A home for a hybrid (Part 2)

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(A/N: Zum besseren Verständnis lest besser erst den ersten Teil, falls ihr das noch nicht gemacht habt❤)

Jeongin POV.

"Bis morgen Jeongyeon", verabschiedete ich mich von ihr. Für heute war ich fertig. "Bis morgen Jeongin. Komm gut nachhause." Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude stieg ich in mein Auto und fuhr nachhause. In meiner Wohnung angekommen zog ich mir erstmal andere Klamotten an und machte mir dann etwas zu essen. Während ich aß guckte ich Fernsehen. In den Nachrichten kam ein Bericht darüber, dass die Polizei eine illegale Auktion von Hybriden auf dem Schwarzmarkt aufgedeckt und die Hybriden gerettet hatte. Auf genau so einer Auktion war auch Hyunjin seinem letzten Besitzer in die Hände gefallen. Er hatte mir, seit ich sein Pfleger war, vieles erzählt und ich bekam immernoch Gänsehaut, wenn ich daran dachte, was ihm alles angetan worden war. Stromschläge, Verbrennungen und Hyunjin auszuhungern waren Mr. Kims liebste Methoden gewesen, um ihn zu bestrafen. Seine Zukunft würde nicht so düster aussehen. Er sollte ein schönes Leben haben und ich würde alles tun, um ihm das zu ermöglichen.

Mitten in der Nacht, als ich schon längst ins Bett gegangen war, klingelte mein Handy. Nachdem ich ein Blick auf das Display geworfen hatte beschleunigte sich mein Herzschlag. Das Heim für Hybriden. Und sie riefen mich nur zu so einer Uhrzeit an, wenn...Oh nein. Irgendwas war mit Hyunjin. Sofort nahm ich den Anruf an. "Hallo?" "Jeongin? Du musst sofort herkommen. Hyunjin dreht völlig durch." Noch während ich das hörte zog ich mir meine Jacke und Schuhe an und suchte nach meinem Auto-und Wohnungsschlüssel. "Ich komme. Gib mir fünf Minuten."

Im Heim angekommen rannte ich zu Hyunjins Zimmer. Ich konnte seine Schreie schon auf dem Flur hören. Andere Hybriden waren ebenfalls wach und beobachteten neugierig das Geschehen. Als ich im Türrahmen zu seinem Zimmer stand drehte sich mein Magen um. Hyunjin hatte sich ängstlich in einer Ecke zusammengekauert. Vor ihm standen vier Pfleger, die alle vergeblich versuchten ihn zu beruhigen. Dabei standen sie alle um ihn herum, sodass er zwischen ihnen und der Wand gefangen war. Er hatte sich die Hände auf die Ohren gepresst, die Augen fest zugekniffen, wippte vor und zurück und und schrie:"NEIN, BITTE NICHT! HÖREN SIE BITTE AUF! ICH WERDE GEHORCHEN, ICH VERSPRECHE ES!" Sein Atem ging viel zu schnell. Wenn das so weiterging würde er noch hyperventilieren. Innerhalb von Sekunden hatte ich verstanden, was Sache war. Er hatte einen Flashback an seine Zeit bei Mr. Kim. Wahrscheinlich eine Nachwirkung oder Teil seines Albtraums. Sein Anblick brach mir das Herz. "Lassen Sie uns alleine. Ich regele das. Und bringen Sie die anderen Hybriden wieder in ihre Zimmer", wandte ich mich an die anwesenden Pfleger. Das letzte, was Hyunjin jetzt brauchte war Publikum. Die Pfleger verließen das Zimmer und schlossen die Tür. Langsam näherte ich mich Hyunjin und setzte mich knapp eineinhalb Meter vor ihm auf den Boden. So hatte er genug Platz. Mittlerweile wimmerte er nur noch. "Hyunjin, ich bin es. Jeongin. Dir passiert nichts. Du bist hier in Sicherheit", redete ich beruhigend auf ihn ein. Er öffnete seine Augen einen kleinen Spalt breit und sah mich an. In dem ansonsten so warmen, dunklen Braun spiegelte sich nun pure Angst und sein Atem ging immernoch zu schnell. "Okay Hyunjin hör mir zu. Du musst tief ein-und dann wieder ausatmen. Kannst du das für mich tun?" Ich machte es ihm vor und tatsächlich machte er es mir nach. "Sehr gut. Das machst du klasse", machte ich weiter. Nachdem sich sein Atem wieder reguliert hatte fragte ich:"Darf ich zu dir kommen und dich umarmen? Ist das in Ordnung?" Er nickte langsam und ich rutschte Stück für Stück näher, gab ihm die Chance zurückzuzucken. Aber Hyunjin blieb genau an derselben Stelle. Als ich meine Arme um ihn legte ließ er sich gegen mich sinken. Ich kraulte ihn zwischen den Ohren und seine verkrampfte Körperhaltung entspannte sich nun vollends. Im nächsten Moment begann er zu weinen. "Sch, es ist alles gut Jinnie. Niemand wird dir wehtun. Ich beschütze dich", sagte ich und strich ihm sanft über die Wangen. Sein Körper bebte aufgrund der heftigen Schluchzer. "Ich...ich war wieder in Mr. Kims Anwesen. Es war genau wie damals. Er ist zu mir gekommen und hat begonnen mich zu foltern. Alles hat sich wiederholt. Ich hab ihn angefleht aufzuhören. Aber es hat ihn noch nie interessiert", wimmerte er. Vorsichtig wiegte ich ihn vor und zurück, während seine Tränen mein Shirt durchnässten. Wie konnte man so grausam sein, um einer anderen Person so etwas anzutun? "Du brauchst keine Angst zu haben Jinnie. Mr. Kim hat seine gerechte Strafe bekommen und du bist jetzt frei. Okay?" Er nickte und ich festigte meine Griff um ihn. Nachdem Hyunjin nicht mehr weinte fragte ich:"Willst du wieder schlafen?" "Kannst du dann hier bleiben?" Dabei sah er mich mit so traurigen Augen an, dass ich garnicht anders konnte, als Ja zu sagen. Ihn alleine zu lassen wäre jetzt keine gute Idee. "Keine Sorge. Ich gehe nirgendwohin." Zusammen legten wir uns in das Nest und ich deckte uns zu. Zur Beruhigung summte ich Hyunjin leise eine Melodie vor und bald darauf hörte ich seine regelmäßigen Atemzüge, welche mir verrieten, dass er eingeschlafen war. Erst als ich wusste, dass es ihm gut ging erlaubte ich mir ebenfalls die Augen zu schließen.

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt