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-AlkoholkonsumJeongin POV.
Die Wochen vergingen und Hyunjin und ich verbrachten viel Zeit miteinander. Er bekam immernoch komische Blicke zugeworfen, allerdings schien ihn das glücklicherweise nicht zu stören. Generell wirkte er mit der Zeit immer entspannter und schien etwas aufzutauen. Sein Lachen, als wir vor einigen Wochen zusammen im Pavillon gesessen hatten, hatte sich regelrecht in mein Gedächtnis eingebrannt. Und er hatte dabei so süß ausgesehen. Diesen Anblick wollte ich in meinem Kopf festhalten, falls er sich entscheiden würde zu gehen.
Gemählich spazierte ich durch den Garten. Vögel zwitscherten und die Sonne schien warm auf mich herab. Als der Springbrunnen im Zentrum des Gartens in Sicht kam, sah ich Hyunjin auf dem Rand des Brunnens sitzen. Konzentriert schien er an etwas zu arbeiten und wirkte dabei einfach bildhübsch. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht und immer wieder strich er sie zur Seite. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Ihn dort so zu sehen gab ein idyllisches Bild ab. Ich blieb stehen und musterte ihn. Wie lange genau wusste ich nicht. "Geh doch zu ihm, wenn du ihn so anstarrst", ertönte plötzlich eine Stimme neben mir und ich schrie fast laut auf. "Erschreck mich doch nicht so Seungmin", pampte ich ihn an. Dieser hingegen grinste nur blöd. Genervt seufzte ich aus. "Du erinnerst mich gerade an all diese Ladys vom Hof, die dich immer anhimmeln, sich aber nie trauen zu dir zu gehen und mit dir zu reden." "Vergleich mich jetzt bitte nicht mit denen. So lange stande ich hier jetzt sicher auch nicht herum und ich himmele ihn garnicht an. Kann man nicht Leute auch einfach mal anschauen, ohne sich gleich anhören zu müssen, man sei in sie verliebt?", verteidigte ich mich und redete mich um Kopf und Kragen. Gott sei Dank saß Hyunjin weit genug weg und hörte uns gerade nicht. Zumindest hoffte ich das. "Naja, wenn du das sagst", antwortete Seungmin langgezogen. Kurz darauf wurde er zu seinem Vater gerufen. "Jetzt steh hier nicht so rum, sondern geh zu deinem Traumprinzen", sagte er grinsend, bevor er wieder in den Palast lief. "Er ist nicht mein Traumprinz", zischte ich zurück. Das quittierte Seungmin lediglich mit einem amüsierten Augenrollen und machte sich dann auf den Weg zu seinem Vater.
Kaum war er weg gab ich mir einen Ruck und ging zu Hyunjin. Dieser war immernoch abgelenkt und bemerkte mich erst, als ich ihm auf die Schulter tippte. "An was arbeitest du da?", fragte ich. Er drehte sich zu mir und zeigte mir eine Zeichnung, welche zwei erwachsene Personen zeigte, welche sich im Arm hielten. Sie wirkten so vertraut miteinander. Mit einem traurigen Unterton in der Stimme erklärte er:"Das sind meine Eltern. Zumindest sahen so so aus, als ich sie das letzte mal sah." Nun legte er das Blatt und den Stift zur Seite. Wie alt war Hyunjin überhaupt gewesen, als er versklavt worden war? Fragen traute ich mich nicht. Vielleicht würde er es mir irgendwann noch erzählen. "Das Bild sieht wirklich toll aus. Du hast Talent", versuchte ich ihn aufzumuntern. Ich wollte nicht, dass er traurig war. Lächelnd bedankte er sich und nahm den Zeichenblock, den ich ihm gegeben hatte, als ich erfahren hatte, dass er gerne zeichnete. Darin blätterte er herum, bis er fand, wonach er suchte. Es war ein Bild von dem Garten. Auf den ersten Blick sah man vielleicht nur all die Blumen und Bäume, doch je länger man hinsah, desto mehr Details, die Hyunjin eingearbeitet hatte, sprangen einem ins Auge. Schmetterlinge, die Strukturen der einzelnen Pflanzen, die Seerosen auf dem Wasser. Ich hatte mich noch garnicht sattgesehen, da riss Hyunjin das Bild aus dem Block heraus und hielt es mir entgegen. "Dir scheint es zu gefallen. Das sehe ich an deinem Blick. Behalte es ruhig. Ich hab es ohnehin nur aus Langeweile gezeichnet und es bedeutet mir nichts." "Danke." Ich setzte mich neben ihn und fragte:"Wie lange zeichnest du schon?" "Angefangen hab ich mit drei Jahren. Meine ersten Bilder sahen, wenn ich heute so darüber nachdenke, grauenhaft aus, aber damals haben sie mir gefallen. Viele davon hab ich meiner Mutter geschenkt. Nachdem ich bei Mr. Kang gelandet bin, hatte ich keine Gelegenheit irgendwie weiterzumachen. Und jetzt, wo ich hier bin, fange ich wieder an und wie du siehst klappt es ja recht gut. Was machst du eigentlich gerne?" "Du meinst abgesehen davon, mich vor meinen Pflichten zu drücken und Dinge zu tun, die mir meine Eltern eigentlich verboten haben?" Hyunjin horchte auf und musterte mich neugierig. Ich lächelte und erzählte:"Ich singe und reite sehr gerne. Beides macht aber nicht so viel Spaß, wie Regeln zu brechen. Meine Eltern haben mir zum Beispiel verboten ohne einen Aufpasser in die Stadt zu gehen, aber ich schleiche mich trotzdem raus. Sie von meinem größten Wunsch, mehr von der Welt zu sehen zu überzeugen war dementsprechend ziemlich schwer und schließlich haben sie nur zugestimmt, weil noch zwei Dutzend Diener und Ritter dabei waren. Aber es hat sich gelohnt." Auf Hyunjins Frage hin, wo ich überall gewesen sei, berichtete ich ihm von allem, was ich gesehen hatte. Von der Stadt Esgal im hohen Norden unseres Königreiches, wo ganze Gebäude aus Eis errichtet waren, über das Aschengebirge, wo es so viele aktive Vulkane gab wie sonst nirgendwo, bis hin zum Edelsteinwald, in welchem Smaragde sich wie Moos an die Baumstämme schmiegten. So verging der Nachmittag, bis die Sonne unterging und es Zeit wurde zum Abendessen zu gehen.
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Hyunin Oneshots || Stray Kids
FanfictionHier findet ihr verschiedene Oneshots mit Hyunin. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ihr könnt mir gerne eure Vorschläge, Wünsche usw. mitteilen wenn ihr diese haben solltet❤ Ich besitze keine Rechte an den Bildern und Videos, welche ich in d...