The nerd and the popular guy (Part 2)

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Hyunjin POV.

Kaum hatte ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen liefen die Tränen, die jetzt nichts mehr zurückhielt, meine Wangen hinunter. Ich wollte einfach nur in mein Zimmer und mir die Bettdecke über den Kopf ziehen. Schnell setzte ich meinen Rucksack ab und zog ich meine Schuhe sowie Jacke aus. Gerade als ich in mein Zimmer flüchten wollte, kam meine Mutter aus der Küche. Erst jetzt fiel mir auf, dass es nach Mittagessen roch. Aber ich hatte keinen Hunger. "Oh je Schatz, was ist denn los?", fragte sie sanft, als sie mein völlig verheultes Gesicht sah. Sie brachte mich ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzten. Dort nahm sie mich in den Arm und ich weinte völlig hemmungslos weiter. Ich war so dumm. Wie hatte ich auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass Jeongin tatsächlich etwas für mich empfand? Ich war ein Nerd, ein Loser, ein Nichts oder wie auch immer die beliebten Leute mich nannten. Aber lieber war ich ein Nerd als ein Arschloch. Meine Mutter wartete, bis ich nur noch ein leises Schniefen von mir gab und dann fragte sie nocheinmal was denn los sei. Langsam löste ich mich aus der Umarmung und fragte:"Erinnerst du dich an Jeongin?" Sie nickte und sagte:"Natürlich. Er ist ein sehr netter Junge." Am liebsten hätte ich gelacht. "Naja das dachte ich auch. Aber heute habe ich erfahren, dass alles zwischen uns ein einziger Zweck für ihn war, um eine Wette zu gewinnen." Nun stürzte meiner Mutter das Gesicht ab und sie strich mir zart durch die Haare. "Dann ist das sein Verlust. Jede Person, der du dein Herz öffnest kann sich glücklich schätzen. Und wenn er das so ausnutzt, dann hat er dich auch nicht verdient." Mit ihren Daumen strich sie die Tränen von meinen Wangen und ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt. Immer, wenn ich einen Albtraum gehabt hatte, hatte sie mir genau so über die Wange gestrichen, bis ich aufgehört hatte zu weinen. Aber das hier war kein Traum. Es war die Realität und doch wollte ich einfach nur aufwachen.

Die nächsten drei Tage ging ich nicht in die Schule. Felix kam zu Besuch und leistete mir Gesellschaft. Zusammen aßen wir eine ganze Box von seinem selbstgebackenen Brownies und guckten uns alle möglichen Filme an. Für kurze Zeit wurde es etwas besser. Warum war Felix nicht auf meiner Schule? Dann müsste ich nicht alleine dorthin, nachdem Jeongin sich als berechnendes Arschloch entpuppt hatte. Am liebsten wäre ich noch länger zuhause geblieben. Ich wollte Jeongin nicht mehr sehen und in der Schule war das unausweichlich. Jedoch musste ich am vierten Tag, was zum Glück ein Freitag war, wieder hingehen und kaum, dass ich das Schulhaus betreten hatte sah ich ihn auch schon. Bevor er mich auch noch bemerkte ging ich schnell zu meinem Spind. Dort packte ich die Bücher, welche ich heute brauchte, in meinen Rucksack und ging ins Klassenzimmer. Fast wäre ich noch zu spät gekommen, da ich zuhause so spät wie möglich losgelaufen war, damit Jeongin keine Gelegenheit bekommen würde mich anzusprechen. Kaum dass ich auf meinem Platz saß betrat auch schon unser Mathelehrer Mr. Park das Zimmer. Während des Unterrichts versuchte ich mich zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Jeongin. Das mit dieser Wette tat vorallem so weh, da ich bisher noch nie verliebt gewesen war. Und dann verlor ich mein Herz an jemanden wie ihn. Ich hätte ihm einfach nie vertrauen dürfen.

Drei Wochen lang gab ich mir größte Mühe, Jeongin aus dem Weg zu gehen. Jedoch war mir klar, dass das unter Umständen nicht ewig funktionieren würde. Als es montags zur Mittagspause klingelte wollte ich so schnell wie möglich verschwinden, doch ehe ich mich versah stand Jeongin schon neben meinem Tisch. Ich tat so, als würde ich ihn nicht bemerken und packte weiter meine Sachen ein. "Hyunjin? Können wir kurz reden?" Er klang fast schüchtern. Genervt wandte ich mich ihm zu. "Bitte." Mein Gott, jetzt hörte es sich schon an, als würde er flehen. "Kommt ihr zwei. Ab in die Pause", unterbrach Mr. Park uns nun und wir verließen das Klassenzimmer. Auf dem Flur sagte ich:"Ich wüsste nicht worüber wir noch reden müssten. Und du kannst nicht von mir erwarten, dass ich dir sofort wieder um den Hals falle, wenn du dich entschuldigst." Darauf schüttelte Jeongin den Kopf und erwiderte:"Natürlich nicht. Du hast keinen Grund mich zu mögen. Und erst recht keinen mir zu vertrauen. Ich hab Mist gebaut und verdiene es nicht, dass du mir gleich wieder verzeihst. Aber ich will nur, dass du weißt dass ich dich wirklich liebe. Ich war all die Zeit davor zu blind um zu sehen, wie wunderbar du bist und habe nie auch nur versucht dich kennenzulernen. Es tut mir leid." Mein Herz raste. Ich liebte ihn ja auch, aber ich hatte Angst mich wieder auf ihn einzulassen. Wer garantierte mir, dass es diesesmal anders laufen würde? "Hör zu Jeongin. Vielleicht kann ich dir irgendwann einmal verzeihen, aber ich kann es nicht vergessen. Nicht jetzt. Es ist einfach zu früh." "Das verstehe ich. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Ich respektiere das. Und falls du dich entscheidest mir eine zweite Chance zu geben lass es mich wissen und ich werde da sein." Ich nickte und erwiderte:"Geh jetzt lieber in die Cafeteria. Deine Freunde fragen sich bestimmt schon wo du bleibst." "Und was ist mit dir?" "Ich muss in die Bibliothek und einige Bücher zurückgeben, die ich ausgeliehen hab. Und dann wäre ich gerne alleine." "Okay. Wir sehen uns im Unterricht." Darauf nickte ich nur und ließ ihn stehen. Als ich am Ende des Ganges um die Ecke gebogen war lehnte ich mich gegen die Wand und atmete tief durch. Was sollte ich tun? Sollte ich ihm eine zweite Chance geben? Aber was wenn er mich wieder nur verarschte?

Hyunin Oneshots || Stray KidsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt