Kapitel 19 - Rekrutierung

601 20 2
                                    

"Steve!" Aufgelöst schloss ich den Avenger in meine Arme. Nachdem ich auf Sam getroffen war, hatten wir uns gemeinsam auf die Suche nach meinem Freund und Barnes gemacht. Dank Sams gutem Spürsinn, hatten wir die beiden schnell gefunden. Während Sam und Ich Bucky in ein verlassenes Fabrikgebäude schafften, da dieser wie ausgeknockt schien, versuchte Steve die letzten Spuren zu verwischen und uns ein Zeitfenster zu verschaffen. Gerade war er davon zurückgekehrt. Es tat gut ihn wieder umarmen zu können, nachdem ich solche Ängste um ihn hatte ausstehen müssen. "Alles gut Kleines." Er strich mir sanft über den Kopf und bedeckte meine Lippen mit einem zärtlichen Kuss. "Hey, ich bin auch noch da!", meldete sich Sam zu Wort und ließ sich grinsend von Cap umarmen. Inzwischen kamen von Barnes ein paar verdächtige Laute. Er räkelte sich. "Na Prinzessin? Haben wir den Dornröschenschlaf überstanden?", richtete ich mich an ihn und ignorierte Steves vorwurfsvollen Blick. "Hast du keine besseren Sprüche?", stieß Bucky hervor und schaute mich direkt an. "Mit welchem Bucky sprechen wir?", mischte sich mein Freund ein, bevor wir uns weiter angiften konnten. "Der Name deiner Mutter ist Sarah. Du hast in deine Schuhe immer Zeitungen gestopft.", antwortete er mit einem Grinsen. "Das hast du jedenfalls nicht aus einem Museum.", stellte Cap fest und stemmte die Hände in die Hüften. Ich tauschte einen Blick mit Sam. "Und jetzt ist plötzlich wieder alles cool oder was?", sprach der ehemalige Fallschirmjäger meine Gedanken aus. "Was habe ich getan?" Barnes raffte sich auf. "Genug.", antwortete ich ihm kalt. Erneut begegneten sich unsere Blicke und wieder gab es ich auf darin etwas zu lesen. "Ich hab es gewusst. Alles was Hydra mir eingeimpft hat, ist noch da. er brauchte nur diese verdammten Worte zu sagen.", entgegnete er ohne den Blick von mir zu nehmen. Ich wollte nicht klein bei geben und hielt seinem tiefen Blick stand. "Wer ist der Kerl?", hakte Steve nach. "Ich weiß es nicht." In dem Moment platzte mir der Kragen. Ich packte Barnes an der Schulter und zwang ihn dazu mich weiter anzusehen. Steve und Sam blendete ich aus, denn ich konzentrierte mich nur auf mein Gegenüber. "Jetzt hör mir mal zu Barnes. Menschen sind gestorben, eine Bombe wurde gezündet, das ganze Gebäude lahmgelegt. Alles nur, damit dieser Typ zehn Minuten mit dir allein sein kann. Steve hat sein Leben für dich riskiert. Ein -Ich weiß es nicht- von dir, reicht mir verdammt nochmal nicht!", brüllte ich ihn an. Steve versuchte mich zurückzuhalten, doch ich schüttelte seine Hand ab. Ich hatte genug davon, dass er seinen Freund so einfach davonkommen ließ. "Barnes.", sagte ich und suchte wieder seine Augen. Dieses Mal spürte ich, dass ich zu ihm durchgedrungen war. "Er wollte etwas über Sibirien wissen. Wo ich eingesperrt war. Er wollte wissen wo genau das war.", stieß er hervor und ich las in seinem Blick wie schmerzvoll die Erinnerungen an diese Zeit für ihn sein mussten. Fast tat es mir leid, dass ich ihn so angefahren hatte. Ich trat einen Schritt zurück und brachte somit etwas Abstand zwischen uns. "Warum wollte er das wissen?", nahm Sam den Faden wieder auf. "Weil ich nicht der einzige Winter Soldier bin.", antwortete er leise. Ich glaubte mich verhört zu haben. "Was hast du gesagt?" Ich warf Steve einen erschrockenen Blick zu.

Ein paar Minuten später waren wir schlauer und gleichzeitig um einiges beunruhigter. "So trainiert und aggressiv ist niemand sonst.", endete Bucky seine Erzählung von den weiteren Winter Soldiern, die Hydra ausgebildet hatte. "Wer sind diese Menschen?" Ich schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Ihre beste Todesschwadron. Die meisten Morde in Hydras Geschichte und das war noch ohne dieses verdammte Serum." Barnes warf mir einen eindringlichen Blick zu, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. "Sind die alle so wie du?" Sam hatte sich an einen Pfeiler gelehnt, die Arme verschränkt und schaute Steves Freund dabei misstrauisch an. "Schlimmer.", antwortete dieser ohne mit der Wimper zu zucken. "Was ist mit dem vermeintlichen Psychiater? Kann er sie kontrollieren?", hakte ich nach und kannte die Antwort dabei wahrscheinlich schon längst. "Ausreichend.", kam es knapp von Barnes. Aufgebracht massierte ich mir die schmerzenden Schläfen und ignorierte Buckys Blick, den ich auf meinem Rücken spürte. "Er hat gesagt er will ein ganzes Reich untergehen sehen.", warf Steve in den Raum und machte die Situation damit noch schlimmer. "Mit diesen Typen kann er das. Sie sprechen 30 Sprachen, verstecken sich vor euren Augen. Infiltration, Attentate, Destabilisierung. Sie zerstören ein ganzes Land in einer Nacht und niemand würde sie bemerken." Der Winter Soldier senkte den Kopf, während ich auf Steve und Sam zuging. "Vor ner Woche wäre das noch sehr viel leichter gewesen.", seufzte Sam. Steve biss sich auf die Unterlippe. "Wenn wir Tony anrufen..." Ich ließ ihn gar nicht erst ausreden. "Nein, das ist keine Option. Was können wir von ihm erwarten? Gar nichts? Wer weiß, ob ihn sein neuer Vormund überhaupt erlaubt uns zu helfen.", schnitt ich ihm den Satz ab. "Er würde uns sowieso nicht glauben.", fügte Sam unterstützend hinzu. "Das bedeutet, wir sind auf uns gestellt.", kombinierte mein Freund und sah dabei nicht gerade glücklich aus. "Nicht ganz.", erwiderte Sam. "Wie meinst du das?", fragte ich. Er fuhr sich mit den Händen durch sein kurzes, schwarzes Haar. "Ich kenne da so einen Typen..." Ich lachte auf. "Du hast Freunde?" Er rollte mit den Augen. "Klappe Elle.", gab er zurück und verpasste mir einen kleinen Schlag an der Schulter. "Pass auf wie du mit meiner Freundin redest!" Cap schlug ihm spaßhaft auf die Pfoten, was mich erneut auflachen ließ, dann wurde ich jedoch wieder ernst. "Im Ernst Leute. Wir können diesen Kampf nicht alleine gewinnen. Wir brauchen Verstärkung." Sam stieß einen erneuten Seufzer aus. "Die Frage ist nur, wer gerade uns unterstützen möchte. Wir sind die Bösen. Schon vergessen?" Er tippte mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. "Ich wüsste da wen.", antwortete ich und schlug seinen Zeigefinger beiseite. "An wen denkst du?" Steve warf mir einen fragenden Blick zu. "Wanda.", antwortete ich lächelnd. "Tony hat sie eingebuchtet. Schon vergessen?", entgegnete Sam. Ich zuckte mit den Schultern. "Auch dafür habe ich eine Lösung. Wir brauchen jemanden, der sie aus ihrem Rapunzelturm befreit." Beide schauten mich verständnislos an. "Jemand, der sich eigentlich zur Ruhe gesetzt hat und mit dem niemand rechnet.", führte ich meinen Gedanken weiter fort. "Clint!", rief Steve plötzlich. "Ganz genau." Sam warf mir einen anerkennenden Blick zu. "Okay Jungs. Hier ist der Plan: Ihr versucht unsere Verbündeten zu rekrutieren und ich...passe in der Zwischenzeit auf unseren Sträfling auf." Ich deutete auf Bucky, der mich aus einiger Entfernung schon wieder kritisch musterte.

Desire - Bucky BarnesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt