"Also die Bude hat ein dringendes Update nötig.", meinte ich, wischte mit dem Finger über eine Kommode und pustete den Staub davon. Steve antwortete mir nicht, sondern schaute sich in der Wohnung genauer um. Wenn Barnes wirklich hier hausen sollte, hatte er definitiv keinen Putzdrang. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier jemand lebt.", fügte ich hinzu und betrachtete die vergilbten Wände. "Steve?" Der Avenger blätterte gerade in einem herumliegenden Notizbuch und verschwand beinahe mit der Nase darin. Kopfschüttelnd ging ich auf ihn zu. "Achtung ihr Turteltauben. Deutsche Spezialkräfte nähern sich von Süden.", funkte Sam in meinem Ohr dazwischen. "Verstanden.", murmelte mein Freund und klappte das Notizbuch zu. "Vielleicht sollten wir einfach verschwinden." Ich legte ihm eine Hand auf den Arm. "Nein, wir werden ihn finden.", hielt Steve dagegen, doch ich hatte gar keinen Gelegenheit mehr auf seine Widerworte einzugehen. "Heilige Scheiße!", stieß ich erschrocken aus, als ich mich umdrehte. Mich hatte die ganze Zeit schon so ein komisches Gefühl verfolgt, jetzt wusste ich auch warum. James Buchanon Barnes, war hinter unserem Rücken aufgetaucht. Steve reagierte blitzschnell und schob sich schützend vor mich. Der dunkelhaarige musterte uns ohne ein Wort zu sagen. Sofort schossen mir die Bilder unserer letzten Begegnung in den Kopf. Er hatte Steve gerettet und ich hatte ihm bis heute nicht davon erzählt. "Erkennst du mich?", versuchte dieser gerade Kontakt zu Bucky herzustellen. Der Winter Soldier nickte. "Du bist Steve. Ich habe in einem Museum was über dich gelesen.", gab er ruhig zurück, während mich bereits die nackte Angst packte. Normalerweise war ich nicht so eine Memme, aber Barnes war unberechenbar. "Wie ich sehe hast du Verstärkung mitgebracht.", fügte er hinzu und deutete auf mich. "Hast du ein Problem damit?", antwortete ich und trat neben Cap. Er schüttelte den Kopf. "Die sperren hier die Gegend ab.", surrte Sam in meinem Ohr. "Ich weiß du bist nervös, und du hast auch allen Grund dazu. Aber du lügst uns an.", hörte ich Steve sagen, während ich Bucky mit Argussaugen beobachtete. "Ich war nicht in Wien. Ich mache sowas nicht mehr.", hielt er dagegen. "Sie sind im Gebäude." Ein erneuter Statusbericht von Sam. Wenn wir hier nicht bald verschwinden würden, könnte die Sache ziemlich hässlich werden. "Barnes. Die Leute, die das nicht glauben werden gleich hier sein.", meinte ich. "Und sie wollen dich nicht unbedingt lebend haben.", unterstützte mich mein Freund. "Sehr klug. Gute Strategie.", antwortete Bucky als würde ihm das alles völlig egal sein. "Das ist kein verdammtes Spiel Bucky." Ich merkte wie Steve allmählich die Geduld verlor. "Sie sind auf dem Dach.", hörte ich Sam sagen. Während Steve und Bucky einen Streit begannen, rief ich leise aber bestimmt in mein Mikro. "Sam, sieh zu dass du da verschwindest!" Das letzte was wir brauchen konnten, war ein erneuter Krieg mit den Deutschen, die nach dem beschlossenen Abkommen sicherlich nicht zögern würden uns einzubuchten. "Das hier muss nicht im Kampf enden Buck." Steve warf ihm einen eindringlichen Blick zu. "Es endet immer im Kampf.", seufzte Barnes. Cap setzte bereits zu einem erneuten Wortgefecht an, doch ich hielt ihn zurück. Uns blieb nicht mehr viel Zeit bis das SEK hier reinstürmen und alles zerschießen würde. "Lass mich mit ihm sprechen. Überleg du dir wie wir hier heile rauskommen.", forderte ich ihn auf. Er nickte ergeben und verschwand im nächsten Raum, um eine vernünftige Fluchtmöglichkeit zu finden. Im Treppenhaus waren bereits laute Schritte zu hören. Nun war ich mit Barnes allein. Wütend lief ich auf ihn zu. "Jetzt hör mir mal zu. Du hast Steve damals aus dem Fluss gezogen und ihm damit sehr wahrscheinlich sein Leben gerettet. Verhalte dich jetzt nicht wie ein verdammtes Baby und sag uns die Wahrheit, wenn dir an ihm etwas liegt.", fuhr ich ihn leise an. "Du hast es ihm nicht gesagt.", war das einzige was er antwortete. Aufgeregt schüttelte ich mit dem Kopf. "Natürlich nicht. Was hätte ihm das gebracht? Du bist einfach verschwunden und wahrscheinlich wäre Steve sofort aufgebrochen, um dich zu finden. Ich will nicht, dass er sein Leben wegschmeißt wegen jemanden, der ihn wie Dreck behandelt hat.", regte ich mich erneut auf. "Du hast keine Ahnung Zuckerpüppchen.", erwiderte er und kam mir einen Schritt näher. "Sieh dich vor Barnes.", drohte ich ihm. Er ignorierte meine Warnung und rückte noch näher. So nah, dass sein Gesicht nur noch ein paar Centimeter von meinem entfernt war. "Meinst du Steve würde es gefallen, wenn er wüsste, dass du ihn belogen hast?" Seine kalten Augen begegneten meinen. Ich sah in ihm so viel und doch zu wenig. Er wusste genau, wie er seinen nächsten Zug ausspielen müsste und er würde nicht zögern das Ass, welches er in seinem Ärmel hatte, gegen mich einzusetzen. "Wir haben keine Zeit mehr!", brüllte Sam in meinem Ohr und unterbrach unsere Konversation. Ehe ich reagieren konnte, flogen bereits die ersten Patronen durch die Gegend. Schüsse ertönten und klirrende Fensterscheiben verkündeten die Ankunft des SEKs. Cap, der mittlerweile wieder zu uns gestoßen war, versuchte die Angriffe abzuwehren. Auch ich setzte all meine Kampfkünste ein und versuchte das schlimmste zu verhindern. Barnes hingegen kämpfte mit einer solchen Wut, dass ich Angst hatte er würde die ganze Wohnung kreuz und klein schlagen. Einer der Soldaten versuchte mich zu packen, doch Barnes wehrte ihn mit seinem Metallarm ab. Für eine Sekunde schien das Kampfgeschehen stillzustehen und wieder ertappte ich mich dabei, wie ich den tiefblauen Augen von Bucky begegnete. Ich hätte Schwören können eine Gefühlsregung darin zu sehen, doch im nächsten Moment verlangte der Kampf wieder meine Aufmerksamkeit. Steve versuchte mich mit aller Macht zu schützen und konnte dabei nicht verhindern, dass Bucky ihm entwischte und ihm Treppenhaus einen Soldaten nach dem nächsten verprügelte. "Du bringst noch jemanden um Barnes!", brüllte ich, wand mich aus Steves Griff und hetzte ihm hinterher. Ich versuchte ihn zu stoppen, hatte jedoch keinen Erfolg. Während Cap mir mit seinem Schild den Rücken freihielt, stürmte ich das Treppenhaus hinunter. "Barnes!", schrie ich außer Atem und verfluchte ihn innerloch für seine gute Kondition, mit der er mich allemal in den Schatten stellen konnte. Als ich dachte ihn fast erreicht zu haben, sprang er doch tatsächlich von einem Balkon aufs andere Dach. Ich zögerte jedoch nicht lange, nahm Anlauf und folgte ihm mit einem großen Sprung. "Verschwinde!", brüllte der Winter Soldier mir im Rennen wütend zu, doch ein neuer Mitstreiter in einer Art "Katzenkostüm" raubte mir eine Antwort. "Scheiße.", fluchte ich, als er Barnes attackierte. "Sam! Südwestliches Dach. Cap ist unterwegs!", schrie ich in mein Mikro und spürte Erleichterung als Steve neben mir auftauchte. "Wer zum Teufel ist der andere Typ?", fragte er mich atemlos. "Keine Ahnung.", schnaufte ich. Gemeinsam mit Steve mischte ich mich in den Kampf zwischen Bucky und dem Neuen ein. Barnes schaffte es zu entkommen, doch unser neuer Mitstreiter folgte ihm. Da Bucky ein beträchtliches Tempo vorlegte, entwendete ich mit Steve kurzerhand ein Auto, verfolgt von der Polizei, um mit ihm und der Katze Schritt halten zu können. Allerdings entwickelte sich die Verfolgung zu einem Katz und Maus Spiel. Doch nachdem Bucky eine Explosion zündete, riss er damit alles ein und schaffte uns die Möglichkeit ihn und seinen Widersacher zu stoppen. Umzingelt vom SEK, die nicht gerade nett aussehende Waffen auf uns richteten, standen wir nun da, ohne eine Aussicht auf Flucht. Rhodes, der offenbar mit den Deutschen kooperiert hatte, war ebenfalls aufgetaucht. "Gratuliere Cap. Du bist jetzt ein Verbrecher.", meinte er kühl. Während die Soldaten nicht zögerten Barnes als Ersten zu verhaften, behielt ich die Hände oben. Ich hatte keine Lust auf Stress mit den Beamten, das würde zu nichts führen. Die Situation schien ausweglos. Ich warf einen Blick auf unseren Mitstreiter im Katzenkostüm, der in diesen Sekunden seine Maske vom Kopf zog. "König T'Challa.", entfuhr es mir überrascht.
DU LIEST GERADE
Desire - Bucky Barnes
FanfictionMan könnte Eleanor als eine weibliche Kopie ihres Vaters bezeichnen. Genau wie Tony Stark ist sie sarkastisch, ehrgeizig und einfach nicht kleinzukriegen. Allerdings stößt auch die taffe Elle an ihre Grenzen als sie auf den unnahbaren und kämpferisc...