In love with a slave Part 2

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Hyunjin POV.

Als ich die Augen aufschlug war es draußen bereits hell. Normalerweise war ich um diese Tageszeit schon seit Stunden auf den Beinen und verrichtete die verschiedensten Arbeiten für Mr. Kang. Aber das war nun vorbei. Nun gehörte ich dem Prinzen. Oder Jeongin, wie er genannt werden wollte. So ein schöner Name. Auch wenn er bis jetzt noch freundlich zu mir gewesen war, blieb ich vorsichtig. Ich hatte schon einmal dafür bezahlen müssen, einer anderen Person vertraut zu haben.

Ein paar Minuten später betrat der Prinz das Zimmer. "Guten Morgen. Gut geschlafen?", fragte er lächelnd. Sein Anblick erinnerte mich an einen Fuchs. Ich nickte. "Okay. Was hälst du davon, wenn du jetzt erstmal ein Bad nimmst und danach etwas isst?" Ich durfte schon wieder etwas essen? Bisher hatte ich, wenn ich Glück gehabt hatte, eine Mahlzeit am Tag bekommen, die alles andere als groß gewesen war. Und nun durfte ich zweimal etwas essen, mit einem Abstand von gerademal ein paar Stunden. Als ich bemerkte, dass ich ihm noch gar keine Antwort gegeben hatte sagte ich:"Ja, das klingt gut." "Dann komm mit. Ich will dir was zeigen." Gerade wollte ich aufstehen, doch da bemerkte ich, dass ich halbnackt war und gerademal die Hose von meinem Hanbok trug. Den Rest hatte ich einfach achtlos auf den Boden geschmissen. "Ähm kannst du dich vielleicht kurz umdrehen?", fragte ich ihn und er nickte. Es war immernoch seltsam ihn einfach duzen zu dürfen, aber ich wollte nichts falsch machen. Fehler bedeuteten Schmerz. Das hatte ich früh genug lernen müssen. Schnell stand ich auf und zog mir den Rest des Gewandes an. Als ich fertig war sagte ich Bescheid und wir verließen das Zimmer. Ein Stück weiter den Gang hinunter blieb Jeongin vor einer großen Flügeltür stehen, öffnete diese und betrat den dahinterliegenden Raum. Dieser entpuppte sich als Bad. In den Mamorboden war ein tiefes Becken eingelassen, welches bereits mit dampfendem Wasser gefüllt war. Stufen führten an einer Seite des in dieses hinab. Einige Flaschen aus Kristall, die mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt waren, standen am Rand. Daneben lagen Handtücher und etwas frisches zum Anziehen. "Ich hab schon alles für dich vorbereiten lassen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und entspann dich ein bisschen. Wenn du fertig bist, klopf einfach an die Tür." Seine Worte drangen wie durch Watte an meine Ohren. Erst als er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumwedelte erwachte ich aus dieser Starre. "Alles in Ordnung?" Er sah besorgt aus. "Ja, es geht mir gut", antwortete ich. "Na dann lass ich dich mal alleine." Mit diesen Worten verließ er das Bad. Ich zog mich aus und ging in das Becken. Als ich vollständig im Wasser war seufzte ich auf. Es war perfekt. Nicht kalt, aber auch nicht kochend heiß. Ich holte tief Luft und tauchte unter. Unter Wasser fühlte ich mich schwerelos und konnte für einen Moment einfach alles vergessen. Als mir die Luft ausging schwamm ich wieder nach oben. Um Jeongin nicht zu lange warten zu lassen nahm ich mir nun eine von den Kristallflaschen und begann mich zu waschen. Die Flüssigkeit roch nach Kokosnuss. Nachdem ich alles wieder abgespült hatte verließ ich das Becken, trocknete mich ab und zog die frische Kleidung an. Ich klopfte an die Tür, doch nicht Jeongin, sondern ein fremder Mann, öffnete sie. Er trug eine glänzende Rüstung und hätte ziemlich einschüchternd gewirkt, wenn er nicht so freundlich gelächelt hätte. "Du musst Hyunjin sein. Ich bin Chan. Komm, ich bringe dich zum Prinzen. Er wartet bereits." Beim Speisesaal angekommen klopfte er an und Jeongins Stimme ertönte, welche uns den Eintritt gewährte. Chan ließ mir den Vortritt und nachdem er sich einmal vor Jeongin verbeugt hatte, ging er wieder. Jeongin saß bereits an einer langen, gedeckten Tafel. Ich hatte noch nie so viel leckeres Essen auf einem Haufen gesehen, außer bei Festen auf Mr. Kangs Anwesen. Dort hatte ich mir aber natürlich nichts nehmen dürfen, sondern hatte ihn bedienen müssen. "Bitte setz dich", forderte Jeongin mich auf. Ich ließ mich auf dem Stuhl gegenüber von seinem nieder. Mein Blick hing nach wie vor an dem Essen und ich hörte ihn leise lachen. "Nimm dir was und so viel du willst." Zuerst zögerlich, doch dann immer sicherer nahm ich mir was ich wollte, getrieben von der Möglichkeit in diesem Moment alles essen zu können, was mir in all den Jahren in Mr. Kangs Besitz verweigert worden war und begann zu essen. Als ich fertig war ergriff Jeongin das Wort:"Ich wollte noch mit dir reden. Und zwar habe ich nicht die Absicht dich gegen deinen Willen als meinen Sklaven hier festzuhalten. Ich schenke dir die Freiheit. Hast du eine Familie, zu der du gerne zurückkehren möchtest?" Im ersten Moment konnte ich nicht glauben, was ich da hörte. Er schenkte mir die Freiheit und gab mir wirklich die Chance zu entscheiden, was ich tun wollte? Aber ich hatte niemanden, der auf mich wartete. Von meiner Familie war niemand mehr da. Betrübt schüttelte ich den Kopf und unterdrückte das plötzliche Bedürfnis zu weinen, als all diese schrecklichen Erinnerungen wieder hochkamen. "Nein", sagte ich währendessen deshalb schlicht und weil ich fürchtete, dass wenn ich noch mehr erzählte, doch noch in Tränen ausbrechen würde. Zum Glück stellte er keine weiteren Fragen, sondern nickte einfach nur. "Für den Fall, dass du dich entscheidest hierzubleiben verspreche ich dir eines. Du wirst nie wieder als Eigentum eines anderen behandelt werden und kannst tun, was du willst. Deine Tage als Sklave sind vorbei. Aber wenn du gehen und dir ein neues Leben aufbauen willst, dann halte ich dich nicht auf. Du musst dich auch nicht sofort entscheiden. Denke in Ruhe darüber nach." Dieser Moment glich einem Traum. Ich war endlich frei! Ein neues Leben klang verlockend, aber was wenn alles wieder von vorne beginnen würde? Wenn ich nochmal gefangen genommen und verkauft werden würde? Ein weiteres Mal könnte ich das ganz sicher nicht ertragen. Hier wäre ich wenigstens in Sicherheit. Jeongin holte mich aus meinen Gedanken, als er sagte:"Komm, lass uns dieses Halsband loswerden."

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt