"Wie lange wird's dauern bis die uns überwachen werden wie gewöhnliche Kriminelle hm?", regte Sam
sich auf und gestikulierte wild nach Rhodes, der nur den Kopf schüttelte. Ich saß zwischen den beiden
Streithähnen und rieb mir die Schläfen. Seit einer Stunde waren wir schon am diskutieren und waren
doch noch zu keinem Ergebnis gekommen. "117 Staaten wollen das unterzeichnen Sam! 117! Und du
blubberst hier rum von wegen alles wird cool.", ereiferte sich Rhodes und heizte die Diskussion nur
weiter an. Sam, der sich angegriffen fühlte, reagiert dementsprechend. "Wie lange willst du hier noch
blöd rumquatschen?", fuhr er ihn an. "Sam! Schalt einen gang runter...bitte." Eindringlich schaute ich
ihn an. "Wenn ich mich einmischen darf..", erklang es zart von Vision. "Bitte, nur zu!", fuhr Falcon ihm
genervt dazwischen. "Ich habe eine Gleichung." Sam stieß einen verächtlichen Seufzer aus. "Na das
wird sicherlich alles klären." unterbrach ihn Sam von neuem. Ich rollte mit den Augen. "Lass ihn doch
erstmal ausreden.", brachte ich ihn zum Schweigen. "In den acht Jahren seit Mr. Stark sich als Iron Man
offenbart hat, stieg die Zahl der außergewöhnlich talentierten Personen exponentiell an. Im selben
Zeitraum häuften sich Weltuntergangs-Szenarien in gleichem Maße." Cap, der gerade in dem Vertrag
blätterte, schaute auf. "Heißt das es ist unsere Schuld?" Ich kannte ihn. Äußerlich schien er noch recht
gelassen, doch innerlich kochte er. "Ich sage, es besteht vielleicht eine Kausalität. Unsere jeweiligen
Stärken wecken Herausforderungen. Herausforderungen ergeben Konflikte. Und Konflikte... münden in
Katastrophen. Kontrolle ist ein Ansatz, den man nicht ignorieren sollte." endete Vision. "Boom."
stimmte Rhodes ihm mit einem siegessicheren Blick auf Sam zu. Ich hingegen schaute auf meinen
Vater, der mir gegenüber in einem Sessel, eine Hand auf den Augen, saß und seit Beginn nichts zu der
Diskussion beigetragen hatte. "Tony?", erhob Natasha die Stimme. "Ungewöhnlicherweise bist du
unterdurchschnittlich mitteilsam.", stellte sie mit spitzer Zunge fest und sprach damit genau das aus,
was ich dachte. "Warum wohl? Weil er sich bereits entschieden hat.", hörte ich mich selber sagen und
verschränkte die Arme vor der Brust. Mein Vater nickte in meine Richtung. "Meine Tochter kennt mich zu gut. Ich hab einen elektromaanetischen Brummschädel. Nur Schmerzen." Unter den Blicken von
allen hier im Raum Anwesenden ging er zum Waschbecken in der Küche, nahm sich eine frische Tasse
und wollte diese befüllen. "Wer zum Teufel kippt Kaffeesatz in den Ausguss?", beschwerte er sich und
schlitterte damit mal wieder völlig am Thema vorbei. Während er an der Theke hantierte, schmiss er
sein komisches Handy in die Obstschale, dieses warf ein vergrößertes Bild eines junges Mannes in den
Raum. Ich ahnte bereits was kommen würde. Ehe ich eingreifen konnte, legte Tony bereits los. "Das ist
übrigens Charles Spencer. Ein toller Junge. Informatik Diplom mit "sehr gut" bestanden. Hatte bereits
einen Job in Aussicht und wollte im Herbst bei Intel anfangen. Bevor er sich jedoch an einen
Schreibtisch fesselte, wollte er sich noch ein bisschen treiben lassen. Etwas von der Welt sehen, es
könnte ja später nützlich sein." "Dad, hör auf. Das hat nichts mit dem Vertrag hier zu tun.", stoppte ich
ihn, doch er ignorierte mich. "Charles war nicht in Vegas, oder Amsterdam, so wie es gemacht hätte. Er entschied sich dafür im Sommer nachhaltige Unterkünfte für arme Leute zu bauen. Wo? In Sokovia." Betretenes Schweigen setzte ein. Mir war klar das mein Vater die Sokovia Karte früher oder später ausspielen würde. Verunsichert schaute ich erst zu Steve, dann zu Wanda, deren Hände bereits wieder zitterten. "Er hätte etwas bewegt, nehme ich an. Ich meine wir werden es nie erfahren, weil wir ein Gebäude auf ihn fallen ließen bei unserer Prügelei." Steve setzte sich im Sessel auf. "Tony..." Mein Vater ließ ihn gar nicht erst aussprechen. "Nein Rogers. Es muss Grenzen für uns geben. Egal auf welche Art, ich bin dafür." Ich stieß ein verächtliches "Tze" aus. "Super.", gab ich genervt von mir. "Damit machst du es dir wieder schön einfach.", führte ich meine Gedanken weiter fort und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du willst all das hier..." Ich beschrieb mit meinen Händen einen Kreis um uns herum. "Einfach aufgeben, nur weil sich dir jemand in den Weg stellt, der unsere Arbeit nicht anerkennt? Wo waren die Vereinten Nationen, als halb New York am Abgrund stand? Wo waren sie als wir S.H.I.E.L.D's Machenschaften haben auffliegen lassen? Wo waren sie als Sokovia unterging?", sagte ich aufgebracht und fuhr mir durch die Haare. "Diese Karte zu auszuspielen ist nicht fair Tony und das weißt du genau. Wir haben zigtausend Menschen gerettet und niemanden mit Absicht sein Schicksal zugefügt.", fügte ich hinzu und erntete zustimmendes Murmeln von Sam. "Dieses Dokument verschiebt nur die Schuldfrage. Wer sagt, dass wir nicht Verantwortung für unser Handeln tragen.", stimmte Steve mir zu. "Wir reden hier von den Vereinten Nationen. Das ist nicht der Weltsicherheitsrat, S.H.I.E.L.D, oder HYDRA. Steve, jetzt wirst du wirklich arrogant.", bemerkte Rhodes. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. "Vorsicht Rhodes." Er hob entschuldigend die Hände. "Letztlich läuft es doch darauf hinaus. Auch diese Organisation wird von Menschen geführt und diese verfolgen Ziele und Ziele ändern sich.", gab Cap zurück. "Das ist doch gut. Genau deswegen bin ich hier. Als mir klar wurde, was meine Waffen in den falschen Händen anrichten habe ich aufgehört und die Produktion gestoppt.", fuhr mein Vater dazwischen und kam wieder zu uns. "Das warst nicht du, sondern dein schlechtes Gewissen!", warf ich ihm in Rage an den Kopf. "Elle!", ermahnte mich Steve. "Tony, das war deine freie Entscheidung. Wenn wir unterschreiben, verzichten wir auf dieses Recht. Was ist, wenn die uns irgendwo hinschicken wo wir nicht hinwollen. Oder wir irgendwo hinwollen und die lassen uns nicht.", richtete er sich wieder an meinen Dad. "Vielleicht hat Tony recht.", meldete sich Natasha wieder zu Wort. "Bitte? Ich glaube ich habe mich verhört!", stieß ich aus und konnte gerade noch verhindern, dass ich anfing zu lachen, Gerade Natasha war immer diejenige gewesen, die immer auf der anderen Seite von Starks Meinung stand. "Mit einer Hand am Lenkrad können wir immer noch steuern. Wenn wir loslassen dann..." Sam unterbrach sie sofort. "Bist du nicht die Frau, die der Regierung vor ein paar Jahren sagt hat sie könne dich mal kreuzweise?", warf er spitz ein. Der hatte gesessen. "Ich analysiere nur die Lage. Wir haben einige sehr öffentliche Fehler gemacht. Wir müssen ihr Vertrauen zurückgewinnen.", antwortete sie ruhig während ich noch fassungslos den Kopf schüttelte. Sogar Natasha stellte sich auf die Seite meines Vaters. "Jetzt bin ich wirklich hellwach. Ich glaube ich habe mich verhört.", stieg mein Vater wieder in die Diskussion ein. "Hätte ich nur die Klappe gehalten.", gab Natasha frech zurück. "Nein nein. Kneifen gilt nicht.", antwortete mein Dad mit erhobenen Zeigefinger. "Darum geht es doch aber nicht Natasha. Wer redet hier von Vertrauen zurückgewinnen? Wir haben es nicht nötig uns einzuschleimen. Wir haben in den letzten Jahren so viel für dieses Land und die Welt getan. Wenn überhaupt hätten wir ein Dankeschön verdient und nicht dieses Abkommen, was uns sämtlicher Freiheit beraubt!", nahm ich den Faden wieder auf und verlor dabei allmählich die Geduld. "Genauso ist es.", stimmte Steve mir zu, bevor sein Handy einen Ton von sich gab. Tony kam derweil auf mich zu und schaute mich eindringlich an. "Ist das deine Meinung oder sagst du das nur, weil dein Freund es sagt?" Das brachte das Fass zum Überlaufen. Völlig außer mir sprang ich von meinem Sessel auf. "Ich muss gehen.", gab Steve urplötzlich von sich und verließ den Raum. Ich hingegen starrte meinem Vater wütend an. "Das hier, hat rein gar nichts mit meiner und Steves Beziehung zu tun. Bist du so verzweifelt, dass das scheinbar dein letztes Argument ist? Du weißt, wie wichtig mir meine eigene Meinung ist, aber anscheinend hast du vergessen, dass du eine Tochter hast, die genau wie du ihren eigenen Kopf besitzt. Du hasst alles, was du nicht kontrollieren kannst und genau deswegen sind Steve und ich dir ein Dorn im Auge.", antwortete ich bebend. Niemand gab auch nur einen Mucks von sich, als ich einen drohenden Schritt auf meinen Vater zu machte. "Ich unterschreibe diesen Vertrag nicht und wenn es das letzte ist, was ich tue." Mit diesen Worten drehte ich mich um und verließ den Raum.
DU LIEST GERADE
Desire - Bucky Barnes
FanfictionMan könnte Eleanor als eine weibliche Kopie ihres Vaters bezeichnen. Genau wie Tony Stark ist sie sarkastisch, ehrgeizig und einfach nicht kleinzukriegen. Allerdings stößt auch die taffe Elle an ihre Grenzen als sie auf den unnahbaren und kämpferisc...