir fuhren los und als wir endlich das Krankenhaus erreichten, sprang ich aus dem Auto und rannte in das Gebäude. Im Empfangsraum begegneten mir Minho, Changbin, Jisung, Felix und Chan. Allerdings beachtete ich sie nicht wirklich, sondern ging sofort zur Empfangstheke. "Wie geht es Hwang Hyunjin?", fragte ich sie, jedoch musterte sie mich streng. "Sind sie ein Angehöriger von ihm?", wollte sie wissen. Tief atmete ich durch, um sie nicht anzuschreien. "Ich bin sein fester Freund", antwortete ich. Endlich tippte sie etwas in den Computer ein und wandte sich danach mir zu. "Mr. Hwang befindet sich im Moment in der Not-OP. Es wird noch eine Weile dauern bis ein Arzt ihnen Auskunft geben kann."

Nervös saß ich im Wartebereich. Es machte mich verrückt nichts genaues zu wissen. In diesem Moment setzte sich Chan neben mich. "Keine Sorge. Hyunjin ist sehr stark. Er schafft es ganz bestimmt", versuchte er mich zu beruhigen, allerdings brachten seine Worte das Fass zum Überlaufen. Ich wollte garnicht daran denken, was wäre wenn Hyunjin sterben würde. Nun liefen sämtliche Tränen, welche ich bis jetzt verzweifelt zurückgehalten hatte meine Wangen hinunter und Chan nahm mich in den Arm. Ich schluchzte immer weiter, bis ich irgendwann keine Tränen mehr übrig hatte.

Knapp sechs Stunden später kam ein Arzt zu mir. "Sind sie ein Angehöriger von Hwang Hyunjin?", fragte er und ich nickte sofort. Er warf einen Blick auf sein Klemmbrett und sagte:"Die OP ist an sich gut verlaufen, aber seine Verletzungen waren so schwer, dass wir ihn ins künstliche Koma versetzen mussten, damit alles richtig verheilen kann." Dieser Satz zog mir den Boden unter den Füßen weg, aber ich versuchte ruhig zu bleiben. "Wo ist er? Kann ich ihn sehen?", wollte ich mit zittriger Stimme wissen. Er nickte und führte mich in Hyunjins Zimmer auf der Intensivstation. Als ich Hyunjin auf dem Bett liegen sah kamen mir erneut die Tränen. Er sah aus, als würde er schlafen, aber er war an zahlreiche Geräte angeschlossen und war leichenblass. Wenn sich seine Brust nicht regelmäßig heben und senken würde, könnte man genauso gut denken, er sei tot. "Wie lange dauert es bis er wieder aufwacht?"
"Das hängt davon ab wie gut sein Körper sich erholt. Aber hat unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma und innere Blutungen davongetragen, also kann es eine Weile dauern." Ich trat näher an Hyunjin heran und nahm seine Hand. "Können sie mich bitte kurz alleine lassen?" Zum Glück verließ er das Zimmer und ich ließ den neuen Tränen nun freien Lauf. "Hyunjin, du darfst nicht sterben. Ich brauche dich hier bei mir. Bitte komm zu mir zurück", wisperte ich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Die nächsten vier Wochen kam ich täglich ins Krankenhaus und besuchte Hyunjin. Wie ich von einer Krankenschwester erfahren hatte konnte er wohl alles hören was ich sagte und so erzählte ich ihm jeden Tag etwas von den Dingen, die er liebte. Auch wenn ich nicht aufgeben wollte, ihn nicht aufgeben wollte schwand meine Hoffnung mit jedem Tag etwas mehr dahin. Was wäre wenn er nicht mehr aufwachen würde?

Am ersten Tag der fünften Woche kam der Arzt zu mir. "Mr. Hwangs Vitalwerte sind stabil und seine Verletzungen sind gut verheilt. Ich denke wir können die Aufwachphase einleiten." Allein das Wort Aufwachphase ließ meine Hoffnungen in Lichtgeschwindigkeit steigen. Ich nickte und fragte:"Wie lange dauert das?" "Das ist immer unterschiedlich. Es kann lediglich ein paar Tage, aber auch einige Wochen dauern. Wenn sie Glück haben ist ersteres der Fall." Es war mir egal, wie lange es dauerte. Hauptsache er wachte auf. Nun betrat eine Krankenschwester das Zimmer. "Mr. Yang, die Besuchszeit ist vorbei", teilte sie mir mit. Mit einem letzten Blick auf meinen schlafenden Engel nahm ich meine Tasche und verließ das Zimmer.

Zuhause angekommen wurde ich wie immer von erdrückender Stille begrüßt. Ich ging in unser gemeinsames Schlafzimmer und legte mich auf das Bett. Seit Hyunjins Unfall hatte ich jede Nacht Träume. Es war als würde alles was wir bisher zusammen erlebt hatten Revue passieren. Unser erstes Treffen, Dates, wie wir uns unsere Liebe gestanden hatten und wie wir zusammen gezogen waren. Kkami kam auf das Bett gesprungen und ich streichelte ihn geistesabwesend. Meine Gedanken waren bei Hyunjin. Er musste einfach aufwachen.

Die nächsten fünf Tage passierte nichts, aber als ich am sechsten Tag neben Hyunjins Bett saß und seine Hand hielt spürte ich aufeinmal wie er meine Hand drückte. Alarmiert musterte ich sein Gesicht. Seine Augenlider flatterten und im nächsten Moment öffnete er seine Augen. "Oh mein Gott", schluchzte ich, während Tränen der Freude über mein Gesicht liefen. "Jeongin?", fragte Hyunjin. "Es ist alles gut. Ruh dich aus. Ich hole einen Arzt." Sofort stürmte ich aus dem Zimmer und holte den Arzt, der Hyunjin schon die ganze Zeit behandelte. Zurück im Zimmer fragte der Arzt:"Erinnern sie sich an etwas, Mr. Hwang?" Hyunjin schüttelte den Kopf und sagte:"Nicht wirklich." "Sie hatten vor fast sechs Wochen einen Autounfall und lagen seitdem im künstlichen Koma", erklärte der Arzt ihm. Hyunjin nahm diese Nachricht kommentarlos hin und der Arzt fuhr fort:"Es wäre das beste, wenn sie jetzt noch ein paar Tage hierbleiben. Sobald sie entlassen werden würde ich ihnen empfehlen eine Reha zu machen." Er nickte und der Arzt verließ das Zimmer. Ich wandte mich Hyunjin zu und erneut füllten sich meine Augen mit Tränen. "Nicht weinen, Schatz. Es ist alles gut", versuchte Hyunjin mich zu beruhigen. Schniefend wischte ich mir die Tränen weg und lächelte. "Ich bin nur so glücklich, dass du nicht gestorben bist. Ich wüsste nicht was ich gemacht hätte, wenn du es nicht geschafft hättest", gestand ich ihm. Er streichelte mir über die Wange und sagte:"Aber ich bin zu dir zurückgekommen. Ich komme immer zu dir zurück."

Ich hoffe euch gefällt der Oneshot❤ Morgen gehe ich für eine Woche in den Urlaub und deswegen wollte ich den Oneshot heute noch veröffentlichen😘

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt