The Prince who loved me

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(A/N: Dieser Oneshot wurde von der Netflixserie Bridgerton inspiriert, spielt aber nicht im 19. Jahrhundert, sondern in der heutigen Zeit. Die Rechte an Bridgerton gehen an Julia Quinn. Und ich hoffe es geht euch nicht auf die Nerven, wenn ich so viel mit Royals schreibe, aber ich liebe dieses Konzept einfach😂❤)

Jeongin POV.

Zusammen mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder betrat ich den Ballsaal des Palastes. Heute war der letzte Ball der Ballsaison, bei der die Frauen, die als bereit für die Ehe angesehen wurden, ihre Ehemänner suchten und oft auch fanden. Allerdings verliefen diese Ehen nicht immer glücklich oder wurden von beiden Seiten gewollt. Viele Gäste waren schon anwesend, welche in Konversationen über Politik, Mode oder ihre Firmen und Geschäfte vertieft waren. Die selben geistlosen Gespräche wie jedes mal. Ich ließ meinen Blick durch den vollen Raum wandern und schließlich fand ich die Person, die ich suchte. Hwang Hyunjin, der Kronprinz von Südkorea. Er sah einfach umwerfend schön aus. Wie immer, wenn ich ihn sah begann mein Herz etwas schneller zu schlagen. Ich war ihm sehr zugetan. Es hatte genug verstohlene Blicke, zögerliche Berührungen und schließlich geheime Küsse im Schutz der Dunkelheit zwischen uns gegeben, damit wir beide uns sicher waren: Wir liebten uns. Leider lebten wir jedoch nicht in einem Land, in dem Homosexualität mit offenen Armen begrüßt wurde. In Südkorea war sie zwar erlaubt, aber ein riesiges Tabuthema. Gerade Hyunjin könnte unsere Liebe noch vor gewaltige Probleme stellen. Als Prinz erwarteten seine Eltern, die etwas sehr altmodisch veranlagt waren, dass er eine schöne, reiche Frau heiratete und natürlich auch Vater wurde. Damit das auch passierte hatten sie ihn bereits gegen seinen Willen verlobt. Seine Verlobte Ryujin war die Tochter des Besitzers eines der größten Unternehmen im ganzen Land. Sie stand direkt neben ihm, hielt seine Hand fest und sah mit regelrecht leuchtenden Augen zu ihm auf. Hyunjin hingegen wirkte ziemlich gequält, was er mit einem charismatischen Lächeln zu kaschieren versuchte. Er ließ niemanden sehen, wie es wirklich in ihm aussah. Außer mich.

"Hör auf den Prinzen so ungehobelt anzustarren Jeongin. Komm mit. Wir werden das Königspaar begrüßen", riss meine Mutter mich barsch aus meinen Gedanken. Innerlich verdrehte ich die Augen, folgte meiner Familie dann aber. Nach kurzer Suche hatten wir Hyunjins Eltern gefunden. "Guten Abend", begrüßte uns die Königin und wir verbeugten uns. "Guten Abend. Es ist ein wahrlich exquisiter Ball, den Ihr heute Abend veranstaltet, Eure Majestät", antwortete meine Mutter. "Haben Sie vielen Dank Mrs. Yang. Amüsieren Sie sich und lassen Sie die Diener wissen, falls Sie etwas benötigen." Wir verbeugten uns nocheinmal und entfernten uns wieder. Ich holte mir etwas zu trinken und stellte mich an den Rand des Raumes. Mittlerweile spielten wieder die Musiker und die Klänge von Geigen erfüllten den Raum. Einige Paare, darunter auch Hyunjin und Ryujin tanzten miteinander. Hyunjin war ein hervorragender Tänzer, doch Ryujin ebenso. Sie war in jeder Hinsicht die perfekte Ehefrau. Hübsch, reich und elegant. Wie sie vom Charakter her tickte wusste ich nicht, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass Hyunjins Eltern so etwas wichtiges wie den Charakter der zukünftigen Ehefrau ihres Sohnes als irrelevant erachteten.

Yeji, Hyunjins Schwester, trat nun neben mich und flüsterte:"Du magst ihn mehr, als du je zugeben würdest oder?" Erschrocken sah ich sie an. Wir gaben uns eigentlich Mühe unsere Zuneigung nicht allzu offensichtlich zu machen. Sie lachte leise. "Keine Sorge, ich werde es niemandem verraten. Es wäre mir auch wirklich lieber, wenn ihr beide zusammen wärt. Ich will, dass Hyunjin glücklich ist. Er beklagt sich nicht selten darüber, wie sehr sich unsere Eltern in sein Leben einmischen." Wir unterhielten uns noch weiter, bis sie sich entschloss mit ihrem Verlobten Taesoo, den sie allem Anschein nach wohl wirklich liebte, zu tanzen. Ein erneuter Blick auf die Tanzfläche verriet mir, dass Hyunjin verschwunden war. Wo war er hin? So gerne würde ich heute Abend etwas Zeit mit ihm verbringen. Als hätte er meinen Gedanken gehört, ertönte neben mir nun seine Stimme. "Wollen wir ein wenig draußen spazieren gehen?" Ich wandte mich ihm zu und sagte:"Nichts lieber als das." Wir verließen den Ballsaal und machten uns auf den Weg in die königlichen Gärten. Draußen angekommen liefen wir den Kiesweg entlang an dem großen See, wunderschönen Blumenbeeten und hohen Bäumen vorbei. Der Mond und die Sterne schienen auf uns herab und man konne noch immer die Musik aus dem Ballsaal hören. Langsam fand meine Hand seine und ich strich mit dem Daumen über seinen Handrücken. Hyunjin lächelte, was mein Herz regelrecht hüpfen ließ. Er führte mich auf die Wiese neben dem Kiesweg und stellte sich mir gegenüber. "Gewährst du mir einen Tanz?", wollte er wissen und ich antwortete:"Das würde ich immer tun." Seine rechte Hand fand Platz an meiner Hüfte und seine linke Hand hielt weiterhin meine. Wir begannen zum Klang der Musik aus dem Ballsaal zu tanzen. Einen Schritt nach links, einen zurück und wieder vor. Über die Schrittabfolge des Tanzes musste sich keiner von uns Gedanken machen, sodass wir uns ganz aufeinander konzentrieren konnten. Ich sah ihm tief in die Augen. Warum konnte es nicht immer so sein? Waren wir nuneinmal bloß dazu bestimmt uns für immer zu verstecken und beide ein Leben zu führen, dessen Struktur uns aufgezwungen wurde? Es war mir egal, was die feine Gesellschaft über uns und unsere Liebe sagen würde. Ich wollte nur Hyunjin an meiner Seite. Unsere Gesichter kamen sich immer näher und ich erkannte die Sehnsucht, die uns beide allmählich zu zerreisen drohte, in Hyunjins Blick. Es war diesselbe Sehnsucht, welche auch mich nachts wachhielt. Nun lehnte meine Stirn schon an seiner, während er seinen zuvor lockeren Griff gelöst hatte und mich nun fest in seinen Armen hielt. Langsam näherten wir uns noch weiter an, bis ich seine Lippen auf meinen spürte. Auch wenn dies nicht unser erster Kuss war flatterten die Schmetterlinge so aufgeregt in meinem Bauch, als wäre es das erste mal. Hyunjins Lippen schmeckten aufgrund seines Lippenstifts nach Kirsche. Ich öffnete meinen Mund etwas und unser Kuss wechselte von zart und unschuldig zu leidenschaftlich. Ein leises Keuchen entkam Hyunjins Lippen und ich fuhr ihm mit meinen Händen durch die Haare. Er legte beide Arme um meine Hüfte und zog mich, sofern das überhaupt möglich war, noch näher zu ihm. Am liebsten sollte dieser Moment nie enden, denn etwas besseres als das hier konnte ich mir garnicht vorstellen. Leider mussten wir uns kurz darauf voneinander lösen, da uns beiden die Luft ausging. "Ich liebe dich Hyunjin", wisperte ich. Dieser strich mit seiner rechten Hand zart über meine Wange und flüsterte:"Ich liebe dich auch Jeongin." Wir wussten beide, was wir in diesem Moment, und an allen anderen Tagen, seit wir uns nähergekommen waren am meisten begehrten: Ein gemeinsames Leben. Doch dieses war außerhalb unserer Reichweite. Noch heute Abend müssten wir wieder zurück in die Schlangengrube der feinen Gesellschaft, deren Gift uns und unserer Liebe die Luft zum Atmen nahm. Aber bis dahin würden wir diesen Moment der Zweisamkeit voll auskosten. Als wir beide wieder zu Atem gekommen waren küssten wir uns nocheinmal und die Welt um uns herum verblasste ein weiteres mal. In diesem Moment waren wir ahnungslos, was am nächsten Tag auf uns zukommen würde.

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt