Jeongin POV.
Ich unterhielt mich mit Minho, welcher gerade das Abendessen kochte, als Felix die Küche betrat. An sich war das ja nichts schlimmes, allerdings war Hyunjin bei ihm. Als ich ihn sah erschrak ich und da ich gerade mit dem Stuhl kippelte verlor ich das Gleichgewicht und landete mitsamt dem Stuhl auf dem Boden. So ein Mist! Ich wurde knallrot. Noch nie war so schnell wieder vom Boden aufgestanden. Hyunjin, Minho und Felix musterten mich und sahen so aus als müssten sie sich unter allen Umständen das Lachen verkneifen. Irgendwann hielt Minho es nicht mehr aus und prustete laut los. Die anderen beiden stimmten mit ein und lachten so lange, bis sie scheinbar keine Luft mehr bekamen. Als Hyunjin sich beruhigt hatte wandte er sich mir zu und fragte:"Alles in Ordnung?" Ich nickte und gab mir alle Mühe ihn nicht anzustarren, was aber ziemlich schwer war. Oh Gott, es sollte verboten sein so gut auszusehen. Falls man es bisher noch nicht bemerkte hatte, dann wusste man es spätestens jetzt: Ich war bis über beide Ohren in Hyunjin verknallt. Und jedes mal wenn er in der Nähe war passierte mir irgendwas peinliches. Einmal hatte ich aus Versehen meinen Kaffee umgestoßen, weil ich damit beschäftigt war ihn anzuschmachten. Wenn er mir beim Lernen der Choreographien half stürzte ich mindestens dreimal hin. Schon mehr als einmal hatte ich mir gewünscht in solchen Momenten einfach unsichtbar zu werden.
Ich wurde durch Felix aus meinem stillen Schmachten gerissen. "Hyunjin isst heute mit uns Mittagessen. Chan, Jisung und Changbin sind im Studio und er will nicht alleine essen", erklärte Felix. Hyunjin. In unserem Dorm. Während des Mittagessens. Das konnte nur in einer Katastrophe für mich enden. Ich verließ die Küche und ging zu Seungmin, welcher in seinem Zimmer war. "Hyunjin bleibt hier für das Mittagessen", jammerte ich und ließ mich auf sein Bett fallen. Er sah mich an, als wüsste er nicht was das offensichtliche Problem bei der Sache war. Schließlich seufzte ich und sagte:"Am besten wandere ich einfach aus. Dann mache ich mich auch nicht mehr vor ihm zum Affen." Seungmin erwiderte:"Übertreibst du nicht ein bisschen? Es ist schließlich nur ein Mittagessen. Im Moment bist du eine größere Dramaqueen als Hyunjin selbst. Aber so wie ich ihn kenne findet er es bestimmt süß, wenn dir tollpatschige Sachen in seiner Nähe passieren, also solltest du dir nicht so viele Gedanken machen. Und jetzt komm. Du kannst dich schließlich nicht immer verkriechen, wenn in deiner Nähe ist." Mit diesen Worten zog er mich ins Esszimmer und ich ergab mich stumm meinem Schicksal. Hyunjin, Felix und Minho saßen am Esstisch und warteten auf uns. "Schön, dass ihr auch mal noch aufkreuzt. Noch ein bisschen länger und wir hätten ohne euch angefangen", nörgelte Minho. Augenrollend setzte sich Seungmin ans Kopfende des Tisches und somit war nur noch der Platz neben Hyunjin frei. Innerlich schmiedete ich bereits Mordpläne gegen Seungmin. Momentan musste ich mich aber damit zufriedengeben ihm einen bösen Blick zuzuwerfen. Er hingegen grinste nur blöd. "Setzt du dich mal noch hin oder willst du im Stehen essen?", unterbrach Felix meinen Gedankengang. Ich setzte mich hin und während wir aßen unterhielten sich die anderen angeregt. Unterdessen war ich damit beschäftigt mein wild schlagendes, verräterisches Herz unter Kontrolle zu bringen. Glücklicherweise ging alles gut und Hyunjin verließ bald darauf unseren Dorm um noch tanzen zu gehen. "Siehst du? War doch gar nicht so schwer", sagte Seungmin, als wir den Tisch abräumten. "Du hast ja keine Ahnung", murmelte ich. Ich ging wieder in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Manchmal wünschte ich, dass ich meine Gefühle für Hyunjin aus meinem Kopf streichen könnte, aber einen so großen Radiergummi gab es gar nicht.
Am nächsten Tag ging ich schon etwas früher ins Entertainment, um unsere neue Choreo nochmal zu wiederholen. Auf dem Weg zu den Tanzräumen merkte ich, dass sich der Knoten in den Schnürsenkeln meines rechten Schuhs gelöst hatte und nun herumbaumelte. Ich ließ es einfach so, da ich gleich ohnehin andere Schuhe anziehen würde. Am Ende des Ganges bog Hyunjin um die Ecke. Schnell durchforstete ich meinen Kopf nach möglichen Gesprächsanfängen, um nicht einfach kommentarlos an ihm vorbei zu laufen. Jedoch war ich so sehr damit beschäftigt, dass ich unachtsam auf den Schnürsenkel trat und stürzte. Ähm warum passierte das eigentlich immer nur mir? Zeit um mir darüber Gedanken zu machen hatte ich nicht, weil Hyunjin nun vor mir stand, mir seine Hand reichte und mich auf die Füße zog. Seine Hand war so warm und weich, einfach perfekt und am liebsten würde ich ihn nie wieder los lassen. Auch er machte keine Anstalten mich loszulassen und so standen wir einfach da. Wir schauten dem jeweils anderen tief in die Augen, aber als sich Stimmen nährten erwachte Hyunjin aus seiner Starre und ließ meine Hand los. Am liebsten
hätte ich geschrien. Wenn wir uns einmal nahe waren musste natürlich etwas passieren, was uns unterbrach. Ich warf der Gruppe Stylisten, welche an uns vorbeilief einen bösen Blick zu. Nun räusperte sich Hyunjin und lenkte seine Aufmerksamkeit so wieder auf sich. "Was machst du denn hier?" Er bemühte sich wohl um einen beiläufigen Ton, aber ich konnte hören, dass er etwas nervös war. "Ich wollte an den neuen Choreos arbeiten, damit ich nicht ständig hinterher hinke", antwortete ich. "Soll ich dir helfen?", fragte er und ich musste mich bremsen um nicht sofort zuzustimmen. So nett das von ihm auch war, aber er sah ziemlich fertig aus. Er musste bis gerade eben wohl auch noch trainiert haben. Da ich ihn nicht auch noch belasten wollte schüttelte ich letztendlich doch den Kopf und sagte:"Geh lieber zurück in deinen Dorm und ruh dich aus. Ich kriege das hin." Ich meinte kurz Enttäuschung in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch er fing sich schnell wieder und erwiderte:"Okay. Dann bis morgen." Mit diesen Worten lief er an mir vorbei und als ich ganz alleine im Dance Practice Raum stand bereute ich es doch seine Hilfe abgelehnt zu haben.Datum: 15. September
Heute hatte Felix Geburtstag und wir alle waren im Dorm von ihm, Minho, Seungmin und mir. Ich war mit Minho, welcher dem Kuchen gerade die letzten Feinschliffe gab, in der Küche. "Minho darf ich Felix den Kuchen geben?", fragte ich und setzte den Hundeblick auf. Da konnte normalerweise selbst Minho nicht Nein sagen. "Na gut. Aber sei bloß vorsichtig und lass ihn unter keinen Umständen fallen. Dieses blöde Ding war eine Heidenarbeit, aber was tut man nicht alles für seine Freunde", stimmte er zu und gab mir den Kuchen. Vorsichtig nahm ich ihn und verließ die Küche. Die anderen Member waren bereits alle im Wohnzimmer und Chan hielt Felix die Augen zu. Ich war fast bei ihnen, jedoch hasste mich mein Leben wieder und ich stolperte über meine eigenen Füße. Der Länge nach fiel ich hin. Das war nichtmal das Schlimme. Der Kuchen flog mir in hohem Bogen aus den Händen und landete ausgerechnet auf Hyunjins T-Shirt. Alle sogen erschrocken die Luft ein, außer Felix, der nicht wusste was los war, da Chan ihm ja immernoch die Augen zuhielt. Noch nie hatte ich mir so sehr gewünscht, dass sich unter mir ein schwarzes Loch auftat und mich verschluckte. Schnell stand ch auf und rannte aus dem Raum, bevor auch nur einer von ihnen etwas sagen konnte. Ich konnte unmöglich jetzt hierbleiben, also verließ ich den Dorm. Während ich beinahe rannte hatte ich alle Mühe die Tränen in meinen Augen zurückzuhalten. Das durfte doch nicht wahr sein! Ich könnte Hyunjin nie wieder unter die Augen treten. Und Felix' Geburtstag hatte ich auch noch ruiniert. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich beschloss, dass ich irgendwo hinmusste, wo ich eine Weile allein sein konnte. Und ich wusste auch schon wo dieser Ort war.
Als ich die Dachterasse des Entertainments erreicht hatte und mir der laue Spätsommerwind um die Ohren pfiff beruhigte ich mich etwas und der Kloß in meinem Hals verschwand. Schnell wischte ich mir noch ein paar Tränen aus den Augen und ließ mich auf den Boden sinken. Ich konnte nur hoffen, dass Hyunjin hier nicht nach mir suchen würde.
Mein Handy vibrierte ununterbrochen, da die anderen mir ständig schrieben. Jedoch ignorierte ich sämtliche Nachrichten. Im Moment wollte einfach nur alleine sein und diese Blamage vergessen.Nach einiger Zeit, es könnten 30 Minuten oder auch zwei Stunden gewesen sein, hörte ich wie sich die Tür des Treppenhauses öffnete. Schritte näherten sich und blieben direkt vor mir stehen. Mir stieg der vertraute Geruch von Vanille und Männerparfüm in die Nase. Ich kannte nur eine Person, die so roch und diese Person wollte ich gerade am allerwenigsten sehen. "Jeongin, bitte sieh mich an", bat Hyunjin und kniete sich zu mir auf den Boden. Langsam hob ich den Blick und sah Hyunjin in die Augen. Zu meiner Überraschung sah er nicht wütend aus. Er hatte sich auch umgezogen, da auf seinem T-Shirt keine Spur von den Resten von Felix' Geburtstagskuchen zu sehen war. "Es tut mir so leid Hyunjin. Das war wirklich keine Absicht und am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und jemand anderen den blöden Kuchen tragen lassen. Und-", brach es aus mir heraus, aber Hyunjin unterbrach mich und sagte:"Beruhige dich. Ich bin nicht wütend. Aber warum bist du denn immer so nervös, wenn ich in deiner Nähe bin?" Jetzt müsste ich ihm die Wahrheit sagen. Lügen brachte nichts, da er es immer merkte. "Weil ich dich liebe. Schon so lange und ich hatte nie den Mut es dir zu sagen. Du musst es aber weder akzeptieren noch erwidern. Ich will einfach nicht, dass unsere Freundschaft daran zerbricht." Jetzt war es raus. Gleich würde er sagen, dass er nicht so fühlte und dann würde dieser Tag offiziell zum schlimmsten Tag meines Lebens werden. Ich war auf alles vorbereitet, aber nicht darauf, dass Hyunjin mich in seine Arme zog und küsste. Ich spannte mich an, aber nach zwei Sekunden erwiderte ich den Kuss. Es war besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können. Leider löste Hyunjin sich kurz darauf von mir. Irritiert fragte ich:"Heißt dass...?" Lächelnd nickte Hyunjin und erwiderte:"Ja Jeongin. Ich liebe dich auch." Wir küssten uns noch einmal und schon jetzt war ich süchtig nach ihm. Er half mir auf die Füße und sagte:"Na komm, mein kleiner Tollpatsch. Lass uns zurückgehen." Lächelnd verließ ich zusammen mit ihm die Dachterasse. Der schlimmste Tag meines Lebens hatte doch noch eine Wendung gemacht, die besser war als ich es mir jemals hätte vorstellen können.
Die Idee für diesen Oneshot stammt von MimiMinsung❤ Ich hoffe dass der Oneshot halbwegs so geworden ist wie du ihn dir vorgestellt hast😘
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Hyunin Oneshots || Stray Kids
ФанфикHier findet ihr verschiedene Oneshots mit Hyunin. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ihr könnt mir gerne eure Vorschläge, Wünsche usw. mitteilen wenn ihr diese haben solltet❤ Ich besitze keine Rechte an den Bildern und Videos, welche ich in d...