Lullaby

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⚠️TW⚠️
-Erwähnung von häuslicher Gewalt/gewalttätiger Beziehung

Jeongin POV.

Mitten in der Nacht wurde ich durch einen Schrei neben mir geweckt. Ich schaltete die Nachttischlampe an und drehte mich um. Hyunjin, welcher die Augen fest zugekniffen hatte, zitterte und wimmerte im Schlaf. Nun schrie er:"Geh weg! Lass mich in Ruhe!" Nun wurde mir klar was Sache war. Er hatte einen Alptraum. Ich beugte mich über ihn und rüttelte an seiner Schulter. "Hyunjin, wach auf", sagte ich mit fester Stimme. Immer stärker rüttelte ich an ihm, bis er die Augen aufriss und sich ruckartig aufsetzte. Die nackte Panik spiegelte sich in seinen Augen und im nächsten Moment rannen auch schon die ersten Tränen über seine Wangen. Ich nahm ihn in den Arm und er klammerte sich an mich, als würde sein Leben davon abhängen. Seine Tränen durchnässten mein Shirt, doch das störte mich nicht. Die nächsten Minuten war es bis auf Hyunjins Schluchzen und gelegentliches Schniefen still. Als er sich nach ungefähr 15 Minuten beruhigt hatte ließ er mich los und strich sich die restlichen Tränen aus den geröteten Augen. "Tut mir leid", sagte er mit brüchiger Stimme. Ich schüttelte den Kopf und erwiderte:"Entschuldige dich nicht dafür. Ich bin dir nicht böse." Was er wohl geträumt hatte? Da kam mir eine Idee. "Was hälst du davon, wenn wir es uns mit warmer Milch gemütlich machen und mir erzählst, was du geträumt hast?", fragte ich. Zaghaft nickte er und wir gingen in die Küche. Während ich die Milch im Auge behielt warf ich auch immer wieder kleine Seitenblicke zu Hyunjin. Er stand vor dem Küchenfenster und blickte in die dunkle Nacht hinaus, in welcher die Lichter der Stadt leuchteten wie Sterne am Nachthimmel. Das fahle Mondlicht schien auf sein Gesicht und ich erkannte die getrockneten Tränenspuren auf seinen Wangen. Er sah so erschöpft aus, was jedoch nicht verwunderlich war. Seit zwei Jahren litt er an Schlafstörungen. Seit er der Hölle entkommen konnte, welche davor sein Leben bestimmt hatte. Meistens konnte er nicht einschlafen und wenn dann wurde er mitten in der Nacht von einem Albtraum übermannt.

Das Piepsen des Herds holte mich aus meinen Gedanken. Ich schaltete ihn ab, füllte die Milch in zwei Tassen und gab eine davon Hyunjin. Zusammen gingen wir ins Schlafzimmer zurück, setzen uns auf dem großen Bett an die Wand und deckten unsere Beine zu. Nach ungefähr drei Minuten hatte Hyunjin immernoch nichts gesagt, doch ich wusste, dass ich ihn nicht drängen durfte. Wenn ich das tat verschloss er sich nur noch mehr. Schließlich seufzte er und erzählte:"In dem Traum war ich in einem dunklen Kellerraum. Es war der Raum, in dem Jihoon mich immer eingesperrt hat, wenn ich nicht das tat was er verlangte. Dann ist die Tür aufgegangen und er hat den Raum betreten. Er hat angefangen mich zu verprügeln und zu würgen. Ich hab versucht mich zu wehren, aber ich konnte mich nicht bewegen. Als er mich losgelassen hat hat er mir gedroht, dass ich mir wünschen würde dir niemals irgendetwas erzählt zu haben, wenn er mit mir fertig ist. Oh Gott Jeongin, es hat sich so real angefühlt." Zum Ende hin entwich Hyunjin ein verzweifeltes Schluchzen und er begann erneut zu weinen. Schnell stellte ich unsere Tassen ab und nahm ihn in den Arm. "Jeongin, ich habe Angst", wimmerte er. "Hör mir bitte zu Hyunjin. Es war richtig von dir mir alles anzuvertrauen, ansonsten hätte ich dir nicht helfen können. Er sitzt im Gefängnis und kann weder dir, noch mir, noch irgendjemand anderem wehtun. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Und wenn es etwas gibt worüber du reden oder was du mir sagen willst, dann halte dich nicht zurück. Ich bin hier bei dir und das werde ich auch immer bleiben", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ihn so zu sehen machte mich völlig fertig. Sein Exfreund, dieses Drecksschwein, Jihoon hatte ihn zerstört. Hyunjin löste sich von mir, strich sich die Tränen weg und lächelte. "Danke. Das weiß ich zu schätzen. Wirklich", sagte er leise. "Willst du versuchen wieder zu schlafen?", wollte ich wissen und er nickte. Wir legten uns wieder hin und ich schaltete das Licht aus. "Jeongin? Kannst du mir was vorsingen?", fragte Hyunjin nun schüchtern. "Natürlich." Ich holte Luft und begann zu singen.

I remember tears streaming down your face when I said I'll never let you go.

When all those shadows almost killed your light

I remember you said 'Don't leave me here alone'

But all that's dead and gone and passed tonight

Just close you eyes

The sun is going down

You'll be alright, no one can hurt you now

Come morning light

You and I'll be safe and sound

Ich spürte wie Hyunjin begann sich zu entspannen, doch ich sang trotzdem weiter.

Don't you dare look out your window darling

Everything's on fire

The war outside our door keeps raging on

Hold on to this lullaby

Even when the music's gone, gone

Just close your eyes

The sun is going down

You'll be alright, one one can hurt you now

Come morning light

You and I'll be safe and sound

Als ich mit dem Lied fertig war schien Hyunjin wieder eingeschlafen zu sein. Ich zog ihn noch etwas näher zu mir. Er sollte wissen, dass er jetzt nicht mehr alleine war. Die letzten Jahre hatte er genug gelitten und nun war es an der Zeit für ihn glücklich und unbeeinträchtigt von seiner Vergangenheit zu leben.

Ich hoffe euch gefällt der Oneshot❤ Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich bin in letzter Zeit etwas gestresst und habe leider sehr wenig Zeit zum Schreiben und das wird leider bis zu den Weihnachtsferien so bleiben😕 Dann werde ich versuchen wieder öfter Oneshots hochzuladen💖

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt